SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Eintrag Nr. 640
S.g. Hr. Dr. Schmickl!
Ich brenne seit geraumer Zeit Gerstenmalz. Meine Frage bezieht sich nun darauf, wieviel Vorlauf ihrer Meinung nach bei 100 l Maische abzutrennen sind.
mfg
Plamauer
Rainer Plamauer, Salzburg
11.Jul.2003 16:51:59
Die Vorlaufmenge kann auf Grund der Maischemenge NIEMALS abgeschätzt werden. Es hängt immer von den vorhandenen Fehlgärungen ab. Achten Sie darauf, keine holzigen Bestandteile wie Stroh in die Maische zu bekommen, eine Reinzuchthefe zu verwenden, sowie einen Gärspund und vorallem SAUBER arbeiten. Die Frage ist also, wie wurde der Malz hergestellt und wie war der Verlauf der Gärung. Wenn alles ideal ist, und NUR unter dieser Vorraussetzung, werden Sie bei einem Brennvolumen von 1,5 Liter ca. 3-4 ml Vorlauf haben.
Eintrag Nr. 639
Hallo Schnapsbrenner,
hallo Herr Dr.Schmickl,
bitte helfen Sie mir mit guten Tips um aus grünen Walnüssen einen feinen Schnaps zu brennen. Bis jetzt ist folgendes passiert: ca. 400kg Walnüsse mitte Juni gepflückt und die Grüne Fruchtschale zu ca. 75% entfernt, die geschälten Früchte zerkleinert und in einen 700 lt. Bottich gefüllt, mit Wasser und 85 kg Zucker aufgefüllt. Über das Ganze hab ich eine PVC-Folie gelegt.
Bitte helfen Sie mir indem Sie mir sagen was noch zu tun ist und vor allen Dingen wie. Vielen herzlichen Dank im voraus - Ernst Trattner
Ernst Trattner, Kärnten
10.Jul.2003 14:10:47
Entweder Sie maischen die Früchte ein ODER Sie setzen sie an:
1. Ansetzen: die grünen Früchte MIT der Schale (da sitzt der Geschmack drin!) vierteln und in ca. 50%vol geschmacklosen Alkohol ansetzen, fertig. Nach ca. 4-8 Wochen haben Sie Nußschnaps. Dieser kann, muß aber nicht, destilliert werden. Das Destillat ist glasklar und nicht bitter, der bittere Geschmack bleibt beim Destillieren zurück.
2. Einmaischen: die Früchte mit den Schalen hexeln, ca. ein Drittel Wasser zugeben. Unbedingt Verlüssiger dazu, pH korrigieren und Reinzuchthefe! Ohne Hefezugabe gärt's entweder überhaupt nicht, es wird also kein Alkohol produziert oder es entsteht viel giftiger Vorlauf beim Gären. Dann können Sie noch Zucker hinzugeben, je nachdem, welchen Alkoholgehalt Sie erreichen möchten (hängt auch von der verwendeten Hefe ab).
PVC-Folie ist als Abdeckung nicht geeignet, weil sich durch den Alkoholdunst die nicht gerade gesunden Weichmacher herauslösen (das merkt man an den weißen Flecken, die sich bilden), außerdem kann das CO2, welches bei der Gärung entsteht nicht entweichen. D.h. Fass mit einem "normalen" Deckel verschließen und auf alle Fälle Gärspund verwenden, sonst kommen Essigfliegen ins Fass, wodurch statt Alkohol Essig entsteht (und Unmengen Vorlauf).
Eintrag Nr. 638
Hallo Herr Schmickl,
ich habe mir Ihr Buch zugelegt, da ich mir eine Destille bauen will. Ich benötige aber noch eine genauere Erklärung. Ich möchte einen Schnellkochtopf aus Edelstahl benutzen. Dessen Deckel ist leicht gewölbt. Meine Frage nun: Sollte ich auf den Deckel noch einen Dom in Form einer Edelstahlschale aufbringen oder kann ich aus dem Topf direkt mit einem Kupferrohrbogen in das Geistrohr übergehen.
Vielen Dank für die Info.
MfG Michael
Michael, bayern
10.Jul.2003 08:09:26
Sie brauchen keinen Dom, das Geistrohr kann direkt aus dem Deckel herauskommen.
Eintrag Nr. 637
Hallo,
ich glaube dass bei meiner Maische etwas nicht stimmt.
Ansatz: 12.06.03
35kg Süßkirschen, 17 Liter Wasser = 52 kg Maische
20ml Sherryreinzuchthefe, 60g Antigel, Ph 3,18 Raumtemp. 21°C
Am 2.Tag 5,5kg Zucker, 30g Nährsalz, 100g Zitronensäure, Raumtemp. 19°C.
6.-10.Tag heftiges Blubbern 10.Tag 5,5kg Zucker zugegeben, 12.-20.Tag Blubbern ganz selten.
Wenn man das Fass aufschraubt, riecht es nach Alkohol/Scharf und man höhrt ein knistern und gären.
Wenn ich den trüben Saft mit dem Glaskolbenblei (sinkt bei hohem Alk.Gehalt tiefer ein) messe, zeigt es keinen Alkohol an.
Ist meine Maische kaputt, oder habe ich noch eine Möglichkeit, etwas zu retten.
Gruß Christian
Christian, BY
09.Jul.2003 23:05:08
Es ist alles in Ordnung! Daß es nach 2 Wochen schwächer blubbert ist ganz normal, da der Fruchtzucker schon beinahe aufgebraucht wurde. Da die Maische noch trüb und ein Knistern zu hören ist, ist die Gärung noch nicht beendet, lassen Sie die Maische auf jeden Fall ausgären. Meinen Sie mit einem Glaskolbenblei ein Aräometer? Mit diesem können Sie in der Maische keinen Alkoholgrad messen (es zeigt keinen Alkohol an, weil der gelöste (Frucht)Zucker die Dichte der Flüssigkeit erhöht, also die Verringerung der Dichte, die Alkohol hervorruft, wieder aufhebt), Sie benötigen hierfür ein Vinometer. In der Maische scheint nichts kaputt zu sein, sofern der Geschmack beim Kosten in Ordnung ist.
Eintrag Nr. 636
Hallo Frau Malle und Herr Schmickl,
von Freunden habe ich Ihr Buch geschenkt bekommen und es gefällt mir sehr gut. Vor allem die Anleitung zum Bau einer Destille. Die einfache Lösung zum Schutz gegen Anbrennen, das Abtrennen von Vor- und Nachlauf etc. Bisher habe ich mich nie rangetraut und jetzt habe ich sie bald fertig gebaut.
Seit vier Jahren setzte ich mit zwei Freunden so 300 Liter Zwetschgenmaische an, welche wir brennen lassen. Ohne irgentwelche Messungen hat es immer gut geklappt. Nun haben wir zum erstenmal 200 Liter Kirschmaische (ist ein tolles Obstjahr) und nach 14 Tagen gärt es nicht mehr. Bei den Zwetschgen dauerte es immer so vier Wochen. Die Substanz ist gut flüssig noch mit etwas Fruchtkuchen. Schmeckt fruchtig herb. Frage:Ist das Gährverhalten zeitlich so unterschiedlich? Immer gleiche Lagerung im Keller bei ca. 18 Grad. Auf 80 Liter Maische haben wir immer so 4 Kg Maria Hilf(Zucker) zugegeben.
Liebe Grüße Jürgen
Jürgen, Brennerland
09.Jul.2003 20:47:29
Es freut mich, daß Sie das Buch zu einem schönen Hobby animiert hat!
Daß Zwetschkenmaische länger gärt ist normal, da der Zuckergehalt in der Zwetschke höher ist als in den Kirschen. Weiters haben Sie im Herbst sicher etwas geringere Temperaturen als jetzt, was ebenfalls die unterschiedliche Gärzeit erklärt (1°C Unterschied macht sich hier schon deutlich bemerkbar). Solange der Fruchtkuchen noch aufschwimmt, ist die Gärung nicht zu Ende. Der Kuchen sinkt dann auf den Boden ab, oben bildet sich eine klare Lösung.
Eintrag Nr. 635
Sehr geehrter herr Schmickl,
ich habe gestern 2 kg Sauerkirschen mit 5 l 46% Weingeist angesetzt, um daraus ein Kirschwasser zu brennen.
Ist es sinnvoll, nach ca 6 Wochen den Geist zu brennen (wieviel Kirschen sollte ich im Fruchtkorb beigeben), oder hat es Einfluss auf die Qualität, wenn ich den Angesetzten noch länger ziehen lasse?
Herzlichen Dank
Peter, Deutschland
07.Jul.2003 18:12:09
Kirschen können Sie auch länger ziehen lassen, die Kerne haben keinen negativen Einfluß. Wenn Sie destillieren und so viele Früchte wie möglich in den Aromakorb geben, werden Sie das maximale Aroma erhalten.
Eintrag Nr. 634
eine frage:
ich habe walnüsse in wodka (37%vol) eingelegt.
nach ca.6 monaten sehen die nüsse aus als hätten sie schimmelbefall.
was könnte das sein?
und kann es giftig sein?
karla, Kärnten
07.Jul.2003 15:05:51
In welchem Zustand haben Sie die Walnüsse angesetzt? Haben Sie grüne Nüsse verwendet (geschmacklich die sinnvollere Vorgehensweise), dann sollten nach ca. 4 Wochen die Flüssigkeit und die Nüsse tief schwarz-grün sein. Bei reifen, fertigen Nüssen kann der beschriebene "Befall" durch das Nußöl entstanden sein. Bei 37%vol Alkohol kann nichts schimmeln. Kosten Sie den Ansatz. Schmeckt er in Ordnung, sollte alles OK sein.
Eintrag Nr. 633
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
ich finde dies Forum sehr positiv. Zur Lagerung habe ich aber noch eine Frage.
Nach dem "Brennen der Maische" bekomme ich einen ca 55% Schnaps. Anschließend lasse ich ihn mit einem Wattebäuschen auf der Flaschenöffnung ca 3 Wochen offen stehen.
Meine Frage jetzt, was ist sinnvoller, den Schnaps jetzt anschließend gleich auf Trinkstärke zu verschneiden und lagern oder ihn erst kurz vor dem Anbrechen auf Trinkstärke herunter zu bringen?
Tschues aus dem Norden
jade-eule, Nordsee
07.Jul.2003 13:02:29
Die beste Reihenfolge wäre, ihn zuerst auf Trinkstärke (z.B. 43%vol) zu verdünnen, dann ca. 3 Wochen stehen lassen - verschlossen aber nicht dicht (z.B. mit Wattebäuschchen) -, dann eventuelle Trübungen durch Filtrieren zu entfernen und dann in dicht verschlossene Flaschen zu lagern.
Eintrag Nr. 632
Hallöchen,
seit einiger Zeit bekommen wir zu unserem griechischem Essen einen ROTEN Ouzo serviert. Da dieser sehr lecker schmeckt, wir aber von dem Be-
sitzer das "Geheimrezept" nicht heraus kitzeln können, bitte ich nunmehr um Hilfe. Welche Zusammensetzung brauche ich bei dem ROTEN Ouzo.
Um eine positive Mitteilung wär ich sehr erfreut.
Mit freundlichen Grüßen
Michi Gerth
P.S.: Der schmeckt echt besser!
Michael Gerth, Lasbek (Schleswigholstein)
06.Jul.2003 22:28:00
Ouzo, also Anisschnaps, ist vor der Wasserzugabe immer glasklar. Um die rote Farbe zu bekommen, wurde sicherlich im klaren Ouzo eine Frucht angesetzt. Beispiel dafür wären Cranberries.
Eintrag Nr. 631
Hallo Herr Schmickl,
ich habe eine Kirschmaische mit Kernen im Keller, die nun bereits zwei Jahre steht.
Der Wein darin schmeckt ausgezeichnet und hat 16% Alkohol.
Meine Frage: Besteht aufgrund der langen Standzeit die Gefahr, dass sich bei der Destillation Blausäure bilden kann,obwohl die Kerne unbeschädig sind?
MFG Klaus
Klaus, Zu Hause
06.Jul.2003 21:32:50
Wenn die Kerne ganz sind, besteht keinerlei Gefahr.
Eintrag Nr. 630
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
habe eine Weichselmaische zubereitet. Beim Prüfen des pH- Wert mußte ich jedoch feststellen, dass die intensive Farbe der Maische genau dem PH-Wert von 3 ergibt.
Wie bringe ich die Eigenfarbe weg?
Besten Dank
Schwarzbrenner Gerhard
Gerhard Feichtner, Linz
05.Jul.2003 13:10:57
Die Eigenfarbe können Sie nicht wegbekommen, das gleiche Problem haben Sie z.B. bei schwarzen Holunderbeeren oder oder schwarzen Johannisbeeren (Ribiseln). In diesem Fall geben wir immer die auf der Packung angegebene Menge Biogen M zu, durch diese Zugabe ist der pH von 3 gewährleistet, auch wenn der Wert vorher bereits etwa drei war.
Eintrag Nr. 629
Guten Tag Herr Schmickl
Bis vor kurzem war ich mir sehr sicher, dass ich mir eine Reflux-Anlage bauen möchte. Nun habe ich Ihr neues Buch gelesen, dass übrigens sehr gut und anschaulich geschrieben ist(Bravo) und bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob nicht eine Pot Still eher das richtige wäre. Ich möchte ja Geschmack und nicht reinen Alkohol. Beim Bau einer Pot Still muss ich auf den Winkel des Abgangs zum Kühler achten oder spielt das keine Rolle?
Mit freundlichen Grüssen
Zolli
zolli, Kärnten
05.Jul.2003 10:30:55
Freut mich, daß Ihnen das Buch gefallen hat!
Wenn Sie das Geistrohr meinen, also das Verbindungsrohr zwischen Kesseldeckel und Kühler, so ist das einzige, aber wichtige, Kriterium, daß dieses abfallend zum Kühler hin verläuft. Der Winkel spielt dabei keine Rolle. Sie könnten also den Abgang von ganz senkrecht (90°) bis zu sehr schwach abfallend (5°) bauen.
Eintrag Nr. 628
Guten Tag Hr. Dr. Schmickl, ich habe eine ähnliche Frage wie die Frage 626. Und zwar,
macht es vom brenntechnischen her gesehen SINN, wenn man eine hochprozentige ausgegorene Fruchtmaische - 16-18%Alk.-zusätzlich noch 1-2 Wochen vor! dem Brennen mit hochprozentigem reinen Alk. 60-80% anreichert?
- Durch diese Maßnahme würde sich doch automatisch der Mittellauf (Feinrand) volumenmäßig vergrößern. Wäre damit auch die Aromaausbeute größer oder wäre das Aroma nur verdünnt?
- Löst der hochprozentige Alk.zusätzlich noch mehr Aromastoffe aus der Maische (Geistverfahren) oder ist diese Maßnahme unsinnig?
- Rein theoretisch müßte es doch Sinn machen, denn je höher alk.mäßig konzentriert eine Maische ist, desto intensiver ist doch auch die Aromaausbeute-oder?
Für eine detaillierte Antwort wäre ich Ihnen dankbar, denn nur der erfahrene Brennpraktiker weiß darauf wirklich eine Antwort!!
MfG Karl
Karl, Kärnten
05.Jul.2003 07:20:32
Sie meinen also eine Mischung aus hochgradiger Maische, Angesetztem und Geistverfahren. Wenn Sie außerdem den Aromakorb mit frischen Früchten befüllen, haben Sie die maximale Extraktion die mit Ethanol/Wasser möglich ist. Brenntechnisch ist dagegen sicher nichts einzuwenden. Bedenken Sie nur eines: Sie extrahieren dann auch Substanzen, die sonst in der Frucht verblieben wären, d.h. der Geschmack wird dadurch nicht unbedingt besser, er kann sogar vollkommen anders sein. Aber natürlich hängt das überwiegend von der jeweiligen Fruchtsorte ab. Am besten ausprobieren!
Eintrag Nr. 627
Guten Abend, also das ist ja eine hochprozentige aber sehr informative Seite hier. Ich bin auf der Suche nach einem Rezept für Pfefferschnaps. Brauche ich da auch so eine Brennanlage oder kann man das auf einfachere Weise herstellen?
Schon mal vielen Dank im Voraus 🙂 007
007, Sachsen
04.Jul.2003 20:40:09
Sie können Pfeffer auch in geschmacklosen Alkohol ansetzen und dann direkt genießen. Aber vorsicht bei der Pfeffermenge: bei zuviel Pfefferkörnern und zu langer Zeihdauer wird der Schnaps ungenießbar. Richtwerte: 10 g Pefferkörner je Liter, drei Wochen ziehen lassen. Da Geschmäcker bekanntlich jedoch verschieden sind, würde ich mindestens einmal wöchentlich kosten, ob's nicht zu intensiv ist.
Eintrag Nr. 626
hallo herr schmickl,
ich bin student der verfahrenstechnik, ich bin an schapsbrennen interresiert. ihrer homepage konnte ich entnehmen das sie davon ausgehen, daß der durch zucker zugabe entstehende alkohol das aroma der Maische sogar noch verstärkt, da alkohol das aroma besser extrahiert. diese these widerspricht aber der offiziellen lehrmeinung. denn diese geht davon aus, daß das aroma proportional verdünnt wird. auf welche beweise stützen sie ihre these.
viel dank fürs befassen im voraus.
lothar
lothar, deutschland
04.Jul.2003 16:52:32
Es hängt immer davon ab, woher die "offizielle" Lehrmeinung stammt. Meist sind das eingefleischte Abfindungsbrenner, die den Grund für das Verbot der Zuckerzugabe beim Abfindungsbrennen nicht verstanden haben (dadurch wird die Berechnungsgrundlage der Alkoholsteuer verfälscht, es handelt sich also um Steuerhinterziehung).
Jedoch stellen genau diese Abfindungsbrenner dann meist auch Destillate aus Angesetzte her. Was entsprechend der Argumentation, warum hochgradige Maischen weniger Aroma haben sollten, genau kontraproduktiv wäre. Die müßten dann, wenn das Aroma proportional zum Alkoholgehalt verdünnt werden sollte, eigentlich nach gar nichts mehr schmecken.
Aber zurück zur Maiche: Besuchen Sie doch einmal Ungarn, dort dürfen Kleinhersteller von Barack der Marillenmaische Zuckerrüben aus eigenem Anbau zugeben. Durch den höheren Alkoholgehalt ist das Aroma daher auch zwangsläufig viel intensiver als von dem eines (nicht künstlich aromatisierten) Marillenbrandes von einem Abfindungsbrenner.
Selbstversuch, Praxis: nehmen Sie zwei gleiche Maischen, einmal vergären Sie normal, einmal hochgradig. Und destillieren Sie beides. Dann werden Sie merken, daß diese sogenannte Lehrmeinung wieder nur ein weiterer Punkt ist, der beim Schnapsbrennen in den Bereich der Mythen und Legenden eingereiht gehört.
Eintrag Nr. 625
servus ich habe wodka gebrannt und das seltsamme ist das er mit seinen 50% weniger in der kehle brennt als der 36% ige aus dem laden warum ist das so ? mfg aus deutschland
Tibor, Deutschland
02.Jul.2003 11:09:05
Das ist vollkommen richtig und spricht für einen Qualitätsbrand. Wenn der Alkohol in der Kehle brennt, so ist das auf eine schlechte Vorlaufabtrennung zurückzuführen und eine schlechte Vergärung. Obwohl der 50%vol stärker ist, hat er vermutlich kaum schlechte Substanzen drinnen, der 36%vol jedoch schon. Das spricht für Ihre Einmaisch- und Brennqualität! Gratuliere!
Eintrag Nr. 624
Hallo
Ich habe folgende Frage.
Ich erinnere mich daran, das mein Opa vor ca. 10 Jahren Zuckerrübenschnaps gebrannt hat. Dazu hat er keine Zuckerrüben verwendet sonder Zuckerrübensirup!
Ich möchte dieses gerne wiederholen weiß aber nicht wie ich das ganze ansetzen muß, mit welcher Hefe (Haushaltshefe?)und welches Mischverhältnis (Hefe, Sirup usw. Ich habe einen 25 Liter Brennkessel!
Habe ich beim brennen auch Vor und Nachlauf? Ich kann mich nicht daran erinnern, das mein Opa Vor und Nachlauf hatte! Ich weiß noch, das der erste Schnaps der aus der Kühlung lief ca 85% hatte und der letzte ca 10%, so das er zusammen zum Schluß einen Schnaps von ca 42% hatte! Als Vor und Nachlauf hat er meines Erachtens nichts vom Schnaps getrennt! Anschließend hat er das ganze dur eine alte Gasmaske aus dem Krieg gefiltert!
Kann ich das ganze heute auch durch eine neue Maske zB. für Lackierer filtern?
Vielen Dank schon mal für eine Antwort!!
Kai, Oldenburg
01.Jul.2003 13:34:37
Den Sirup mit einer Weinhefe (Gärfix) oder Turbohefe ansetzen. Man benötigt, je nach Hefesorte, ca. 100 g Hefe auf 100-200 Liter Maische. Natürlich geht "Haushaltshefe" also Backhefe prinzipiell auch, aber leider ist dann mit einer sehr schlechten Ausbeute zu rechnen, weil diese Hefe nicht darauf spezialisiert ist, Alkohol zu produzieren (geringe Alkoholresistenz, unerwünschte Nebenprodukte usw.). Daher wäre es wesentlich besser Reinzuchthefe (jede Form von Weinhefe, Gärfix-Mischungen, Turbohefe etc.) zu verwenden. Je nach der Vorgehensweise beim Einmaischen (Sauberkeit, kein faules Obst, Reinzuchthefe, Gärspund, pH...) hat man größere Mengen Vorlauf oder nur sehr wenig. Nachlauf hat man immer, dieser entsteht durch das Erhitzen beim Brennen, ist nicht giftig, schmeckt aber grauslich. Natürlich muß der Vor- und Nachlauf nicht generell abgetrennt werden, allerdings würde ich das Destillat dann keinesfalls trinken, sondern z.B. nur zum Füße-einreiben oder Fenster putzen verwenden. Vorlauf ist giftig! Das Gebräu muß ja fürchterlich geschmeckt haben, deswegen hat Ihr Opa das Ganze wahrscheinlich auch filtriert.
Meines Wissens funktionieren "0815" Armee-Gasmasken (bzw. "Schutzmasken" wie's offiziell beim österr. Bundesheer heißt) auf Basis von Aktivkohle. Allerdings gibt es je nach Anwendung verschiedene Poren- und Korngrößen. D.h. A-Kohle, die gasförmige Mischungen reinigen kann, muß nicht unbedingt auch Flüssigkeiten reinigen können. Eine Behandlung des Destillates mit A-Kohle macht nur dann Sinn, wenn Sie geschmacklosen Alkohol herstellen wollen, weil insbesondere die Aromastoffe adsorbiert werden.
Eintrag Nr. 623
Wo kann ich Früchte, in meinem Fall Schlehen kaufen?
GR, München
30.Jun.2003 20:51:42
In der Regel auf Bauernmärkten oder in einem Obst-/Gemüseladen.
Eintrag Nr. 622
Sehr geehrter Herr Schmickl,
mit viel Begeisterung betreibe ich die bei Ihnen erworbene Brennanlage.
Gibt es ein 0,5 l Gefäss und können Sie mir einen passenden Gasbrenner (Propan- oder Butangas) empfehlen ?
Herzlichen Dank im Voraus
Peter, Deutschland
30.Jun.2003 13:57:31
Wir haben leider keinen 0,5 Liter Topf. Als Gasbrenner können Sie z.B einen Trangia-Campinggasbrenner verwenden.
Eintrag Nr. 621
Hallo!!
1 Ich bin dabei mir eine Anlage selbst zu bauen!
Als Brennkessel möchte ich einen alten Einkochtopf mit einer 3stufig regelbarer Temperatur und einen Thermometer für die Innentemperatur benutzen.
Dieser Topf müßte doch eigentlich ideal für mein Vorhaben sein! Oder?
2 Als Kühlspirale möchte ich ein Kupferrohr, wie mann es beim Heizungsbau und Wasserleitungen verwendet benutzen! Diese Rohr werde ich als Spirale in einem Kühlbehälter einbauen! Ist das möglich, und welchen Durchmesser muß das Rohr haben?
3 Muß ich ein Überdruckventil einbauen??
Vielen dank schon mal für Ihre Bemühungen
MfG
PS: Eine super Internetseiten haben Sie sich aufgebaut! Ich habe alle Fragen und Antworten gelesen!!
Torsten, Kärnten
30.Jun.2003 10:02:48
ad 1: Es spricht nichts dagegen.
ad 2: Ja, natürlich ist das möglich. Durchmesser sollte ca. 0,5 - 1cm sein
ad 3: Nein brauchen Sie nicht. In der Anlage darf niemals ein Überdruck entstehen, das würde all Ihr Aroma zerstören. Überdruck entsteht nur bei zu dünnen Leitungen oder wenn etwas verstopft.
Danke, freut mich, daß Ihnen die homepage gefällt!
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

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