SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Eintrag Nr. 240
zu 239:
erstens ist das wohl zinnlot und zweitens geht auch blei- und cadmiumfreies zinnlot
i bin i, Deutschland
24.Jän.2002 10:21:20
Danke für den Hinweis!
Eintrag Nr. 239
hallo
ich habe gelesen das kupfer leitungen nicht mit zinklot sondern mit silberlot gelötet werden müßen
ist das richtig wer hat ahnung da von
frank, Deutschland
23.Jän.2002 13:32:26
Siehe Eintrag 157 und 161.
Eintrag Nr. 238
zu eintrag 236: die kerne bei johannisbeeren sind zwar nicht giftig, geben aber erfahrungsgemäß einen bitteren geschmak an das destillat ab.
thomas, Deutschland
23.Jän.2002 09:43:45
Ich mache immer Maische aus roten Ribiseln (= rote Johannisbeere), daraus stelle ich sowohl Wein als auch Destillat her. Ein bitterer Geschmack ist noch nie aufgetreten.
Eintrag Nr. 237
bloß eine nachfrage
wer kann mir eine richtige destille zu günstigen konditionen (auch gebraucht) verschaffen?
volumen bis max. 50Liter
besten dank an alle Brenner und ein schönes 2002

ihr paukert r
paukert, Deutschland
22.Jän.2002 14:10:07
Eintrag Nr. 236
Hallo Herr Schmickl,

gibt es beim Brennen der roten Johannisbeere bzgl. der reichlich vorhandenen Kerne etwas zu bedenken?
Können hier giftige Stoffe ähnlich wie bei Zwetschen entstehen?
Klaus, Deutschland
22.Jän.2002 11:53:30
Nein, das gefährliche Amygdalin befindet sich nur in Steinobst. Unabhängig davon kann natürlich Vorlauf entstehen.
Eintrag Nr. 235
Guten Tag, wir haben eine kleine 12 Liter Brennanlage (Inhalt des Topfes plus gewölbter Deckel) gemäß den Anleitungen gebaut. Alles funktionierte nach dem ersten Brennversuch optimal, nur der Geschmack stimmt nicht.
1. Verwendet wurden 7 Liter Faßwein aus Müller-Thurgau-Traube 11% eines renommierten Weingutes.
2. Vor- und Nachbrand wurden gemäß Temperaturmethode separiert, alles funktionierte wie bei Ihnen beschrieben.

Trotzdem schmeckt das Endprodukt nach Reduktion auf 40% brennend, stechend und gefühlsmäßig nicht einwandfrei. Sollten wir das Produkt überprüfen lassen ? Denken Sie, daß die Qualität des Ursprungproduktes (Schwefel o.ä.) für diesen Beigeschmack mit verantwortlich sein könnte?
Wir haben nun wie vorgeschlagen den Hauptbrand un d den Nachbrand einstweilen separat abgefüllt und hoffen, daß alles mit Ihrer Hilfe noch zum Guten gelingt

Liebe Grüße
s.M.
Siegfried Michaelis, Deutschland
20.Jän.2002 23:58:01
Sie brauchen beim Wein keinen Vorlauf abzutrennen, wenn der Wein gemäß dem Lebensmittelgesetz auch verkauft werden darf. Also immer nur den Nachlauf abtrennen.
Der brennende und stechende Geruch kommt, wie Sie bereits richtig vermuten, vom Schwefel (nahezu jeder Wein wird heutzutage geschwefelt). Das ist aber keine Problem, Sie können das einfach beheben. Nehmen Sie das Destillat und sprudeln Sie mit einem Schneebesen oder besser Handmixer kräftig Luft ein. Rühren Sie so kräftig, daß es schäumt und zwar 2-3 Minuten. Danach ist der Schwefel ausgetrieben (zum Glück ist die schwefelige Säure leicht flüchtig) und auch der stechende Geruch ist weg.
P.S.: Sie können für die Geistherstellung auch billigen Wein verwenden, das ergibt bezüglich Qualität keinen Unterschied. Schade um den guten Wein, den trinken Sie besser ohne ihn vorher zu destillieren.
Eintrag Nr. 234
hallo
kann mir einer sagen;
1. was für eine hefe für welches destillat ?
2. wieviel gram hefe brauche ich für wieviel liter maische ?
3. wo bekomme ich diese hefe ?
MFG.
frank, Deutschland
20.Jän.2002 22:03:10
- Gärfix für Kernobst: für Äpfel, Birnen, ...
- Gärfix für Stein- und Beerenobst: für Zwetschken, Pfirsich, Marillen, Ribisel,...
- Gärfix Spezial: Enzian, Vogelbeere, Hagebutte, Schlehen
Dosierung: 100g Hefe für 200 Liter Maische

-Turbohefe: für jedes Obst
Dosierung: 115 g für 100 Liter Maische

Zu kaufen gibt es alles unter www.schnaps.co.at unter geräte.
Eintrag Nr. 233
Hallo alle zusammen,
wo kann ich einen Destillierkolden aus Glas
mit 4 Liter Volumen den Kaufen ?

Mit Internetten Grüßen
Arnd
Arnd, Deutschland
18.Jän.2002 18:46:07
Destillierkolben aus Glas bekommen Sie im Laborfachhandel, denn in der Chemie sind solche Geräte Standard.
Eintrag Nr. 232
Hallo,
ich habe da mal eine Frage, wie lange ist selbstgemachter Eierlikör haltbar?
ich habe ihn mit 92% Weingeist gemacht.
Ich würde mich freuen wenn Sie mir das sagen könnten
Vielen Dank
Thomas Pohle
Thomas Pohle, Deutschland
18.Jän.2002 17:55:46
Ist der Likör noch immer 92%vol, dann können Sie ihn sehr lange aufbewahren. Wenn Sie verdünnt haben, so können Sie über 40%vol das Getränk sicher auch lange lagern. Hat der Likör um die 20%vol, so würde ich ihn bald konsumieren.
Eintrag Nr. 231
zu Eintrag 229:
nach dem Reinigen mit Salzsäure sollte der Kühler mit heißer Sodalösung nachgespült werden, um die restliche Säure zu neutralisieren. Falls nämlich Säurereste zurückbleiben greifen diese das Kupfer an und das Problem tritt erneut auf. Auch nach dem Destillieren und vor dem Trocknen des Kühlers ist diese Behandlung zu empfehlen.
Ich umgehe diese Probleme durch Verwendung eines einfachen, selbstgebauten Liebigkühlers aus Kupfer von 80 cm Länge für einen 30 Liter Kessel.
den kann ich einfach spülen und fertig- außerdem braucht er deutlich weniger Platz.
Im Gegensatz zur Meinung vieler, die Kühlschlange müsste länger sein, reicht es doch!
thomas, Deutschland
10.Jän.2002 12:15:29
Vielen Dank für diesen Tip! Noch eine Bemerkung zur Länge der Kühlschlange: der Liebig-Kühler wird im Gegenstrom betrieben, wenn Sie dies auch bei der Kühlschlange machen, dann genügt die gleiche Länge. Benützt man jedoch die Kühlschlange mit einer Kühlung z.B. in einem Eimer, in dem nur zeitweise das Wasser gewechselt wird, so ist unbedingt eine längere Kühlschlange notwendig. Dann ist nämlich der Temperaturunterschied zwischen Kühlwasser und Dampf kleiner.
Eintrag Nr. 230
Hallo Herr Schmickl,
1.)nach mehreren Montageversuchen, die richtige Platziereung für mein hochwertiges Digitaltermometer (Messbereich bis 200°C)am Geistrohr zu finden ist noch nicht gelungen. Selbst an höchter Stelle, ca. 3cm über dem höchten Punkt (10 mm Rohraufsatz zur Aufnahme der Messspitze)des Geistrohres fallen beim destilieren des Edelbrandes Temperaturen von 93-96°C an. Das Geistrohr hat bei mir eine Länge von 30cm, mit einem Durchmesser von 15 mm. Von hier winkelt ein etwa 25 cm Silikonschlauch in die Kühlschlange ab.
Das Termometer ist geeicht.
Ist das Geistrohr zu kurz?
Reicht der Rohrdurchmesser nicht aus?

2.)Gibt es eine Faustformel zur Ermittlung des Alkoholgehaltes im Wein, wenn die destilierte Schnapsmenge und der Alkoholgehalt vorliegt?

Können Sie helfen, haben Sie einen Rat?
Gruß Hartmut
Hartmut Wilhelm, Deutschland
07.Jän.2002 19:55:50
ad 1): Der Meßbereich Ihres Thermometers ist viel zu groß! Ein Bereich bis 110°C genügt vollkommen. Je größer der Bereich, umso ungenauer die Messung. Bei einem Digitalthermometer ist die Anzeige zwar sehr genau, darauf kommt es aber nicht an, sondern ausschlaggebend ist das Thermoelement dahinter. In welchem Bereich das Element wirklich genau mißt, hängt von der Art bzw. der verwendeten Legierung ab, dieser Bereich sollte bei der Spezifikation des Elementes immer angegeben sein. Die Anzeige wandelt dann nur noch die vom Element gelieferte Spannung in Zahlen um. Es wäre vorstellbar, daß dies der Grund für Ihre falsche Messung ist. (Wie haben Sie Ihr Thermoelement geeicht? Wasser kocht nur bei 1,0000 atm Luftdruck bei exakt 100,0°C)
Der Temperaturbereich für die Edelbrandfraktion liegt ca. bei 81 bis 91°C (die Anfangstemp. hängt vom Alkoholgehalt IM Kessel ab, die Endtemp. ist in etwa immer dieselbe). Ihre Werte sind viel höher. Sollte es nicht am Thermometer liegen, so würde es bedeuten, daß in der Anlage ein leichter Überdruck herrscht, wodurch sich der Siedepunkt der Flüssigkeit natürlich auch erhöht (wie z.B. bei einem Druckkochtopf). Je höher allerdings die Temperatur, desto mehr Aroma- und Geschmacksstoffe werden zerstört, da diese sehr empfindlich sind. Dies hat zur Folge, daß der unangenehme Nachlaufgeschmack/geruch schon viel früher auftritt. Das Geistrohr mit 15mm Durchmesser ist prinzipiell in Ordnung. Sie haben aber mit dem 30cm langem Rohr und anschließend 25cm Schlauch einen sehr sehr langen Weg bis zur Kühlung, der zwangsläufig zu einem Druckaufbau führt (je länger und im Verhältnis dazu dünner eine Rohrverbindung, desto mehr Druckverlust hat dieser Anlagenteil). Sie sollten die Dampfleitungen so kurz wie möglich anlegen. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie groß der Kessel ist, aber es liegen bei Ihnen zwischen Kessel und Kühlung 55cm. Je größer der Kessel, desto mehr Dampf entsteht, wodurch sich natürlich auch der Druck erhöht, insbesondere, wenn der Dampf wegen der langen Leitungen nicht entweichen kann und sich somit 'aufstaut'.

ad 2): Leider nicht, aus einem einfachen Grund: Es wird der Vor- und Nachlauf abgetrennt. Wie groß diese Mengen sind und welche Alkoholkonzentrationen sie haben, ist nachträglich nicht mehr nachzuvollziehen, vor allem sind diese Größen bei jedem Brennmeister und jeder Anlage sehr stark unterschiedlich. Prinzipiell funktioniert Ihre Idee natürlich schon, dazu müßte der Wein allerdings bis zur Trockene eingedampft, also zur Gänze überdestilliert werden, OHNE Vor- oder Nachlauf abzutrennen. Dann ist das Destillat zuckerfrei und kann mit einem Aräometer sehr genau bestimmt werden. Der Alkoholgehalt ist dann der selbe wie er im Wein gewesen ist.
Eintrag Nr. 229
Hallo Herr Dr. Schmickl,

ich stehe vor einer mittelschweren Katastrophe:

Mein Destillat ist grün! Das bedeutet wohl Grünspan im Kühler. Wenn ich richtig informiert bin, ist das giftig.

Wie kann ich nun Kessel und Kühler reinigen?
Moonshiner, Hobbybrennerland
05.Jän.2002 07:10:59
Zum Glück ist dieses Problem bei unseren Anlagen noch nie aufgetreten, denn es ist wirklich schwierig, Grünspan wieder vollkommen zu entfernen. Ja, er ist giftig. Beim Kessel geht es ja noch: einfach mit Geschirrspülmittel und einem feinen Metallschwämmchen (Brillo) gut ausreiben. Nun zum schwierigeren Teil, der Kühlerschlange: versuchen Sie, mit einer sehr dünnen und biegbaren Drahtbürste in die Schlange zu kommen, reines durchspülen wird leider nichts nützen. Versuchen Sie es auch mit Salzsäure, aber vorsicht mit den Fingern. Danach die Anlage gut spülen und am Besten mit einem Wein ein Probedestillat machen, ob alles in Ordnung ist.
Ein wichtiger Tip, um Grünspan zu vermeiden: die Anlage immer trocken halten, nach Verwendung abtrocknen und offen stehen lassen. Den Kühler abtropfen lassen, sodaß innen kein Wasser stehen bleibt.
Eintrag Nr. 228
Hi, Kennt jemand eigentlich die Rechtslage für Hobbybrenner in Deutschland, die nicht in einem Bezirk mit Abfindungsbrennereien wohnen? Kleinanlagen werden hier ja frei verkauft. Kann man auch größere Anlagen betereiben / anmelden? Wie sind hier die Grenzen? Vielen Dank und Gruß - Ulf
Brennman, Deutschland
03.Jän.2002 11:38:56
In Deutschland ist seit neustem das Brennen mit einer Brennanlage, die ein Kesselvolumen von 0,5 Liter hat, anmeldefrei (für andere EU-Länder gelten andere Kesselgrößen). Mit dieser können Sie gesetzestreu arbeiten. Für größere Anlagen gilt: wenn man kein Brennrecht hat (dieses ist beim zuständigen Zollamt zu beantragen), so darf man auch nicht Abfindungsbrennen. Es bleibt nur die Möglichkeit, die Maische zu einem Brenner zu bringen.
Ausnahme: mit einer Verschlußbrennerei darf jeder angemeldet brennen, allerdings sind diese Geräte so teuer, daß sich nur eine Firma dies leisten kann...
Eintrag Nr. 227
Bitte kann mir jemand dringend die Schnapsverdünnungsformel mailen??
Ich muß 70 l. Destilat 65% auf 45% bringen (mit destilliertem Wasser)

Gruß und vielen Dank
Robert Janek, Italien Südtirol
30.Dez.2001 20:06:51
Die Verdünnungsformel berücksichtigt zwar nicht die Kontraktion, ist für unsere Zwecke jedoch vollkommen ausreichend:

W = M*(A-B)/B
W...Menge des Wassers für die Verdünnung (in ml oder l)
M...Menge des zu verdünnenden Destillates (in ml oder l)
A...Alkoholgehalt des unverdünnten Destillates (in %vol)
B...Alkoholgehalt nach der Verdünnung (in %vol)

Ihr Beispiel ergibt also:
70*(65-45)/45 = 31,1 l dest. Wasser muß zugegeben werden.
Eintrag Nr. 226
S.g. Herr Schmickl!

Bin von den Infos auf Ihrer Homepage begeistert. Habe soeben als Weihnachtsgeschenk eine 2-Liter-Kleinanlage bekommen incl. Buch von Josef Pischl (ist aber nur für Großanlagen).
Da meine Anlage keine Dampftemperaturmessung hat, habe ich keine Ahnung, wie ich den Vor- und Nachlauf wegbringen soll. Pischl nennt die Geschmacks-Methode. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei so kleinen Mengen geht.
Ich würde meine Anlage gerne mit einem Thermometer nachrüsten, weiters könnte ich auch einen Aromakorb gut gebrauchen. Der Kessel hat einen Durchmesser von Mitte 16cm.
Kann ich diese Teile bei Ihnen beziehen? Und was halten Sie von der Geschmacks-Methode?
MfG
Peter.Z
Peter Z, Österreich
27.Dez.2001 21:53:26
Es freut mich, daß Ihnen die homepage gefällt. Ich würde Ihnen auf alle Fälle empfehlen, ein Thermometer einzubauen, nur so ist eine präzise Trennung von Vor- und Nachlauf möglich. Natürlich kann man den Vorlauf auch auf Grund des Geschmackes abtrennen, das hat aber folgende Nachteile:
- es ist sehr viel Brennerfahrung notwendig, um nur durch den Geschmack eine gute Vorlaufabtrennung zu erzielen. Außerden wird bei einer Destillation von Wein der Geruch vom Schwefel, der in jedem Wein enthalten ist, sehr oft mit dem Vorlauf verwechselt. Der Schwefel kann aber problemlos ausgetrieben werden.
- wenn Sie nur mit dem Geschmack arbeiten, so kosten Sie ja am Ende der Anlage, wo das Destillat herauskommt. Für eine präzise Trennung ist hier die Zeitverzögerung aber viel zu groß und Sie verlieren eine Menge Edelbrand. Das Dampfthermometer befindet sich im Dampfraum, also vorne in der Anlage, wodurch dieses Problem nie auftritt.
- das 'Filetstück' des Edelbrandes kommt direkt nach dem Vorlauf, d.h wenn Sie 'zur Sicherheit' mehr als den Vorlauf wegnehmen, schütten Sie das Beste weg.
- Wenn Sie den Nachlauf ohne Thermometer abtrennen wollen, treten beim Verdünnen meistens Probleme mit Trübungen auf.
Thermometer, Silikonstopfen und Aromakorb sind bei uns auch separat erhältlich, wenn Sie daran Interesse haben, schicken Sie uns bitte eine e-Mail.
Eintrag Nr. 225
Ist es in Deutschland erlaubt Angesetzten zu brennen ? Auch in Brennanlagen >1Liter?
Man brennt stellt doch keinen Alkohol her , der ist doch schon gekauft ?
Peter, Deutschland
20.Dez.2001 18:57:37
Angesetzten dürfen Sie brennen (=reinigen, in der offiziellen Amtssprache), müssen die Reinigung aber beim Zollamt melden, auch wenn dann hierfür keine Steuern mehr zu bezahlen sind. Dies ist allerdings nur mit den kleinen Geräten erlaubt oder mit größeren, beim Zoll registrierten, Anlagen.
Eintrag Nr. 224
Sehr geehrter Herr Schmickl,
ich habe mit Interesse Ihre Bücher über Schnapsbrennen und Weinzubereitung gelesen.
Aus grundsätzlicher Neugierde ein paar Fragen :
(A) Aus meiner Chemiestudienzeit habe ich u.a. noch einen 10 L Heizpilz mit Borosilikatkolben und div. Kühlern(Claisenbrücke, Vigrieuxkolonne). Kann man in Glasgeräten grundsätzlich Schnaps oder besser auch Geiste (Melissengeist u.a. ) erfolgreich brennen !? (B) Was hat es mit dem viel beschworenen Kupferkessel auf sich !? Kupfer soll ja katalytisch wirken und div. schädliche Stoffe zersetzen bzw. Sulfide und Peroxide binden. Könnte man den Kupferkessel durch Zugabe von Kupferfolie in Glasapparaturen simulieren ?
(C) Aus dem Studium kenne ich die Methode der Wasserdampfdestillation. Dabei werden durch Einleiten schwach überhitzten Wasserdampfes in eine Vorlage äth. Öle oder empfindliche hoch siedende Naturstoffe schonend abdestilliert. Kann diese Methode zur Bereitung hochwertiger Geiste oder auch von medizinisch nutzbaren Destillaten (Einreibungen) genutzt werden !? (D) Kann man trübe Kräuterextrakte brennen / destillieren, z.B. den myrrhehaltigen Schwedenkräuterextrakt od. entstehen dabei ungenießbare o. gar schädliche Destillate !?
Ihr Seminarangebot habe ich im Auge. Vielleicht sieht man sich. Ich halte mich streng an gesetzliche Vorschriften. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen oder wäre dankbar über eventuelle weiterführende Literaturhinweise. Mit freundlichen Grüßen U. B.
B ULRICH, Österreich Deutschland
19.Dez.2001 23:14:21
A): Ja, natürlich können Sie in Glasgeräten Geiste, Maischen und Angesetzte brennen.
B): Kupfer hat eine katalytische Wirkung, das ist richtig. Aber wenn die Brennanlage bzw. der Dom aus Kupfer sind, dann kommt nur ein sehr geringer Anteil des Dampfes mit dem Kupfer in Berührung. Aus diesem Grunde hat eine Anlage aus Kupfer keinen Vorteil. Um die katalytische Wirkung zu merken, müßten Sie schon einen Menge Kupferspäne in den Dampfraum geben.
C): Ja, aber es geht einfacher. Sie brauchen keinen Dampf einleiten. Geben Sie in den Kolben geschmacklosen Alkohol, in den Dampfraum Kräuter, so entsteht ein Kräutergeist. Für ätherische Öle ersetzen Sie den Alkohol durch Wasser und geben wiederum in den Dampfraum die gewünschte Substanz. Wichtig dabei ist, daß die Substanzen nicht mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, sich also nur im Dampfraum befinden. Bei der Wasserdampdestillation wird bis auf einen kleinen Rest (damit der Kolben nicht anbrennt) das gesamte Wasser überdestilliert. Anschließend schwimmt auf dem destillierten Wasser das ätherische Öl und kann mit einer Pipette, Spritze o.ä. gesammelt werden. Dieses Öl ist im Gegensatz zu den meisten käuflichen Produkten übrigens hochrein, ohne jegliche chemischen Zusätze.
D): Wenn der Extrakt vorher genießbar war, so können Sie ihn Destillieren. Sind aber voher schon ungebießbare Substanzen enthalten, empfiehlt es sich nicht. Insbesondere, wenn diese Stoffe flüchtig sind, da die beim Destillieren natürlich auch ins Destillat gelangen.
Eintrag Nr. 223
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,

die bestellte Brennanlage war noch schneller bei mir, als gedacht. Vielen Dank! So konnte ich bereits am Freitagabend einen Versuch wagen: Ich habe einfach 3 l kräftigen italienischen Rotwein vom Faß (10 Vol. %) destilliert. Bei 68 °C kam der erste Tropfen. Das Destillat roch, wie in Ihrem Handbuch beschrieben, bis ca. 82 °C nach Klebstoff, also Vorlauf. Insgesamt waren es ca. 50 ml Vorlauf, was mir etwas viel erschien. Vielleicht sind dem Weinbauer etwas viele Stengel in die Maische geraten. Danach habe ich bis ca. 90,5 °C weiterdestilliert und 0,5 l Destillat erhalten. Diese 0,5 l hatten einen Alkoholgehalt von 45 Vol. %. Beim Destillieren hatte ich zwar bemerkt, daß das Destillat immer schwächer wurde, aber es hatte nicht im geringsten übel geschmeckt, und so habe ich es eben bis 90,5 °C dazu genommen. Das ganze habe ich dann auf 39 Vol. % herunterverdünnt und jetzt habe ich einen wirklich leckeren Weinbrand. Das war mein erster Versuch, weitere werden folgen. Entsprechen die von mir ermittelten Werte dem, was zu erwarten gewesen wäre?

Gruß

Andreas Strangfeld

PS: Wir freuen uns schon auf das Seminar im Januar!
Andreas Strangfeld, Deutschland
18.Dez.2001 17:48:31
Es freut mich, daß alles ordnungsgemäß angekommen ist! Wenn Sie Wein destillieren, dann sollte es eigentlich keinen Vorlauf geben. Vorlauf entsteht bereits beim Vergären und nicht durch das Destillieren. D.h. es müßte sich demnach im Wein Vorlauf befinden, was aber bei gekauften Weinen unwahrscheinlich auf Grund der strengen Lebensmittelgesetze ist. Ich denke eher, daß Sie den Geruch auf Grund des Schwefegehaltes im Wein mit Vorlauf verwechselt haben. Wein ist so gut wie immer geschwefelt, beim Destillieren riechen die ersten Mengen sehr stechend scharf und unangenehm, auf Grund des Schwefels eben. Wie gesagt bei gekauften Wein darf kein Vorlauf drinnen sein! Wenn Sie das Destillat verdünnen, dann rühren Sie mit einem Schneebesen oder besser Stabmixer kräftig ca. 2-3 Minuten Luft ein, so wird der Schwefel ausgetrieben und der unangenehme Geruch verschwindet.
Richtwerte für das Destillieren von Wein: es gibt keinen Vorlauf, Sie können bis 91°C destillieren. Der Alkoholgehalt liegt je nach Weinstärke ca. bei 45-50%vol.
Wir sehen uns dann im Januar!
Eintrag Nr. 222
Hi, kennt jemand ein Rezept für den Ansatz von Zuckerrüben? Ich frage mich, ob ich diese vor dem Ansätzen kochen muß. Eigentlich enthalten sie ja schon im rohzustand den Zucker. Die Frage ist nur, wie Dieser herausgelöst werden kann. Verflüssiger? Danke und Gruß - Roland
Roland Zitzke, Deutschland
13.Dez.2001 07:52:04
Zuckerrüben können Sie direkt vergären ohne vorher zu kochen. Rübenzucker besteht ebenso wie Rohrzucker aus Saccharose (gleich dem bekannten Haushaltszucker). Die Rüben gut reinigen und ganz klein zerhexeln, so klein als möglich. Mit Wasser eine Art Brei anrühren und auf alle Fälle Verflüssiger hinzugeben. Hier sollten Sie die 3-4 fache Menge als bei 'normalen' Früchten verwenden. Hefe und richtigen pH-Wert nicht vergessen.
Gutes Gelingen!
Eintrag Nr. 221
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
ich bedanke mich für die prompte Lieferung meiner Bestellung.Ich möchte baldmöglichst in medias res gehen und habe einen Zuckeransatz mit Turbohefe vorbereitet. Zum Brennvorgang bestehen allerdings noch einige Unsicherheiten.Meines Erachtens dürfte es so gut wie keinen Vorlauf geben. Richtig? Bei welchem Alkoholgehalt bzw. welcher Dampftemperatur setzt der Nachlauf ein ?
ann ich auf ein zweimaliges Brennen verzichten? Ich meine ja.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir mit Ihrer Erfahrung behilflich sein könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang
Wolfgang, Deutschland
12.Dez.2001 00:10:56
Es ist richtig, daß in einem Wasser-Zuckeransatz so gut wie kein Vorlauf vorhanden ist, unter der Bedingung, daß Sie die Gärung mit einem Gärspund durchgeführt haben. Destillieren Sie bis 91°C, danach kommt der Nachlauf. Wenn Sie den wäßrigen Ansatz mit Turbohefe und der entsprechenden Zuckermenge bearbeitet haben, sollten Sie doch auf ca. 20%vol kommen. Dann brauchen Sie nur einmal zu destillieren. Zwei Destillationen sind notwendig, wenn der Alkoholgehalt unter 11%vol liegt.
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

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