SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Einträge in Deutsch: 4360, Englisch: 3
Eintrag Nr. 4320
Sehr geehrter Herr Schmickl
Ich möchte mit einem Edelstahltopf (maximales Fassungsvolumen 20l) eine Destille bauen und hierbei sowohl einen Schlangenkühler, als auch einen Liebigkühler einplanen. Natürlich nicht zeitgleich, aber so, daß ich auswählen könnte, welches von beiden ich gerade nutzen möchte.
Schlangenkühler: Welche Rohrlänge sowie welcher Rohrinnendurchmesser ist für oben genannte Topfgröße "mindestens" empfohlen, damit der Durchausgleich ordnungsgemäß über den Kühlerausgang erfolgen kann?
Liebigkühler: Welche Rohrlänge und welcher Innendurchmesser (jeweils fürs Destillat) ist für die oben genannte Topfgröße empfohlen? Ist für diese Art Kühler relevant, wieviel Volumen (mit Kaltwasser) das Destillatrohr umhüllt, damit eine anständige Kühlung bei dieser Topfgröße erfolgen kann?
Dies alles würde mich *brennend* interessieren.
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Ronald
Ronald, Oberlausitz / Schweiz
04.Nov.2017 17:14:11
Rohrlänge und Innendurchmesser sind bei beiden Kühlerarten gleich. Werte aus der Praxis: Länge 1 m, Durchmesser innen: 10 bis 12 mm genügen vollkommen. Der Wassermantel beim Liebigkühler sollte ca. 2 cm dick sein (also in Summe: 2 cm + Durchmesserinnenrohr + 2 cm).
Eintrag Nr. 4319
Hallo wieviel angemachte Hefe brauche ich für 25 kg Maische?
Besten Dank...
Trachsel Hanspeter, Ungarn
02.Nov.2017 10:19:33
Siehe Buch.
Eintrag Nr. 4318
Hallo,
Ich beschäftige mich gerade mit meinem neuen Hobby.
Kann mir jemand verraten, ob man bei der Herstellung von Neutralalkohohl mittels Turbohefe, Zucker und Wasser einen Säureschutz (pH Anpassung) braucht?
Vielen Dank!
Stephan M, Bayern
01.Nov.2017 13:41:14
Normalerweise nicht, daher am einfachsten die Anleitung auf der Packung befolgen.
Eintrag Nr. 4317
Hallo Herr. Dr. Schmickl und Frau Dr. Malle,
Sollte man, während des vedünnens auf Lagerstärke eines
Whiskys, auch mit dem Mixer Luft einquirlen zwecks
Künstlicher Alterung?
Oder ist das bei Whisky nicht relevant?
Mit freundlichen Grüßen, J. S.
J. S., Niedersachsen
28.Okt.2017 14:33:19
Doch, ist auch bei Whisky sinnvoll. Das macht auch ein namhafter US-Hersteller und verkauft ihn dann ein wenig teurer als den normalen.
Eintrag Nr. 4316
Hallo
Habe ihr Buch bereits gelesen jedoch keine Antwort gefunden außer ich hätte es überlesen?
Und zwar gibt es geschmackliche oder andere Unterschiede wenn ich z.B aus Äpfel eine Maische oder einen Angesetzten mache und dann beide Destilliere?
Mfg
Martin, Freistadt
19.Okt.2017 12:56:56
Ja, es gibt geschmackliche Unterschiede, beispielsweise weil beim Gären das Obst durch die Hefe zersetzt wird und beim Ansetzen nur extrahiert, d.h. nur die löslichen Substanzen werden herausgelöst. Außerdem entstehen beim Gären neue Substanzen, beim Ansetzen nicht. Aus diesem Grund gelingt es auch nicht bei jeder Frucht Geschmack im destillierten Angesetzen zu erhalten. Wenn dies gelingt, z.B. bei Himbeeren und in einem geringen Maß auch bei Äpfeln, schmeckt der Brand aus der Maische und der Geist aus dem Angesetzten anders, nicht besser oder schlechter. Welche Methode einem aus geschmacklicher Sicht persönlich mehr zusagt muss man daher selbst herausfinden.
Eintrag Nr. 4315
Hallo !
Bin Neuling und habe ein paar Fragen.
Habe eine Apfelmaische nach Buch sowie eine Zuckermaische mit Turbohefe angesetzt .
Meine Fragen sind folgende:
1. Muss / Soll ich das Fass (Apfel) alle paar Tage öffnen und den Maischekuchen "unterrühren" bzw alles durchmixen damit sich die Schichten (flüssig / fest) vermischen ?
2. Hat es Nachteile wenn das Fass in einem Raum steht in dem die Raumtemperatur nur 16-18 Grad Celsius beträgt ?
3. Die Zuckermaische gärt nun schon etwa 3 Wochen stark - ist dies noch normal ?
Ich bedanke mich vorab schon für eure Ratschläge und Antworten.
Tricks und Tipps nehme ich gern auf 🙂
Stefan, Bayern
16.Okt.2017 22:20:18
Irgendwie fühle ich mich jetzt gepflanzt. Sie sollten das Buch auch lesen.
ad 1) siehe Seite 43, sowie Zusammenfassungen Seite 42 und 105
ad 2) siehe Seite 26, sowie diverse Zusammenfassungen danach, z.B. Seite 31, 42, 105 usw.
ad 3) siehe Seiten 40 bis 43, 105, 122
Eintrag Nr. 4314
Ahoi,
Ich plane derzeit den Bau einer 10liter Anlage mit Schlangenkühler.
So weit so gut.(bitte kein Liebig vorschlagen ;))
1. Die Anlage soll aber demontierbar bleiben so das nicht alles gelötet wird. Also quasi steck oder schraubverbindungen zwischen steig und fall rohr und zwischen fallrohr und kühler.
gibt es da was bzw kann jemand etwas praktikables vorschlagen?
2. Ich brauch so ein verschraubteil das ich an den deckel des kessels bzw der brennblase anbringen kann, woran das steigrohr ordentlich angebracht werden kann, ich komme aber einfach nicht auf den fachlichen begriff um danach zu suchen. danke schonmal
gruß danny
Danny, Berlin
15.Okt.2017 18:22:04
Am besten stellen Sie diese Frage in der Diskussion, dort sollten genug Bastler unterwegs sein die das beantworten können.
Eintrag Nr. 4313
Moin Herr Schmickl,
habe einen wunderbaren Marillenbrand gemacht. Leider wird der beim Verdünnen auf Trinkstärke mit dest. Wasser leicht milchig.
Woran kann das liegen? Beide Flüssigkeiten, also Destillat und auch Destiliertes Wasser haben die gleiche Temperatur.
Liebe Grüße
B.Ostheimer
B.Ostheimer, Deeutschland
15.Okt.2017 15:27:34
Die Temperatur als Ursache für Trübungen wird meistens weit überschätzt, ist prinzipiell zwar ein Kriterium, damit sich das auswirkt müssten die Temperature aber schon sehr weit auseinander liegen, so ca. 30 bis 40°C.
Vermutlich wird bei Ihnen die Steinobsttrübung aufgetreten sein, was an sich nichts schlechtes ist. Die Ursache dafür und was Sie dagegen tun können ist im Buch von Seite 94 bis 97 beschrieben.
Eintrag Nr. 4312
Moin Herr Schmickl,
heute habe ich mal eine Spezialfrage!
Wie ist das mit der Blausäure in der Maische?
Ich dachte immer das aus den Steinen von Steinobst bei Zerstörung der Steine entsteht.
Neulich habe ich gelesen das wenn man Quitten mit dem Zauberstab zerkleinert, die Kerne vorher raus sammeln muss, weil sonst Blausäure bei gären entstehen würde.
Wie verhält sich das nun wirklich?
Hans Peter, Niedersachsen Germany
13.Okt.2017 21:12:08
Wie im Buch ausführlich beschrieben, tritt dieses Problem nur bei Steinobst auf wenn die Steine zertrümmert werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie die Maische bzw. das Destillat auch mit einem der beiden auf Seite 19 im Buch beschriebenen Tests überprüfen.
Eintrag Nr. 4311
Hallo Herr Dr. Schmickl,
würde gerne einen Gin im Geistverfahren ohne Mazeration herstellen um einen Brennvorgang einsparen zu können. Leider finde ich in Ihrem Buch (7te Auflage) nur den Hinweis 40g Wacholderbeeren in den Aromakorb zu geben. Daher meine Frage, ob Sie denn auch ein etwas ausführlicheres Rezept hätten?! Fachfrage 3666 bezieht sich, so wie ich das verstanden habe, auf ein Mazerat?! Eine weitere Frage wäre, auf welche Kesselfüllmenge sich die 40g beziehen.
Vielen Dank!
Mfg
Andy
Andy, im Wald
11.Okt.2017 13:30:20
Inzwischen ist die 13. Auflage des Buches erhältlich, die 11. Auflage wurde überarbeitet und erweitert. Seit der 11. Auflage finden Sie ein Gin-Rezept nach dem sogenannten "vapour infusion" Verfahren auf Seite 143 / 144 mit elf unterschiedlichen Zutaten. Diese Rezeptur ist das Ergebnis einer jahrelangen Entwicklung im Rahmen unserer Seminare, an denen auch viele Ginliebhaber teilnehmen, mitunter sogar professionelle Ginhersteller. Inzwischen wird bei nahezu jedem Seminar dieser Gin hergestellt, meistens bekommen wir als Rückmeldung, dass der selbst hergestellte Gin im Vergleich zu diversen gekauften Produkten am besten schmeckt.
Die entsprechende Alkoholmenge und der Alkoholgehalt ist am Anfang des betreffenden Kapitels angegeben.
Eintrag Nr. 4310
Hallo Zusammen,
ich habe am 1.09.2017 25 Liter Zuckermaische mit Turbohefe von Alcotec mit 9kg Zucker angesetzt. Anfangs hat es heftig gegärt und bei Erreichung von 29°C Maischetemperatur habe ich mit Eis (in einer Flasche gefroren) gekühlt. Dann fing sich die Temperatur wieder bei 24°C.
Heute, nach über 6 Wochen, die Gärung ist fast vollständig zum Erliegen gekommen, habe ich mal den Restzucker gemessen. Er liegt immer noch bei 12% Brix. Kann das sein? Bzw. was kann da schiefgelaufen sein?
Andreas, Berlin
10.Okt.2017 17:32:33
Wie haben Sie denn den Zuckergehalt analysiert? Jedes einfache Messgerät wie Aräometer oder Refraktometer zeigt wegen dem Alkoholgehalt natürlich nur noch was falsches an. Siehe Buch... Einfacher Test: Maische kosten, schmeckt sie süß?
Eintrag Nr. 4309
Hallo Herr Schmickl,
ihr Buch liegt praktische jeden Herbst auf meinem Tisch und es hat mir schon manch gute Dienste geleistet.
Ich habe eine Frag zur Verdünnung auf Trinkstärke:
Und zwar habe ich diesmal Apfelweinbrand aus Most hergestellt, doppelt gebrannt auf ca 78 Vol-%. Diesen dann ein Jahr gelagert und und mit lokalem Leitungswasser, das eigentlich mittelhart ist, auf 42% Trinkstärke verdünnt.
Zunächst Probe, keinerlei Trübung. Nun aber sinken die Temperaturen und im Keller hat es vielleicht 12 Grad und im Ballon hat sich ein weißer, fast kristalliner Niederschlag gebildet. Nädelchen schweben im ansonsten klaren Apfelschnaps. Läßt sich mittels Kaffeefilter sehr leicht abtrennen.
Kann das Kalk sein? Hartnäckige Trübungen durch ätherische Öle kenne ich, aber das schaut ganz anders aus..... Was könnte es noch sein?
Uljae, NÖ-Süd
08.Okt.2017 15:43:43
Danke, das freut uns!
Ja, das sind die Kalknadeln, typisch dafür ist auch, dass sich dieser Niederschlag selbst mit einem Kaffeefilter mühelos abfiltrieren lässt. Ätherische Öle sind im Mostbrand definitiv keine enthalten.
Eintrag Nr. 4308
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
würde gerne einen Versuch mit angesetzten Äpfeln starten. Dieser soll nach der Mazeration in die Brennblase und zusätzlich mit frischen
Äpfeln im Aromakorb destilliert werden.
Meine Frage lautet, wie folgt:
Wie hoch sollte der Alkoholgehalt des Neutralalkohols sein, der zum Ansetzen verwendet werden soll, bei z.B. einem Volumenverhältnis
von 1:3 wie in Ihrem Buch empfohlen.
Des Weiteren würde mich interessieren, ob Sie für die Mazeration, aufgrund des hohen Wasser-Anteils der Äpfel, eher getrocknete Äpfel oder doch frische Äpfel verwenden würden und
ob Sie diese eher zerhäckseln bzw. zerkleinen würden oder die ganze Frucht in den Alkohol geben würden.
mit besten Grüßen
rffc
rffc, eu
07.Okt.2017 11:09:06
Ca. 55 bis 65 %vol. Frische Äpfel im Aromakorb schmecken im Destillat anders als getrocknete. Beides hat was für sich, am besten beides ausprobieren und sich selbst eine Meinung bilden. Beim Ansetzen und für den Geist würde ich die Äpfel würfelig schneiden.
Eintrag Nr. 4307
Sehr geehrter Hr. Dr. Schmickl,
Nach dem Seminar bei Ihnen hab ich bereits mehrere Maischen angesetzt und alles funktioniert zu meiner Freude wirklich prächtig!
In den letzten Tagen habe ich 2 Asperlbäume gefunden die jede Menge Früchte tragen, also muss demnächst eine Asperlmaische her. :))
Bin aber etwas verunsichert, wie ich das angehen soll. Meine Idee ist es, die Früchte in den nächsten 1-2 Wochen (also Mitte Oktober) zu ernten und dann einzufrieren um den gewünschten Frost zu simulieren. Ist das OK ? Wie ist mit den Früchten umzugehen ? Was muss man wegschneiden ? Muss man die Früchte auseinanderschneiden ? Etc.
Wäre nett wenn Sie mir da etwas auf die Sprünge helfen könnten damit die Arbeit nicht umsonst ist.
Vielen Dank & LG aus NÖ!
Alf.
Alf., NOE
03.Okt.2017 10:43:28
Asperln (österr. für Mispel) sind steinhart, selbst wenn sie reif sind. Wir maischen die Früchte ohne sie vorher einzufrieren ein wenn sie reif sind (reif sind sie dann, wenn sie sich sehr leicht vom Strauch / Baum ablösen lassen, fallen fast von selbst ab). Den Geschmack des Brandes hat ein Amerikaner einmal mit "straight" beschrieben, finde ich sehr treffend, leider fällt mir kein passender deutscher Ausdruck dafür ein. Ein Schnaps kann doch nicht "gerade" schmecken...
Den Frost abzuwarten haben wir früher gemacht, leider ist dabei dann im Brand ein modriger Geschmack entstanden, weil bis der Frost einmal kommt, die Früchte von innen her meist schon verfault sind. Die reifen Früchte in die Tiefkühltruhe geben wird geschmacklich glaube ich nicht viel bringen, besser wäre es sie vor zu kochen. Das haben wir allerdings noch nie ausprobiert.
Die ganzen Früchte ohne Stängel verwenden, am besten Häckseln und nach einer Woche Gärzeit die Maische mit einem Bohrmaschinenaufsatz intensiv mixen um die aufgeweichten Fruchtstückchen zu zerfetzen.
Eintrag Nr. 4306
Hallo,
ich interessiere mich für den Destillenbau im allgemeinen.
Meine Frage ist ob bei einem Edelstahltopf mit 12,5L Fassungsvermögen als Brennblase eine Kühlschlange mit 2m Länge und 13mm Innendurchmesser ausreicht?
Außerdem habe ich oft gesehen, das dass Steigrohr oftmals auch aus dem gleichen eher dünnen Material wie die Kühlschlange verwendet wird. Könnte ich also die gesamte Rohranlage aus dem selben Kupferrohr anfertigen?
Vielen Dank für das tolle Forum und besten Dank.
Andreas Kufner, Bayern
01.Okt.2017 16:19:32
Das hängt ab vom Kühlwasservolumen des Kühlers, der Durchflussgeschwindigkeit das Kühlwassers, der Temperatur des Kühlwassers und der Heizleistung bzw. der Dampfmenge. Im Normalfall sollten 2 m bei ca. 13 liter Kesselvolumen ausreichen.
13 mm Durchmesser für das Dampfrohr bei einem 13-Liter-Kessel erscheint mir doch ein wenig dünn, ich würde zumindest den doppelten Durchmesser verwenden, um zu vermeiden, dass sich beim Kochen der Dampf aufstaut und damit im Kessel ein Überdruck entsteht.
Eintrag Nr. 4305
Hallo zusammen, möchte Rum destillieren, habe mit von der Raffinerie 5 Liter Melasse mit 50 % Zuckergehalt organisiert.
In welchem Verhältnis soll ich mit Wasser aufmischen?
Danke
Wokra
Wokrasr, Bayern
26.Sep.2017 08:15:56
Hängt von der Alkoholtoleranz der verwendeten Hefe ab. Beispielsweise kann Turbohefe "Prestige 8 kg" laut Angaben auf der Packung 320 g Zucker je Liter zu Alkohol umwandeln. Somit: 640 g Melasse auf einen Liter mit Wasser auffüllen und mit der genannten Hefe vergären lassen. Details stehen im Buch.
Eintrag Nr. 4304
Ergänzung / Änderung zu Eintrag 4303:

Richtig muß das Verhältnis lauten: Statt 10l Wasser 12,5kg Fruchtfleisch.
Peter Schier, Kambodscha
25.Sep.2017 18:26:46
Danke, ich hoffe, meine Antwort war mit dem Berechnungsbeispiel allgemein genug formuliert. Einfach die Zahlen der Beispielrechnung durch Ihre Werte ersetzen.
Eintrag Nr. 4303
Lieber Herr Schmickl,
hier noch zwei weitere Fragen zum Thema Fruchtauszug:
1) Da die Fruchtauszüge Zucker enthalten, kann man den Alkoholgehalt nicht mit einem Alkoholometer bestimmen. Gibt es ein Mischungsverhältnis, mit Hilfe dessen ich ungefähr weiß, wieviel Alkoholgehalt der Fruchtauszug hat? Könnte man vielleicht von Ihrer Verdünnungsberechnung ausgehen? Mangos bestehen zu 80% aus Wasser, d.h. ich müßte einfach 20% mehr an Mangofruchtfleisch zu der nach Ihrer Berechnung erforderlichen "Wasser"-Menge hinzufügen, d.h. 12kg Mangofleisch statt 10l Wasser. Das Fruchtfleisch muß natürlich relativ lange im Alkohol liegen, damit es zu einem kompletten Alkohol-Wasser-Austausch kommt, aber irgendwann ist sicher ein Gleichgewicht erreicht. Was halten Sie von dieser Lösung?
2) Wieviel Alkohol-Gehalt sollte ein Fruchtauszug mindestens haben? Reichen die 17%, die für Liköre gelten, oder ist das zu wenig?

Mit bestem Dank im Voraus für Ihre Antwort und freundlichen Grüßen
Peter Schier
Peter Schier, Kambodscha
25.Sep.2017 13:03:37
ad 1) Die Alkoholangabe ist ja in Volumensprozent. Somit kann der Alkoholgehalt auch berechnet werden, wenn bekannt ist, wieviel Alkohol zugegeben wurde. Ist natürlich nicht ganz exakt, aber als Alternative bleibt nur, den Fruchtauszug zu destillieren und vom Destillat dann den Alkoholgehalt zu messen und auf die Menge des Fruchtauszugs vor der Destillation zurück zu rechnen. Genauso wird auch amtlich der Alkoholgehalt im Wein, Likör, Bier, Essig usw. bestimmt.
Hier ein Bespiel der Berechnung um sich das Destillieren bei einem Fruchtauszug zu ersparen, wie gesagt das Ergebnis ist nicht ganz exakt, aber für private Zwecke durchaus anwendbar:
Beispiel: in 2 Liter 55 %'igen Alkohol wurden Früchte eingelegt.
Somit befindet sich im Fruchtauszug 2 * 55 / 100 = 1,1 Liter 100 %'iger Alkohol.
Nachdem die Früchte aus dem Fruchtauszug entfernt und so gut wie möglich ausgequetscht wurden (die Früchte enthalten jetzt ebenfalls Alkohol, wenn dieser zusammen mit den Früchten entnommen wird, stimmt die Rechnung nicht einmal ungefähr, daher das was beim Ausquetschen herausrinnt wieder zurückschütten!), hat die Flüssigkeit beispielsweise ein Volumen von 2,2 Liter.
Alkoholgehalt der Flüssigkeit ist somit: 1,1 / 2,2 * 100 = 50 %vol Alkohol
ad 2) Der Begriff Fruchtauszug wird eigentlich nur für hochprozentigen Schnaps verwendet, also ca. 35 bis 45 %vol. Hierfür wird z.B. eine einzelne Birne in einen Liter Schnaps gegeben. Bei einem Alkoholgehalt von 17 %vol handelt es sich um einen schwachen Likör. Liköre haben in der Regel so um die 25 %vol.
Eintrag Nr. 4302
Moin Herr Schmickl,
erst ein mal vielen dank für ihre Antwort, hat mich sehr beruhigt.
Nun habe ich ein neues Problem, ich habe von einer öffentlichen Streuobstwiese, Quitten eingesammelt.
Diese habe ich wie in ihrem Buch beschrieben gekocht, dann habe ich sie mit dem berümten Zauberstab (Mixer) zu Brei zerkleinert.
diesen Brei, nach dem abkühlen in 2 Ballons gefüllt, Biogen M und Turbohefe und Zucker gemischt.
Die Ballons a 15l zur Hälfte gefüllt, nach ein paar Stunden gärten die Ballons recht toll, Freude, dass es so gut gärt.
Am nächsten Morgen war die Katastrophe, beide Ballons waren Vulkane der Schaum quellt wie Lava!
FRAGE: was ist geschehen, habe ich was vergessen?
Hatte ich noch nie, nur bei Pflaume weil ich den Ballon zu voll gefüllt hatte.
Aber bei halb gefülltem Ballon?
Hans Peter, Niedersachsen
18.Sep.2017 14:10:53
Anscheinend bewirkt das Kochen der Quitten, dass sich beim Gären Schaum entwickelt. Dieses Problem haben rohe zermatschte Quitten nicht. Sollte dennoch kein Problem sein (Quitten kochen ist geschmacklich durchaus sehr sinnvoll), wenn sich das Gärgefäß nicht nach oben hin verjüngt wie bei einem Glasballon. Daher besser Gärfässer verwenden, welche oben und unten den gleichen Durchmesser haben (gibt's auch in klein). Eventuell ein wenig Anti-Schaum zugeben. Dieses Mittel (Silikonöl) wird zwar normalerweise bei Bedarf dem Kesselinhalt beim Brennen zugegeben, jedoch reagiert es mit nichts, gibt keine Stoffe frei und wird sogar medizinisch eingesetzt (bei Blähungen bzw. Schaumbildung im Darm). Daher sollte es auch kein Problem ergeben wenn es der Maische bereits beim Gären zugegeben wird.
Eintrag Nr. 4301
Lieber Herr Schmickl,
ich habe 40kg Zwetschgen Maische angesetzt mit 50g Turbohofe, 3ml Verdünner und 125ml Biogem.
Kein Zucker da ich die Maische an einen Lohnbrenner übergeben möchte.
Die ersten 36 Std. hat es herrlich geblubbert und geschäumt.
Ich habe daraufhin die Maische einmal umgerührt.
Seitdem passiert nichts mehr. Die Maische ist abgesetzt wie ein Saft und keinerlei Gärung.
Was habe ich falsch gemacht und wie kann ich die Maische retten?
Grüße
Benedikt
Benedikt, München
17.Sep.2017 16:40:14
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, dass bereits nach 36 Stunden 40 kg Zwetschken komplett ausgegoren sind. Außer es war beim Gären zu warm (deutlich über 22°C) oder zu kalt (unter 16°C). Wenn's beim Umrühren nach wie vor schäumt und das Maischefass leise knistert und ein stechend scharfer Geruch (Kohlensäure) erkennbar ist, gärt die Maische noch, auch wenn der Gärspund nicht mehr blubbert.
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