SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Einträge in Deutsch: 4360, Englisch: 3
Eintrag Nr. 4360
Guten Abend....meine erste hochgradige Maische ist fertig....jetzt gehts ans Brennen...wie gehe ich das am besten an?
Habe 12 Liter Maische und einen 5 Liter Brennkessel....brenne ich nur das Flüssige der Maische oder soll ich auch das Verbliebene Fruchtfleisch in den Kessel packen? Wie teile ich die Maische auf....einfach mit dem Schöpfer rein und brennen? Und last but not least, schütte ich am Ende das Destillat aller Brennvorgänge zusammen?
Vielen Dank für die Hilfe....
holzhax, bavaria
20.Jun.2018 22:17:13
Am besten genau so vorgehen wie im Buch sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben. Siehe Kapitel 4 "Brennen".
Eintrag Nr. 4359
Liebe Schnapsbrenner,
ich habe eine Frage und hoffe das mir jemand weiterhelfen kann.
Ich möchte demnächst einen Bierbrand herstellen. Das Bier ist vorhanden und fertig ausgegoren. Nur so kann ich es doch nicht in die Brennblase kippen. Das würde doch ohne Ende schäumen. Was muss ich beachten bzw. tun.
Wäre sehr nett, wenn mir diesbezüglich jemand helfen könnte bzw. eine Auskunft geben könnte.
Besten Dank
Gruß Andi
Andi Häckel, Bayern
20.Jun.2018 21:36:23
Natürlich muss bei Bierbrand Antischaum zugegeben werden. Um zu vermeiden, dass man doppelt brennen muss und um ein Destillat zu erhalten, welches tatsächlich auch bierähnlich schmeckt, am besten so vorgehen wie im Buch ausführlich beschrieben.
Eintrag Nr. 4358
Hallo,

in englischensprachigen Beiträgen und Videos zu einem bestimmten neuseeländischen Brau- und Brenngerät habe ich gelesen bzw. gesehen, dass man, nachdem die Hefe ihre Arbeit getan hat, die vergorene (und filtrierte) Maische vor dem Brennen noch mit "still spirit turbo clear" behandeln und einen "destilling conditioner" zur Unterdrückung der Schaumbildung behandeln muss. Es würde mich interessieren, was die entsprechenden deutschen Fachbegriffe sind, um was für Substanzen es sich da handeln könnte und ob ihre Anwendung wirklich Sinn macht. Im "Praxisbuch Schnapsbrennen" habe ich dazu nichts gefunden.

Gruß, Christian
Christian, D
19.Jun.2018 20:40:49
Das erste ist ein Klärungsmittel, was genau sollte auf der Packung stehen, damit wird aus der Maische klarer (Frucht)wein bzw. im Brauwesen klares Bier. Das Zweite wird nichts anderes als Antischaum sein, siehe Produktliste.
Eintrag Nr. 4357
Hallo Brenngemeinde,
habe heute meine ersten Geistbrand-Versuch gestartet und der ging schief 🙁
Was habe ich gemacht:
1 lt. alten Rose-Wein mit 11,5% verwendet. In den Aromakorb kamen Kirschen. Gaskartusche angeheizt. Nach ca. 1,5 Stunde hatte ich ein gutes Vierterl an Alkohol erhalten. Vorher ein Stamperl als Vorlauf weg geschüttet. Der Alkogehalt war nur bei 30%. Im Brennkessel waren nach den 1,5 Stunden sicher noch 3/4 Wein. Die Brenntemperatur war immer zwischen 88 und 92 Grad.
Was habe ich falsch gemacht?
War der Wein schon zu alt, sprich der Alkohol war schon "ausgeraucht".
Hoffe auf wertvolle Tipps von EUCH 🙂
Vielen Dank im Voraus.
cu
Wolfgang
Wolfgang, Österreich
15.Jun.2018 21:08:19
Am besten so vorgehen wie im Buch ausführlich beschrieben. Die Destillationsdauer bei einem Liter ist sicher nicht länger als ca. 30 bis 45 min. Um zu überprüfen, ob das Thermometer nicht zu tief im Stutzen steckt, sollten Sie eine Kalibrierung durchführen, siehe Buch Seite 88. Machen Sie noch einen Versuch, diesmal mit einem anderen Wein, welcher vorher nicht schon geöffnet war, und geben Anissamen in den Aromakorb. Ergibt einen guten Ouzo bzw. Raki. Natürlich können Sie auch ein anders Gewürz verwenden. Jedoch etwas Trockenes in kleinen Mengen, das Fruchtwasser der Kirschen verdünnt den Alkohol.
Eintrag Nr. 4356
Habe im Februar bei Euch ein Seminar gemacht. Jetzt hat mir eine Bekannte Agavenblätter gegeben und ich sollte ihr einen Tequila brennen.
Kann ich die im Aromakorb wie einen Geist machen und braucht man noch Zusätze, oder geht das nur mit den klein geschnitten Blättern auch.
Danke für eine Antwort.
LG Rosi
Rosi, Mostviertel
14.Jun.2018 13:00:53
Für Mescal bzw. Tequila werden Agaven-Strünke gedämpft (also keine Blätter!), der dabei entstehende Sirup wird vergoren und anschließend gebrannt.
Ob ein Geist aus den Blättern auch nach etwas schmeckt weiß ich leider nicht, aber ein Versuch ist es ganz sicher wert. Ein kurzer Kommentar zu Ihrem Ergebnis würde sicher viele Leser hier interessieren.
Eintrag Nr. 4355
Hallo Herr Dr. Schmickl, mein Orangenlikör-Rezept besteht aus 300ml Alkohol 95%, 500 ml Wasser und 300g Zucker. Die Orangenschalen werden 2 Wochen in Alk. angesetzt, danach abgefiltert und die Zuckerlösung zugesetzt. Mich würde interessieren, wie viel % der Likör so in etwa hat ? Vielen Dank vorab. mfG
Lorenz, Bayern
09.Jun.2018 12:25:34
Wie hier schon des öfteren erklärt: die Einheit ist Volumenprozent, daher zuerst ausrechnen wieviel 100%'iger Alkohol drin ist und dann durch das Gesamtvolumen (ohne Feststoffe) dividieren. Somit:
300 / 100 * 95 = 285 ml 100%'iger Alkohol
sind enthalten.
Angenommen, nach dem Abfiltrieren der Schalen und der Zugabe des Zuckerwassers beträgt das Gesamtvolumen 850 ml (das müssen Sie abmessen!). Somit:
285 / 850 * 100 = 33,5
Der Alkoholgehalt der Mischung liegt also zwischen 30 und 35 %vol. Genauer geht's nicht, da mit den Schalen ja auch eine gewisse Menge Flüssigkeit entfernt wurde.

Eintrag Nr. 4354
Ich habe verschiedene Holunderblueten Versuche (Einmaischen, Neutral + im Aromakorb) unternommen. Fuer die verschiedenen Verfahren habe ich den Grossteil der Stiele entfernt (nur den letzten an der Bluete blieb dran)
Leider bekomme ich einen muffigen Geruch im Destillat rueber und nur sehr wenig vom 'Holunder'. Was koennte hier schiefgegangen sein ?
Seb, NZ
24.Mai.2018 11:24:17
Am besten Zitrusfrüchte zugeben, die Menge steht im Buch. Holunderblüte alleine ist geschmacklich nicht jedermanns Sache. Deswegen sind bei allen Holundersekt-Rezepturen immer Zitrusfrüchte dabei.
Eintrag Nr. 4353
Guten Tag. Habe jetzt schon 20 mal mit geschmacklosem Alkohol gebrannt und durch mein Aromakorb alles probiert. Limetten, Schokolade, Apfel und und und. Jedoch schmeckt man bei mir nicht viel bzw manchmal gar nichts von der Frucht sondern eher nach Alkohol auch nach Verdünnung. Woran könnte das liege?
Lg und vielen Dank
Marc, Westen
17.Mai.2018 12:56:35
Limetten und Schokolade ergeben im Geist einen sehr starken Geschmack. Versuchen Sie doch einen anderen "geschmacklosen" Alkohol, z.B. verdünnter Korn. Oder, falls verfügbar, brennen Sie eine Fruchtmaische, wenn da auch kein Geschmack durchkommt liegt's an der Anlage
Eintrag Nr. 4352
Hallo zusammen,
mein Vater beschäftigt sich seit neuestem als Anfänger etwas mit dem Thema, Ouzo selbst herzustellen. Daher würde ich ihm demnächst gerne einen Gutschein für einen Workshop/Seminar o.ä. schenken. Kennt Ihr vllt einen Anbieter (Deutschland oder Österreich)? Wäre super! Vielen Dank schon mal.
Viele Grüße
Markus, Bayern - Uttenreuth
01.Mai.2018 11:38:08
Eintrag Nr. 4351
Hallo zusammen.Bin ein Neuling und möchte einen Kräuterlikör ansetzen. Habe 2 Liter Alkohol mit 95 % und 0,5 Liter Alkohol mit 60 %.Wenn ich beides vermische habe ich 2,5 Liter Alkoholgemisch.Mich interessiert wie hoch der Alkoholgehalt dieser Mischung dann ist. Vielen Dank im Voraus für eure Rückmeldung
Walter Bechowsky, Bayern
24.Apr.2018 04:03:41
Das ist recht einfach:

2 Liter mit 95%vol entspricht: 2 / 100 * 95 = 1,9 Liter Alkohol mit 100%
0,5 Liter mit 60%vol entspricht: 0,5 / 100 * 60 = 0,3 Liter Alkohol mit 100%

Summe:
(1,9 + 0,3) / (2 + 0,5) * 100 = 88 %vol hat die Mischung mit 2,5 Liter
Eintrag Nr. 4350
Hallo Hr. Dr. Schmickl
Muss ich den pH Wert vor der Zuckerzugabe messen oder nach der Zuckerzugabe
Herzlichen Dank fuer Ihre Antwort
PS: studiere gerade Ihr neues Buch
sagenhaft gut

Hans
Adelaide Australien
hans schuhmacher, Australien
10.Apr.2018 12:52:06
Der Zucker hat mit dem pH-Wert nichts zu tun. Oder anders formuliert: der pH-Wert ändert sich durch die Zuckerzugabe nicht.
PS: danke, das freut uns!
🙂
Eintrag Nr. 4349
Guten Tag,
Ich bin Brenner Neuling und habe eine Frage.
Ich habe 3 Liter Weisswein mit Gin Zutaten angesetzt.
Hieraus ergaben sich 400 ml Alkohol mit 41 %
Nach 91 - 94 Grad 200 ml mit 20 %
Restmenge im Bottich waren noch 2 Liter.
Ist diese hohe Menge normal. Waren immerhin noch 10% Alkohol.
Danke für die Antwort
Eike von Gierke, Kirchzarten
08.Apr.2018 14:16:30
Gemäß Ihrer Angaben hatten Sie insgesamt nach der Destillation:
Destillat: 400 + 200 = 600 ml
Rest im Kessel: 2 Liter
Summe: 2,6 Liter

Sie haben jedoch 3 Liter Weißwein dafür verwendet. Wo sind denn die fehlenden 400 ml geblieben? Es kann ja nichts verschwinden.
Abgesehen davon hat bei einer pot still das gesamte Destillat, wenn Wein mit ca. 12%vol destilliert wird, ca. 51 bis 53%vol (ohne Nachlauf). Also sind 41%vol vergleichsweise niedrig. Dass der Rest im Kessel noch Alkohol enthält ist normal.
Eintrag Nr. 4348
Sehr geehrte Damen und Herren!
Hallo Frau Malle Hallo Herr Schmickl!
Habe aus Weizenmehl vor einigen Tagen eine hochgradige stärkehaltige Maische angesetzt. Habe mich an die Anweisungen des Buches gehalten und somit gärt sie auch schon wunderbar. Ursprünglich habe ich die Zuckermenge für 24% vol. in der Maische berechnet. Nachdem ich die "Prestige Vodka-Hefe" verwendet habe, (man erreicht bis zu 14,5%vol in 7 Tagen mit dieser Hefe lt. Packungshinweis) stellt sich mir die Frage, ob es schon Sinn macht so viel Zucker zuzugeben???
Bis jetzt ist noch nichts passiert da ich ja erst wie bei hochgadigen Fruchtmaischen den 1.Teil des Gesamtzuckers zugegeben habe.
Was raten Sie mir?? die volle Zuckerzugabe (wie ursprünglich berechnet für 24% vol Alc. in der Maische),oder die Gesamtzuckermenge auf 14,5% neu zu berechnen?
Besten DANK IM VORAUS
Schöne Grüße aus dem Innviertel
Dominik
Dominik, Innviertel
19.Mär.2018 21:18:44
Nein, ist nicht sinnvoll. Wie im Buch beschrieben, hat jede Hefe eine spezifische Alkoholtoleranz. D.h. ab einem gewissen Alkoholgehalt stirbt die Hefe ab, egal ob noch Zucker vorhanden ist. Kurzum: nur soviel Zucker zugeben wie auf der Packung Ihrer Hefe angegeben ist.
Eintrag Nr. 4347
Hallo,
mich würde interessieren, ob ein fertiges Produkt (z.B. eine Flasche Rum) durch Zugabe von Früchten und Zucker noch nachzieht? (Ich meine, ob der Alkoholanteil steigt)
Sollte das nicht der Fall sein, was passiert, wenn man noch Hefe dazu gibt?
Andy Schreiber, Bayern
18.Mär.2018 10:02:56
Erster Hauptsatz der Thermodynamik: aus nix wird nix. Woher bitte soll der Alkohol denn kommen?
Hochprozentiger Alkohol ist ein Desinfektionsmittel. Geben Sie also Hefe in den Schnaps, haben Sie sie in diesem Moment gekillt.
Waren das jetzt eigentlich ernst gemeinte Fragen?
Eintrag Nr. 4346
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
nochmals vielen Dank für Ihr hervorragendes Schnapsseminar, welches wir letztes Jahr im Juni erfolgreich absolvieren konnten. Ich bitte Sie um Ihren fachlichen Rat: Wir haben Anfang Januar eine Bananenmaische angesetzt - wie sich allerdings später herausstellte, war die verwendete Turbohefe ca. 6 Wochen über dem auf der Verpackung empfohlenen Verwendungsdatum. Die Gärung setzte nach 2d regelrecht ein, die regelmäßig kontrollierte Temperatur war im idealen Bereich, das Umrühren + Zuckerzusatz erfolgten wie empfohlen. Nach 14d belief sich der pH-Wert auf 4.5, der Alkoholgehalt lag zu diesem Zeitpunkt bei 15%. Trotz Zusatz von Biogen M ließ sich der pH-Wert nicht unter 4.0 senken. Nach 4 Wochen lag der Alkoholgehat bei 13.5% und die Gärung schien beendet. Die Maische hat nun einen eher süßlichen Geschmack. Mittlerweile ist der Fruchtkuchen abgesunken und vom äußeren Aspekt scheint alles in Ordnung - nur der Alkoholgehalt blieb bei 13%. Lag dies womöglich an der leicht überlagerten Turbohefe? Sollte man den Gärvorgang neu starten?
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Me/Kü
Me/Kü, Brandenburg
16.Mär.2018 00:25:09
Das kann durchaus daran liegen, dass Bananen einen sehr hohen Zuckergehalt haben, mehr als Weintrauben. Ich würde jetzt nichts mehr tun, einfach wie bei hochgradigen Maischen sonst auch: zuerst lagern, dann Brennen. Der Alkoholgehalt ist ja gemäß Ihrer Angaben hoch genug um nicht doppelt brennen zu müssen.
Eintrag Nr. 4345
beim brennen habe ich hefe geschmack, wo dran liegt es
augenröter, nrw
05.Mär.2018 12:08:10
Siehe Buch, dieses Thema wird darin sehr ausführlich beschrieben.
Eintrag Nr. 4344
Hallo,

Agaven haben von Natur aus relativ hohe Pektingehalte, was dazu führt, dass im Endprodukt der relativ niedrige Methanol-Höchstwert von 300mg/100ml r.A. in handwerklichen Mezcalbetrieben leicht um ein vielfaches überschritten wird. Welche Möglichkeiten sind empfehlenswert, wenn keine Destillen mit Rektifikationskolonnen (Glocken- bzw. Siebböden) zum Einsatz kommen können; sondern lediglich normale Kupferalembiks oder sogar nur Tondestillen (siehe hierzu Huichol Still) vorhanden sind? Bitte beachten: Meine Frage richtet sich auf ein bereits fertiges Destillat (2-fach Destillation). Welche technisch trivialeren Möglichkeiten hat der Brennmeister, um den Gehalt an Methanol nachträglich noch signifikant zu reduzieren?

Anm.: Der Vorlauf von Mezcal verzeichnet auf Grund der hydrophilen Eigenschaften von Methanol sehr geringe Gehalte dieses Moleküls (Sie erwähnen dies oft in Ihren Kommentaren; Vorlauf nicht gleich Methanol, da dieses sich im Stoffgemisch nicht unmittelbar so verhält, wie es sein physikalischer Siedepunkt vermuten ließe). Mittellauf (Corazon) und Nachlauf (Colas) enthalten dementsprechend in der Relation zu Ethanol höhere Mengen an Methanol.

Vielen Dank für Tipps und Hinweise.
Liebe Grüße

Ps.: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer hervorragenden Webseite
Hendrik Giersiepen, Mexiko
01.Mär.2018 02:56:54
Nein, es gibt leider keine einfache Methode um Methanol aus Schnaps zu entfernen. Die gute Nachricht: Ethanol ist das Gegengift. Nach wie vor wird Ethanol medizinisch bei Methanolvergiftungen verabreicht, siehe z.B. hier https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=41010
Natürlich kann man trotzdem ein paar Dinge ausprobieren um den Methanolgehalt zu senken, wie z.B. aussalzen mit Kaliumcarbonat oder ausfrieren. Das sind aber rein chemisch-physikalische Versuche, als Tipp für einen Landwirt in Mittelamerika eher ungeeignet...
Oder ganz simpel: den Methanol mit sauberen Alkohol "verdünnen".

Danke, wir bemühen uns! 😉
Eintrag Nr. 4343
Hallo Frau Malle, Hallo Herr Schmickl, erstmal Lob für das tolle Buch „Schnapsbrenn …“ da versteh ich als Laie auch fast alles, und den Rest kann man(n) sich auf der HP herausfinden oder „dumm“ Nachfragen.
Das künstliche alter per Luft einblasen über ne Aquariumpumpe hab ich so gerade in Anwendung. Schon nach 24H merkt man deutlich eine Verbesserung. Ich geh nun mal davon aus das das Balsaholz den ganzen Schlauch ausfüllen soll, denn so kommen dann viele kleine Luftbläschen raus. Geht so nicht ganz klar aus dem Buch heraus. Könnte man nicht so einen kleinen Aquariumausströmstein, möglichst neu und mit kochendem Wasser gereinigt, nehmen?
Mit freundlichen Grüßen Pepe
Pepe, Bodensee
22.Feb.2018 15:34:08
Danke, das freut uns!
Sorry, das stimmt, es ist so gemeint wie Sie vermuten: das Balsaholz als "Stöpsel" für den Schlauch benutzen. Selbstverständlich funktioniert auch ein Aquariumströmstein (heißt das Ding wirklich so?). Um diesen zu verwenden, sollten Sie vorher jedoch die aufgesteckte Schlauchtülle zusammen mit den Kunststoffdichtungen entfernen. Diese Dichtungen werden dicker, wellig und blass im Alkohol. D.h. man sieht schon optisch, dass der Alkohol auf die Dichtung chemisch einwirkt und das Material verändert. Bei Spiritus wäre das ja egal, aber Trinkalkohol ist das dann jedenfalls keiner mehr.
Eintrag Nr. 4342
Hallo Frau Malle, hallo Herr Schmickl,
in meinen Obstbränden kommt es immer mal wieder vor, dass das Destillat ein paar Wochen nach dem Brennen ein rosa Stich aufweist. Nach einigen Monaten setzt sich dann auch ganz feiner grau/schwarzer "Staub" ab.
Ein Überkochen der Maische ist ausgeschlossen weil als Fehler schon vermutet (siehe #3725) und berücksichtigt.
Bei Geisten (z.B. Gin) ist dies nicht zu beobachten.
Der rosa Stich ist kein Fehlgeschmack.
Meine Anlage: Edelstahl-Kessel und -Hut, Flansch zwischen Hut und Steigrohr aus Messing, ab Steigrohr alles Kupfer
Was ist die Ursache? Wie kann ich dies vermieden?
vielen Dank im Voraus
Lehrling am Kessel, Nordeuropa
21.Feb.2018 10:06:27
Da bin ich überfragt. Wenn nichts übergekocht sein kann, könnte es eventuell am Kühler liegen. Jedenfalls schadet es nicht diesen innen gründlich zu reinigen, z.B. Waschsoda, Zitronensäure (nacheinander!), mechanisch mit Bürsten usw.
Könnten eventuell die Behälter zum Lagern dafür die Ursache sein? Flaschen besser auswaschen oder ist eventuell der Verschluss schuld. Ich nehme zwar nicht an, dass dies der Fall ist, aber diese Plop-Verschlüsse mit der roten Gummidichtung sind natürlich komplett ungeeignet. Der Plop-Verschluss ist gar nicht so schlecht, aber die Dichtung darf keinesfalls Gummi sein.
Eintrag Nr. 4341
Hallo Herr Schmickl
Manche nehmen den Nachlauf in die nächste Charge hinein. Ist das sinnvoll, oder ist es besser damit die nächste Maische nach dem Gären zu konzentrieren.
Kann bei einem langen vertikalen Dampfrohr der Rektifikationseffekt durch eine Isolation (umwickelt mit alten Tüchern) stärker vermindert werden, und kommen die Aromastoffe dann heraus?


Gruss Erich
Erich, Schweiz
18.Feb.2018 18:51:25
Wie Nachlauf am besten verwertet werden sollte, ist ausführlich im Buch beschrieben.
Dampfrohr mit Tüchern umwickeln: Einen großen Unterschied werden Sie nicht merken, aber ausprobieren können Sie es trotzdem.
Obwohl dies eigentlich dem Prinzip der Rektifikation widerspricht: damit eine Kolonne möglichst ideal funktioniert (also den Alkohol möglichst gut "verstärkt" und reiner macht), sollte diese komplett isoliert sein. Daher sind chemische Rektifikationskolonnen aus dem Labor auch immer mit einem Vakuummantel aus verspiegeltem Glas umgeben, genauso wie eine Thermoskanne. Innerhalb der Kolonne verdampft und kondensiert fortlaufend die Flüssigkeit bzw. der Dampf. Verdampfen kostet Energie, Kondensieren bringt Energie. Nur wenn beides im Gleichgewicht zu einander steht, ist das Prinzip einer echten Rektifikation gegeben. Auf chemisch ausgedrückt: eine Kolonne sollte adiabatisch betrieben werden. Auf Deutsch: weder kühlen noch heizen, sondern möglichst gut isolieren.
 
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