SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Eintrag Nr. 200
hallo
ich habe versucht, eine maische aus gerste und gerstenmalz zu vergären, was an sich auch gut geklappt hat-ich hatte nach 4 tagen ca. 8 % alkohol. allerdings hatte die maische einen deutlichen, unangenehmen geruch, der natürlich auch im destillat zu finden war. die maische war aber abgekocht und bekam einen mehr als ausreichenden starter. was ist also falsch gelaufen?
thomas, Deutschland
11.Okt.2001 14:06:35
Wenn Sie diese komplizierte Stärkevergärung genau nach Vorschrift durchgeführt haben, so sollten eigentlich kaum Fehlgärungen vorhanden sein. Leider kann ich das natürlich so aus der Ferne nicht sagen. Aber: wenn man z.B. frisch destillierten Whisky riecht und kostet, so wird auch dieser Geruch unangenehm sein, anders als bei Obstbränden. Erst durch die jahrelange Lagerung in Holzfässern reift es zum einem geschmacklich guten Produkt heran. Kosten Sie auch einmal klaren Rum, dann im Vergleich dunklen Rum. Sie werden auch hier wie beim Whisky den Unterschied merken.
Eintrag Nr. 199
Hallo Herr Dr. Schmickl
ich habe ca 35Kg Zwetschgen,
1. lohnt es sich die einzumaischen?
2. wenn Ja, kann ich dann auch Trockenhefe, die zum Backen verwendet wird, zum einmaischen verwenden?
Mit den besten Grüßen
Oliver
Oliver, Deutschland
10.Okt.2001 19:15:03
Ja, natürlich lohnt es sich, diese einzumaischen. Backhefe hat die Aufgabe, CO2 zu produzieren und nicht Alkohol. Im Notfall kann man das verwenden, Sie werden allerdings ein Produkt mit viel Fehlgärungen (=Vorlauf) und eine sehr geringe Alkoholausbeute erhalten. Gerade bei kleinen Mengen empfielt es sich, mit hochgradigen Maischen zu arbeiten!
Eintrag Nr. 198
Lieber Herr Dr. Schmickl,
ich möchte Quittenschnaps herstellen.
Wie muss ich die Quitten, die bekanntlich sehr hart sind, vorbehandeln, um eine gärfähige Maische zu bekommen?
Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort.
Ihr Joachim Weyer
Joachim Weyer, Deutschland
08.Okt.2001 17:02:11
Je nach Menge können Sie die Quitten in einen Hexler geben und fein zerschnetzeln, oder in einen Entsafter oder mit den Gummistiefeln in einer Wanne zermatschen. Obwohl die Quittenmaische eher 'unwäßrig' ist, sollten Sie mit der Wasserzugabe sehr sparsam sein, Sie werden durch ein exzellentes Aroma belohnt. Auf alle Fälle aber genug Verflüssiger zugeben, sonst wird die Maische nicht dünnflüssig.
Eintrag Nr. 197
Eintrag Nr. 193
Hallo Herr Dr. Schmickl,

ich habe nicht das Destillat auf 30 % herunterverdünnt, sondern bis zum Alkoholgehalt von 30 % gebrannt. Dann muss es ja der NAchlauf gewesen sein.
In Ihrem Buch schreiben Sie was von Methyl (giftig!), der Anfang unserer Destillate hatte 72 %. Davon habe ich den ersten halben Liter weggegossen (bei Maischemengen von ca. 30 L) und erst ohne Acetongeruch das Destillat aufgehoben.
Mark Klusmann, Deutschland
04.Okt.2001 22:45:40
Ja, dann war es sicherlich der Nachlauf. Aber ein halber Liter Vorlauf für 30 Liter Brennmenge ist einfach zu viel. Wenn Sie sauber und rein gearbeitet haben, so sollten Sie doch nur maximal 20-30ml Vorlauf (also ca. ein zwanzigstel Ihrer 'Vorlauf'-Menge) für 30 Liter haben, wenn überhaupt. Der Vorlauf besteht überwiegend aus Ethylacetat, der Geruch ist wie bei einem Kleber, unverkennbar. Bezüglich Acetongeruch bitte vorsicht. Zu Beginn der Destillation, direkt nach dem Vorlauf, kommt Alkohol mit hoher Konzentration - wie bei Ihnen mit 72%vol - heraus. Dieser riecht auch sehr scharf und stechend. Zu Beginn ihrer Brennerfahrung denken viele, daß es sich hierbei um Vorlauf handelt. Aber im Gegenteil, direkt nach dem Vorlauf kommt der beste Teil des Destillates heraus, schütten Sie diesen weg, so wird der Rest der zu destillierenden Menge diesen Geschmacksverlust nicht mehr aufwiegen können. Genau aus diesem Grund haben wir auch den Vorlauftest in unser Programm aufgenommen: man kann so Erfahrung sammeln, geht aber kein Risiko ein, denn der Vorlauf ist giftig. Jedoch das Herz des Destillates wegzuschütten ist auch nicht das Ziel, denn so kommt man nie zu einem halbwegs guten Edelbrand.
Eintrag Nr. 196
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl

ich habe ca. 50 kg Kiwis geschenkt bekommen und will diese einmaischen.
Muß ich die Kiwis schälen, oder reicht das normale Zerdrücke bzw.Mahlen mit der Obstmühle?
Wie sieht es mit der Wasserzugabe aus?
Alles andere ist mir bekannt.
Für Ihre Antwort danke ich im Vorraus.
Mit freundlichen Grüssen
Klaus
Klaus, Deutschland
01.Okt.2001 08:46:39
Die Kiwis sollten Sie schälen und dann gut zerdrücken, das reicht vollkommen aus. Geben Sie so wenig Wasser wie möglich zu, eben nur soviel, wie Sie zum Reinigen der Geräte benötigen. Hinweis: die Maische von Kiwis wird auch bei optimaler Zubereitung nur einen sehr dezenten Geschmackston erreichen, weil das Obst viel zu sauer und zu wenig aromatisch ist. Das gleiche gilt z.B. für Rhabarber und Wassermelonen.
Eintrag Nr. 195
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl

Ich möchte aus Zucker einen neutralen und hochprozentigen Schnaps herstellen. Den gewonnenen Schnaps möchte ich dann zum Anstellen von Früchten, z.B. Himbeeren etc., verwenden. -
Können Sie uns das Rezept beschreiben, denn sicher gibt es viele unter uns, welche das gleiche Bedürfnis haben könnten, dieses Rezept in in ihr persönliches Rezeptbuch einzutragen.
Vielen herzlich Dank und freundliche Grüsse

Armin
Armin H, Schweiz
30.Sep.2001 11:52:40
Aus zollrechtlichen Gründen darf ist dies leider nicht auf dieser Seite öffentlich bekanntgeben.
Eintrag Nr. 194
Hallo,

Erst mal zum Beitrag 185, Essenzen von Gert strand, sind natürliche Essenzen und wer sich der Mühe antut selbst zu brennen, möchtte vielleicht auch mal was anderes Probieren, ein gute Cognac oder Whiskey selber zu machen ist nicht so einfach. Aber da können wir andere Ansichten haben. Ab Jetzt ist es auch Möglich diese Essenzen in Deutschland und Holland zu bestellen.
Würde Super sein wenn ich ein Link auf Ihre Seite legen darf, ein Link nach unsere Seite wäre auch nicht schlecht 🙂
MfG

Simon Bremer
Simon Bremer, Deutschland
29.Sep.2001 19:03:28
Richtig, hier hat natürlich jeder eine andere Ansicht. Bei 'normalen' Früchten, die man problemlos bekommen kann, bevorzuge ich eindeutig die selbstgemachte, fruchtige Variante. Werden die Randbedingungen beachtet, kann jeder auch mit einfachen Mitteln einen Obstbrand mit einer 1A-Qualität herstellen.
Cognac und Whiskey kann man eigentlich kaum in einer hohen Qualität selbst herstellen. Wer hat schon die Zeit und vorallem die richtigen Fässer, um das Produkt 18 oder mehr Jahre zu lagern. Hier bevorzuge ich daher die Top-Qualität von den guten alten Single-Malt-Whisky- und Cognac-Herstellern. Denn ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Qualität durch die Zugabe einiger Tropfen natürlicher Essenzen erreichbar ist. Warum sollten diese Hersteller denn sonst so einen aufwendigen (und natürlich auch kostenintensiven) Prozeß durchführen, wenn es auch so einfach mit der gleichen Qualität gehen würde?
Eintrag Nr. 193
Hallo Herr Dr. Schmickl,
ich habe gestern die Marillen gebrannt. Das Ergebnis ist für das erste Mal auch hervoragend. Warum aber wird das Destillat ab einem Alkoholgehalt von ca. 30 % trübe ? Ich hatte auch den Eindruck, dass sich ein unangenehmer Geruch und Geschmack mit eingeschlichen hat und habe dann den Brennvorgang beendet.
Mark Klusmann, Deutschland
29.Sep.2001 13:07:22
Wenn Sie Ihr Destillat auf 30%vol herunterverdünnt haben, so sind viele Geschmacks- und Aromastoffe bei dieser Alkoholkonzentration nicht mehr löslich (diese sind hauptsächlich im organischen Lösemittel Ethanol 'Alkohol', jedoch nicht im Wasser, löslich), und somit wird das Destillat trübe. Warum verdünnen Sie überhaupt so weit herunter? Obstbrände sollten einen Alkoholgehalt von ca.40%vol aufweisen, wir verdünnen immer auf 43%vol, eben wegen der Trübungsgefahr. Wenn sich der unangenehme Geruch gegen Ende der Destillation eingeschlichen hat, so handelt es sich mit Sicherheit um den Nachlauf. Oft kommt es auch vor, daß man das Destillat zu Beginn als scharf und stehend riechend empfindet. Das liegt allerdings nicht an einer schlechten Qualität, sondern daran, daß das Destillat zu Beginn eine Alkoholkonzentration von >65%vol hat. Hier riecht auf Grund dieser Stärke einfach alles stark und scharf. Nach dem Verdünnen kommt erst das Aroma richtig zum Vorschein.
Eintrag Nr. 192
Hallo zusammen,
Dieses Jahr gibt es bei uns in Süddeutschland sehr viele Zwetschgen, zu viele um alle zu essen.
Daher möchte ich einmaischen und Schnaps draus brennen(lassen).1. Wie gehe ich richtig vor, um ein ca 150ltr Fass zu füllen und einmaischen?
2.Wie lange soll die Gährung dauern?
3.Woher bekomme ich eine gute Bauanleitung für ein einfaches, aber wirkungsvolles Brenngerät?
Über jede Antwort bin ich sehr dankbar und verbleibe mit frendlichen Grüßen
Oliver N.
Oliver, Deutschland
28.Sep.2001 22:58:50
Ihre Frage läßt sich leider nicht im Rahmen des Forums beantworten. Um richtig einzumaischen, die richtigen Zutaten zu dosieren und obendrein noch ein Brenngerät zu bauen, dafür lesen Sie am besten das Handbuch für Schnapsbrenner. Hier werden alle Ihre Fragen geklärt.
Eintrag Nr. 191
Hallo zusammen,
sind Sie sicher, das */mit/* der Aktivkohle destilliert wird. Ist es nicht so, das sich dann die schlechten Aromen die an die Kohle gebunden wurden beim Brennen wieder lösen und erneut ins Destillat übergehen. Ist es nicht besser, die Kohle abzufiltern und dann erst erneut zu brennen?
Viele Grüße --- Harry ---
Harry, Deutschland
27.Sep.2001 18:46:38
Ja, ich bin sicher, daß MIT der Aktivkohle destilliert wird. Die Van-der-Waal'schen-Kräfte, die für die Bindung zwischen Kohle und Geschmacksstoffen verantwortlich sind, halten die maximal 100°C ganz locker aus. Man kann auch vorher abfiltrieren, es ändert sich nichts. Es ist einfach schade um die Zeit und Arbeit.
Eintrag Nr. 190
Sehr geehrter Herr Dr.Schmickl

Ich habe einige Schnäpse hergestellt mit denen ich nicht so ganz zufrieden bin. Ich möchte diese zusammenschütten und in einem zweiten Destillat mit Aktivkohle zu einem neutralen Schnaps brennen(Wodka), um diesen dann erneut als Basis zu verwenden, d.h. für einen Angestellten, z.B. einen sehr guten Himbeergeist.
Wie muss ich genau vorgehen mit der Aktivkohle. Ich habe insgesamt etwa 1,5 l Destillate zum neutralisieren.
Gerne erwarte ich eine Nachricht von Ihnen und bedanke mich zum voraus herzlich
Gruss Armin
Armin H, Schweiz
27.Sep.2001 10:55:00
Geben Sie in die 1,5 Liter einen Eßlöffel Aktivkohle und lassen Sie diese MINDESTENS 48 Stunden ziehen. Wenn Sie Zeit haben, so können Sie die Kohle auch monatelang drinnen lassen, je länger, umso besser wird der Alkohol gereinigt. Danach destillieren Sie den Alkohol mit der Kohle über.
Eintrag Nr. 189
Hallo Herr Schmickl,

wenn ich einen Apfelwein bzw. im Nachhinein einen Apfelbrand erstellen möchte: Soll ich die Äpfel entkernen und durch einen Mixer schicken, danach mit Wasser, Hefe etc. zum Wein werden lassen oder wie geht es am besten?

MfG
Dirk Sauer
Dirk Sauer, Deutschland
27.Sep.2001 09:00:23
Die Äpfel brauchen Sie nicht zu entkernen, es genügt, wenn Sie sie gut reinigen, Stengel und Blätter entfernen sowie faule Stellen. Wenn Sie eine kleine Menge haben, können Sie sie mixen. Bei größeren Mengen eignen sich auch Hexler, oder einfach in eine Plastikwanne mit Gummistiefeln zermatschen. Danach dann nur soviel Wasser zugeben, wie zum Reinigen Ihrer Geräte notwendig ist (je weniger, umso mehr Aroma), Hefe und Verflüssiger dazu, fertig.
Eintrag Nr. 188
Hallo zusammen,
ich habe eine gute Maische aus Pflaumen fertig.
Meine Frage zum Destillieren. Muß ich die Maische von der Hefe abziehen? Frucht und ganze Steine liegen in der Hefe oder mit der abgesetzten Hefe
aus dem Maischefass destillieren?
Ist es geschmackssache?

Vielen Dank für Infos.

Helmut
Helmut, Deutschland
24.Sep.2001 14:00:50
Rühren Sie das Maischefaß gut um, dann entnehmen Sie die gewünschte Menge zum Destillieren (es kann also alles drinnen bleiben). Bei den Kernen - und das ist vor allem für Zwetschken wichtig - sollten Sie ca. 10% der gesamten Kerne mitbrennen. Achten Sie aber darauf, daß die Kerne ganz sind, andernfalls würden giftige Substanzen beim Kochen entweichen. Man sollte einen Teil der Kerne mitbrennen, da sonst der typische Sliwowitz-Geschmack fehlt, man hat dann einfach einen fruchtigen Zwetschkenschnaps. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Eintrag Nr. 187
Hallo zusammen,
ich möchte gerne geschmacksneutralen Alkohol erzeugen.
F1: wie geht das mit der aktiv-Kohle? Wieviel Kohle wohin tun?
F2: wenn ich nur Zucker vergäre, erwarte ich keinen Geschmack, ist das richtig? Oder soll ich doch Kohle verwenden?

Vielen Dank für die Infos.
Gutes Forum!
Frank
Frank, Deutschland
24.Sep.2001 07:34:40
ad 1: Man benötigt ca. 2-4 gehäufte Eßlöffel Aktivkohle für 20 Liter zu reinigenden Alkohol (z.B. Nachlauf). Diese geben Sie nun in das Gefäß mit dem Alkohol, und lassen ihn mindestens 48 Stunden ziehen (je länger umso besser), wobei Sie öfters umrühren (siehe auch Beitrag 185). Danach einmal überdestillieren.
ad 2: das ist richtig, bei der reinen Zuckervergärung haben Sie keinen Geschmack und somit brauchen Sie auch keine Aktivkohle.
Eintrag Nr. 186
Hallo Herr Schmickl,

ich bin am Wochenende beim stöbern im www auf eine Rückflußanlage gestoßen. Haben Sie schon davon gehöhrt? Was sind die Vor- bzw. Nachteile einer solchen Anlage? Hier wird angegeben dass man durch mehrmaliges brennen ein Alkoholgehalt von bis zu 95% erreichen kann. Leidet darunter nicht das Aroma?
Letztes Wochenende habe ich einen hervorragenden Hollunder Likör gemacht. Mich würde jetzt interessieren welchen Alkoholgehalt mein Likör besitzt. Gibt es dafür auch ein Meßgerät? Durch den hohen Zuckergehalt ist das Vinometer wohl nicht geeignet, oder?

Vielen Dank im voraus für die Beantwortung meiner Fragen.
Mfg
Tim
Tim, Deutschland
23.Sep.2001 14:49:40
Bezüglich Rektifikation ist alles in den Beiträgen 158 und 162 erklärt.
Wenn der Likör mehr als 25%vol Alkoholgehalt hat, kann man dies mit dem Vinometer nicht mehr messen. Liegt der Gehalt darunter, so können Sie doch einen Schätzwert mit Hilfe des Vinometers ablesen. Die amtliche Methode zur Alkoholbestimmung in Likören funktioniert wie folgt: den Likör zur Gänze überdestillieren, das Destillat mit dem Aräometer messen (da dieses dann zuckerfrei ist, gibt es keine Meßabweichung mehr).
Was tun mit dem Nachlauf???
Der unangenehme Geschmack ist durch Reinigung mit Aktivkohle nicht vollständig zu entfernen. Auch nochmaliges Abbrennen (Kohle vorher entfernt!)bringt nix.
Ich habe in Schweden Essenzen (Whisky, Gin, Wodka,...) zum Auffüllen mit Alkohol entdeckt. Könnte man evtl. vielleicht mit diesen Essenzen oder mit Ansetzen mit herben Kräutern oder Hollunderbeeren noch ´was Brauchbares daraus machen? Hat jemand Erfahrung damit?
Die Aktivkohle sollten Sie MINDESTENS 48 Stunden im zu reinigenden Alkohol lassen. Je länger die Aktivkohle wirkt, umso besser die Reinigung (es kann auch Monate lang lagern). Am besten nehmen Sie ein Gefäß, geben Kohle hinein, und füllen immer den zu reinigenden Alkohol in den Behälter ein. So kann der Alkohol sehr lange ziehen.
Sollten dennoch alte Geschmackstöne hervortreten, können Sie geschmacksintesive Ansätze machen: Kräuter (Wermuth, Salbei, Weinraute), Anis, Nüsse, Zirben.
Von Essenzen halte ich im übrigen nicht viel. Sicher, sie sind nicht giftig, aber wenn man sich schon die Arbeit selbst zu brennen antut, dann sollte das Produkt auch seinen Geschmack auf natürliche Weise erhalten.
Eintrag Nr. 185
Hallo !
Ich möchte wissen ob man auch einen Silikonschlauch als Destilatablauf anstelle von Kupferrohr verwenden kann oder ob es dabei auch zu geschmacksbeinflussungen kommen kann wie bei Gummi oder Kunststoff.

Vielen dank im für eine Antwort und noch viel erfolg mit dieser super Homepage !!!
jörg, Deutschland
21.Sep.2001 03:54:01
Den Silikonschlauch können Sie verwenden, allerdings niemals einen Gummischlauch!
Eintrag Nr. 184
Noch eine Frage: Wie kann ich mein Kupferrohr mit einem Emaille-Denkel verbinden? Mit Silikon?

MfG
Dirk Sauer
Dirk Sauer, Deutschland
19.Sep.2001 20:16:19
Ja, nehmen Sie den temperaturstabilen Sanitärsilikon. Früher hat man dafür auch Lehm verwendet. Oder ganz einfach einen Dichtungsring.
Eintrag Nr. 183
Hallo Herr Dr. Schminkl,

kann ich Vogelbeeren auch mit ansetzen? bzw. wie sind es dann mit der Giftigkeit aus?

MfG
Dirk Sauer
Dirk Sauer, Deutschland
19.Sep.2001 20:12:16
Sie können Vogelbeeren in 43% geschmacklosen Alkohol ansetzen. Um auf Nummer sicher zu gehen, destillieren Sie den Angesetzten, und trinken diesen nicht direkt. Dann haben Sie vom Aroma her gesehen in etwa das gleiche Produkt wie bei der Herstellung einer Vogelbeer-Maische.
Eintrag Nr. 182
Hallo zusammen!
Erstmal danke fuer das Forum, es erleichtert Neulingen den Einstieg und vermittelt viel Basiswissen.
Frage1:
Ich habe Birnenmaische angesetzt und beobachtete dass nach 3-4 Tagen stürmischen Gärens ueberhaupt keine Blubs mehr aus dem Spund herauskamen.
Nach heftigem Ruehren der Maische (bis ordentlich Schaum ist), hat sich der Gaerprozess wieder eingestellt. Dieses ist reproduzierbar. Können Sie das bitte erklären?

Frage 2:
Die Birnenmaische wies von Anfang an einen PH-Wert von ca. 3 auf. Ist das normal? Auch bei Zwetschgen?

Frage3: wo kann ich mehr über gutes/richtiges Einmaischen erfahren? Scheint das Essentielle an guten Bränden zu sein?

Vielen Dank.
FHase, Deutschland
18.Sep.2001 12:42:25
Es freut mich, daß Ihnen das Forum gefällt!
ad 1: Durch das Umrühren kommt der Fruchtkuchen, der in der Maische obenauf liegt, wieder mit den Hefebakterien in Kontakt, somit bekommen Sie neue Nahrung. Sie sehen wahrscheinlich keine Blubs mehr, da kaum noch Nahrung für die Hefe vorhanden ist. Andere Gründe könnten sein: undichtes Gärfaß, wodurch das CO2 woanders als durch den Gärspund austritt. Oder zu tiefe Temperaturen, dann wird die Vergärung immer langsamer, kann aber auch gänzlich zum Stillstand kommen.
ad 2: Ja, das ist in Ordnung. Es gibt einige Obstsorten, die von Anfang an den richtigen pH-Wert haben (darunter auch Zwetschken), allerdings ist es nicht immer gleich. Einige Birnensorten haben auch einen viel höheren pH-Wert, also besser vorher immer messen.
ad 3: Richtig, das ist das Essentielle an einem Brand. Das ist eine Art Kunst, die leider nicht weit verbreitet ist. Denn viele glauben, daß man mit einer guten Anlage sowieso wieder alles hinbringt, dem ist aber nicht so. Wo können Sie das lernen? Entweder im Handbuch für Schnapbrenner, oder kommen Sie doch mal zu einem unserer Seminare. Die richtige und optimale Maischebehandlung und Gärtechnik wird in der sonstigen Literatur leider sehr stiefmütterlich behandelt.
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

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