SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Eintrag Nr. 1340
Werter Herr Doktor,
die Diskussion zum Thema Silikon verunsichert mich total! Muß ich jetzt Angst haben, daß ich mich beim Brennen mit Ihrer Brennanlage Classic (2 l) wegen der Dichtung (Gummi oder Silikon) vergifte oder die Qualität leidet? Ist es nicht besser, eine Teflon-Dichtung einzusetzen und kann ich die bei Ihnen kaufen?
Renatus, München
25.Apr.2004 17:34:49
Keine Sorge. Erstens haben unsere Anlagen keine Silikondichtung. Es handelt sich bei allen Anlagen um Spezialdichtungen, die chemikalienresistent sind. Für das Thermometer wird ein Silikonstopfen verwendet. Dies ist industriell gefertigter Silikonkautschuk, dem Alkoholdampf nichts anhaben kann. Bitte nicht verwechseln mit Sanitärsilikon, der in Bauhäusern erhältlich ist. Abgesehen davon ist Alkohol als Chemikalie noch relativ harmlos, viel mehr werden Kunststoffe (insbes. Polystyrol) z.B. von den diversen ätherischen Ölen angegriffen, diese sind extrem aggressiv. Auch bei der Destillation mit diesen Produkten sind unsere Anlagen komplett gefahrlos. Wir haben unsere Anlagen diesbezüglich intensiv getestet.
Eintrag Nr. 1339
Hallo Dr. Schmickl,
Ich habe das Ergebis meiner letztjähtigen Quittenernte seit einigen Wochen vorliegen. Aus je 95l Quitten- bzw. Quitten-Apfel-Maische habe ich einen sehr aromatischen Brand bekommen. Nun überlege ich mir einige Liter davon im Holzfass auszubauen. Ich habe bei einem in Ö ansässigen Versand nachgefragt ob die angebotenen Fasschen direkt befüllbar seien und folgende Antwort erhalten:
"Die Fässer sind innenventuriert (dünne Paraffinschicht), und von aussen lackiert. Das Fass muss daher lediglich mit lauwarmen Wasser ausgespült werden und ist sofort einsatzbereit. Die Behandlung bewirkt, dass die Gerbstoffe vom Holz viel langsamer abgegeben werden, der Vorgang ist aber nicht vollkommen zu stoppen. Daher die ersten drei Füllungen max. 6 Monate im Fass lagern!"
Meine Fragen:
1. Der Zweck des Ausbau im Holzfass ist doch genau der, dass die Stoffe aus dem Holz in den Schnaps übergehen. Warum soll das hier verhindert werden?
2. Wie ist die Beständigkeit von Paraffin im Alkohol? Haben Sie eventuell Bedenken?
3. Kann durch die Lackschicht außen die Verdunstung des Alkohols verhindert oder minimiert werden? Da der Schnaps schon Trinkstärke hat (46%) möchte ich den Engeln nicht noch allzuviel davon abgeben.
Vielen Dank für Ihre Antworten bereits vorab.
Peter Seyller, Franken
24.Apr.2004 08:36:11
ad 1: Normalerweise werden Fässer mit Wein oder Portwein behandelt und dann erst mit Hochprozentigem. Dies hat den selben Effekt: In den hochproz. Alkohol gehen nicht zuviele Gerbstoffe über (zuviel ist also auch nicht gut).
ad 2: wenn der Hersteller schreibt, daß das Paraffin mit lauwarmen Wasser abspülbar ist, wird das schon stimmen... Ich persönlich zweifle daran, weil Paraffin überhaupt nicht wasserlöslich ist. Sie sollten bedenken, daß Paraffin zumindest teilweise vom hochproz. Alkohol (ist ein organisches Lösemittel!) aufgelöst wird. D.h. eventuelle Paraffinreste trinkt man dann mit.
ad 3: normale Fässer - wie beim schottischen Whisky - verlieren immer einen Teil des Alkohols. Dies dauert allerdings Jahre, bei kürzeren Lagerzeiten ist der Verlust im Alk.gehalt eher gering. Eine Lackschicht außen wird die Verdunstung sicher bis zu einem gewissen Grad eindämmen.
Eintrag Nr. 1338
Hallo!
Ich bin durch zufall auf dieses Forum gestoßen, und habe eine Frage. Ich habe mit 2 Freunden 20l Honigwein angesetzt, einen teil davon wollen wir brennen. Eine richtige Kupfer Destille haben wir nicht, wir besitzen jedoch die Möglichkeit, an einer Schule (glas destillationsapparatur) zu destillieren. kann man mit solchen apparaturen brennen oder ist davon abzuraten? Wieviel gebranntes kann man aus 2 Liter 15% honigwein herausbekommen, und bei was für einer Temperatur sollte das ganze statt finden?
Hendrik Grewe, NRW
23.Apr.2004 21:59:26
Ja natürlich kann auch mit Glasapparaturen destilliert werden, keine Frage. Aus 2 Liter werden Sie ca. 400-500 ml 45%vol Alkohol erhalten. Destilliert wird bis 91°C, bei welcher Temperatur es zu tropfen beginnen wird kann ich Ihnen nicht sagen. Es hängt davon ab, ob und wieviel Vorlauf Sie während der Vergärung produziert haben.
Eintrag Nr. 1337
Hallo Herr Schmickl!
Ist es eigentlich grundsätzlich möglich, aus eingekochter Marmelade Schnaps herzustellen?
Ich habe Unmengen an Himbeermarmelade und will diese mit Turbohefe vergären. Gibt es da wegen dem Gelle Probleme oder kann ich das ruhig mal probieren? Kann der Schnaps dann auch nach der Frucht schmecken oder stelle ich wegen dem Zucker nur geschmacklosen Alkohol her? Die Marmelade besteht aus handelsüblichen Gellierzucker ohne andere Zusätze und wurde nur ca. 30 min. eingekocht. Besten Dank für Ihre Antwort.
Xal, SK
23.Apr.2004 08:15:12
Ja, ist möglich. Geben Sie einfach die Hefe und ein Drittel Wasser zur Marmelade und unbedingt Verflüssiger. pH einstellen nicht vergessen. Sollte die Gärung nicht starten, dann haben Sie zuviel Zucker in der Marmelade, Sie müßten dann mit noch mehr Wasser, Früchten oder eventuell Fruchtsaft weiter verdünnen.
Anscheinend liegt ein Verständnisproblem vor:
1) Um Alkohol herzustellen benötigt man Hefe und Zucker. Die Hefe frißt den Zucker auf und scheidet dann Alkohol aus. Ohne Zucker geht also gar nichts, weil dann die Hefe verhungert. Jedes Obst enthält (Frucht)zucker, sonst könnte daraus keine Maische bzw. Schnaps oder kein (Obst)wein hergestellt werden.
2) Je höher der Zuckergehalt, desto höher der Alkoholgehalt. (Innerhalb gewisser Grenzen)
3) Zum Geschmack: Je höher Alk.gehalt, desto besser werden die (fettlöslichen) Geschmackstoffe aus dem Obst herausgelöst, weil Alkohol ein organisches Lösemittel ist. Geschmacklosen Alkohol können Sie nur mit einer reinen Zucker-Wasser-Mischung OHNE Obst herstellen.
Fazit: Der Schnaps wird durchaus nach Frucht schmecken.
Eintrag Nr. 1336
Lieber Herr Schmickl,
wären Sie bitte so freundlich und geben bei der Produktbeschreibung vom Verflüssiger an, wieviel man davon ungefähr für je 10l Maische braucht. Dann kann man viel einfacher berechnen, welche Menge zu bestellen ist.
Vielen Dank!

Sabine
Sabine, Kanarische Inseln
22.Apr.2004 10:34:32
Danke, haben wir korrigiert. Man braucht 3 ml Verflüssiger auf 100 Liter Maische, bei harten Früchten wie Quitten oder Vogelbeeren das Doppelte.
Eintrag Nr. 1335
Ich habe da mal eine Frage:
Wenn ich einen 100 l Brennkessel habe, was würde ich dann ca. für einen stündlichen Kühlwasserdurchsatz benötigen. Ich brenne selbst nicht, ist nur so aus Interesse. Habe mal von der doppelten Füllmenge gehört, aber 200 l/h kommt mir ein bißchen wenig vor.
Klaus
Klaus Huber, Nordbaden
20.Apr.2004 22:58:28
Kann man so nicht sagen, da der Verbrauch von der Kühlerkonstruktion, der Temperatur des Wassers, der Durchflußgeschwindigkeit, Austrittstemperatur Destillat, Dampfgeschwindigkeit (Destillationsgeschwindigkeit), Alkoholgehalt im Kessel und vielen weiteren Faktoren abhängt. Bei einem "normalen" Kühler unter "üblichen" Bedingungen liegt der Verbrauch in der Größenordnung Ihrer Angabe (es ist somit nicht 20 oder 2000).
Eintrag Nr. 1334
Sehr geehrter Herr Dr.Schmickl,
wir sind überzeugt, dass die guten alten Kirschbrände langsam wieder "in Mode" kommen. Eine Verkostung in einer Brennerei hat uns für einen Sauerkirsch-Brand begeistert und uns angeregt in diesem Jahr ca. 100 Liter Maische für einen hochwertigen Edelbrand anzusetzen.
Wir hätten vorher einige Fragen zu Besonderheiten von Sauerkirschen:
1. Gibt es Sauerkirsch-Sorten, die besonders geeignet sind - wenn wir das richtig verstanden haben heißen Sauerkirschen in Österreich generell "Weichsel", oder ?
2. Welche Reinzuchthefe würden Sie für diese Maische empfehlen (Turbohefen in Deutschland für Abfindungsbrennerei leider nicht zulässig) - spielt die Hefe-Auswahl eine maßgebliche Rolle ?
3. Wie lange sollte man nach Ende der Vergärung mit dem Brennen warten ?
4. Die beliebte Frage: Wir vergären mit allen Kernen - wieviel Kerne sollten wir für das Brennen von Sauerkirsch-Maische drin lassen ?
Ganz herzlichen Dank für Ihre Antworten im Voraus !
Dieta, Spessart
20.Apr.2004 10:57:19
ad 1: Sauerkirschen - richtig, in Ö heißen sie Weichseln - eignen sich generell ausgezeichnet zum Schnapsbrennen. Mir ist persönlich nicht bekannt, daß eine bestimmte Sorte dabei besonders hervorsticht. Wichtig ist allerdings, daß sie sehr reif geerntet werden.
ad 2: Gärfix für Steinobst eignet sich am besten, da sind auch schon Nährsalze usw. enthalten. pH Einstellen ist bei Kirschen besonders wichtig! An sich sollte die Hefe-Auswahl geschmacklich keine Rolle spielen, es können bei Produkten anderer Firmen jedoch Gärprobleme auftreten, wie wir auf Grund zahlreicher Zuschriften erfahren haben.
ad 3: Bis zu einem Monat, aber bei normaler Maische nicht länger - Schimmelgefahr.
ad 4: Unbedingt darauf achten, daß KEINE Kerne zerstört werden. Beim Brennen ca. 10-20% der GANZEN Kerne mitbrennen.
Eintrag Nr. 1333
Herr Doktor!
eine groessere menge pflaumenmaische ist am vergaeren und ich erwarte, dass in etwa 3 wochen es soweit ist um ans destillieren zu gehen. wir haben eine selbstgebaute reflux ruecklaufanlage welche ventil gesteuert ist. der kessel ist ein 50L bierfass mit einem 50mm steigrohr von einer laenge von etwa 75cm, beim brennen von geschmacklosem alkohol laueft alles bestens wenn das steigrohr bis knapp unter die reucklaufoeffnung mit keramikstuecken gefuellt ist.
die frage ist jetzt is das steigrohr zu hoch um genuegend aroma aus der maische herauszubekommen auch wenn kein fuellmaterial in der kolonne ist und das rueckflussventil geschlossen bleibt?
uebrigens vielen dank fuer die antworten auf meine fruhere anfrage, 1328, es war sehr hilfreich.
Heinz Zillinger, Australien
18.Apr.2004 00:34:18
Auch wenn Sie keine Füllkörper benutzen und das Rückflußventil zu ist, so ist die Steigrohrhöhe von 75 cm für einen aromatischen Schnaps viel zu hoch. Zwar sollte es auch so noch ein wenig nach Pflaumen schmecken, trotzdem erhalten Sie viel mehr Aroma mit einer Potstill ("einfachen Destillation"). Mein Tip: Anlage so umbauen, daß, je nach Bedarf, die Rektifikationskolonne komplett ausgebaut werden kann. In der Fotogalerie gibt's dazu ein Beispiel.
Kein Problem.
😉
Eintrag Nr. 1332
Hallo Herr Dr. Schmickl,
ich habe aus einem alten gebrauchten 6 Liter Schnellkochtopf mit einem 4 cm 22er Steigrohr und einem 25 cm 18er Geistrohr mit einer 3 Meter 10er Kühlschlange eine Destille gebaut, und alles mit Aceton gereinigt. Nachdem ich das Erste mal Wasser destilliert habe, roch es stark nach Gummi. Danach habe ich die beiden Sicherheitsvenile ausgebaut und sie durch Edelstahlschrauben mit Kupferdichtungen ersetzt. Danach roch das Destillat immer noch nach Gummi. Meine Fragen:
Sind die Abmessungen so in Ordnung?
Ist der Gummigeruch nach einem neuen grauen Dichtungsring für meinen Schnellkopf weg?
Vielen Dank. Ihr Buch ist sehr hilfreich
Thomas Wiels, NRW
16.Apr.2004 23:24:06
Abmessungen sind OK. Gibt es vielleicht noch einen Anlagenteil aus Gummi/Kunststoff o.ä.? Machen Sie eine Destillation mit geschwefeltem Wein. Ist der Gummigeruch danach immer noch vorhanden, müssen Sie die Dichtung wechseln (das Material, siehe dazu unter Diskussion "Silikon und kein Ende?").
Eintrag Nr. 1331
hallo,
ich habe mal ein frage und zwar habe ich mir eine rücklaufd. gebaut und mit kochendem wasser ausgeschpült.heute hab ich einen testlauf mit wasser gemacht und gemerkt dass das wasser noch ziemlich stinkt wie bekomme ich das steigrohr am besten sauber?
VIELEN DANK Samy
Samy, D
16.Apr.2004 20:16:04
Destillieren Sie "geschwefelten" Wein (heutzutage ist nahezu jeder Wein geschwefelt) oder eine Mischung aus Wasser und Essig. Wenn es sich um ölige Rückstände handelt, mit Aceton und anschließend mit Geschirrspülmittel/Wasser und zum Schluß mit viel Wasser.
Eintrag Nr. 1330
Zum Thema Reinigung von Glasballons:
Ich have viel Erfolg mit Reinigertabletten für Zahnersatz. Also "Kukident 3 Phasen" (dies ist jetzt keine Werbung, sondern mehr ein Oberbegriff, alle anderen Produkte können's natürlich auch) Einfach den Ballon mit Wasser füllen und je nach Grösse und Verdreckungsgrad einige Tabs reinschmeissen und abwarten. Fast alles geht von selbst ab! Hier und da noch ein bischen schrubben, ausspülen und fertig. Und für meine Glasdestille nebst Zubehör? Na klar!!!
Wir Hausfrauen müssen doch zusammenhalten!!
Reinliche Grüsse
Holundrian
Holundrian, Holunderland
16.Apr.2004 16:53:40
Danke für den Tipp!
Ja sowieso!
😉
Eintrag Nr. 1329
Zu Eintrag 1327:
Am einfachsten ist es, Geschirrspülmittel für Geschirrspülmaschinen - etwa zwei bis drei Esslöffel - aufzulösen und die Ballone mit ca. 40°C heißem Wasser und der Lösung zu befüllen. Nach 2 - 3 Tagen sollten die Verunreinigungen sich mit einer Flaschenbürste leicht entfernen lassen. Danach gut spülen.
Achtung: Das geht nur bei Glas!
Terras, Italia
15.Apr.2004 20:17:27
Danke für den Tipp!
Eintrag Nr. 1328
Herr Doktor!
ich habe einen ganzen schwung fragen und wuerde mich freuen antworten wenigstens auf einige zu bekommen.
habe zusammen mit einem kumpel eine destille aus kupfer gebastelt mit einem 50L bierfass als behaelter. funktioniert prima mit zuckermaische. jetzt wollen wir uns aber endlich mal an etwas edleres heranwagen denn zur zeit bekommen wir alle moeglichen fruechte praktisch nachgeschmissen. wir wollen trauben, aepfel, birnen und pflaumen ansetzen. jetzt zu meinen fragen:
1. ich bekomme pektolase hier nur in pulverform (pectolin), koennen sie mir bei der umrechnung helfen?
2. sind die pektolase dosierungen kritisch und sehr unterschiedlich fuer verschiedne sorten von fruechten?
3. ist die ph-wert einstellung unerlaesslich?
das reicht mal fuers erste. vielen dank im vorraus.
ps. ich werde mal was mit papaya versuchen und bescheid sagen wies geht, denn hier ist eben auch hochsaison fuer diese frucht!
Heinz Zillinger, Australien
15.Apr.2004 16:19:56
ad 1: Bei der Dosierung der Pektinase, also Verflüssiger, kann man keine allgemeine Dosierung angeben. Hier hat jedes Produkt, auch die flüssigen Formen, eine andere Menge die zuzugeben ist. Sie müssen hier beim Hersteller nachfragen bzw. die Gebrauchsanweisung beachten.
ad 2: Nein, die Dosierungen sind nicht kritisch, wenn Sie etwas mehr zugeben, dann passiert auch nichts. Für Früchte können Sie immer die gleich Menge verwenden. Eine doppelt so hohe Dosierung brauchen Sie nur bei sehr harten Früchten wie Quitten oder Topinambur und anderen Knollen bzw. Wurzeln.
ad 3: Ja, unbedingt den pH korrigieren. Bei einigen Früchten - das hängt nicht nur von der Fruchtart ab, sondern auch der speziellen Sorte und dem Reifegrad - ist der pH sehr hoch. Durch einen zu hohen pH Wert verläuft die Entwicklung der Hefen nicht optimal und falsche Mikroorganismen gewinnen die Oberhand, dies bedeutet Fehlgärungen und Vorlauf.
Papayas sind zum Einmaischen sicherlich ausgezeichnet, über einen kurzen Ergebnisbericht würde ich mich freuen!
Eintrag Nr. 1327
Habe mehrere Glas-Schnapsballone, die alte Mostrückstände haben. Wie werden diese am besten gereinigt? Besten Dank im Voraus für die Antwort!
markus, Österreich/Vorarlberg
15.Apr.2004 08:38:57
Meinen Sie diese eingetrockneten, hartnäckigen (dunkel)braunen Beläge am Glas? Auf Glas lassen die sich noch am leichtesten entfernen... Da hilft nur noch intensives Putzen: große Flaschenbürsten und viel Scheuermittel, -milch o.ä. Auch heiße Soda- oder Zitronensäurelösung können das Abscheuern erleichtern. Danach jedenfalls mit Geschirrspülmittel und Wasser gründlich auswaschen und mit viel Wasser nachspülen.
Eintrag Nr. 1326
mal eine Frage ein bisser´l außerhalb der Reihe.
Mein Apfelmost, 64 Öchsle + 5Kg Zucker + Steinberger ist bis heute nicht kpl. durchgegoren und hat immer noch die Farbe von Süßmost. Die Kellertemperatur lag immer zwischen 12 und 16°C. Alc. ist enthalten es gärt (sehr langsam) immer noch. Arbeitet noch Steinberger (bis zu den max erwartetern 12%) oder haben mittlerweile Wildhefen Schwierigkeiten den Restzucker aufzuarbeiten? Restsüße ist eindeutig feststellbar. Schmeckt sehr interessant und reißt ganz schön.
Danke
H.-H.
PS: habe heute übrigens Brennernachwuchs bekommen: 52cm, 3530g
lohrjaeger, spessart
13.Apr.2004 23:34:18
Die sehr langsame Gärung liegt an Ihrer Temperatur. Außer, daß es viel länger als sonst dauert, hat das eigentlich keinen Nachteil. Versuchen Sie zumindest auf 17-19°C zu kommen, dann geht es etwas rascher. Unter 15°C wird es problematisch, da viele Hefen ihre Arbeit niederlegen. Gerade bei sehr langsamer Vergärung ist es oft schwierig das Gärende am Gärspund zu erkennen. Wenn sich der oben schwimmende Fruchtkuchen gesetzt hat, ist die Gärung ganz sicher zu Ende.
Gratuliere, dann können Sie ja mit einem edlen Tropfen anstoßen.
😉
Eintrag Nr. 1325
Hallo Dr. Schmickl, ich hatte letztes Jahr den Lehrgang besucht und trotzdem jetzt noch eine Frage offen ;-D.Was ist günstiger: Maischeansatz mit geteilten Früchten , Turbohefe etc. oder gepresster Saft (Most),Turbohefe etc.
Also überlege ich die gesammelten Früchte zur Mosterei bringen &nachher den Most abzuholen und dann die Maische anzusetzen. Welche Vor-/Nachteile habe ich zu erwarten?
mfg Reinhard
Reinhard, D-OWL
13.Apr.2004 16:03:36
Wenn Sie die Früchte miteinmaischen, so werden Sie viel mehr Aroma haben, den die Aromen befinden sich großteils in den Schalen der Früchte. Also wenn möglich, diese Variante bevorzugen. Das Vergären von Saft hat keinen Vorteil.
Eintrag Nr. 1324
Meine Frage:
Wir haben Schnapsflaschen mit Siegellack versiegelt und nun das Problem, dass der Lack beim Öffnen so bröselt bzw. sich ganz schlecht entfernen lässt. Teilweise ist es nicht vermeidbar, dass Brösel in die Flaschen fallen und der Lack so abfärbt, dass sogar der Schnaps sich rosa verfärbt.
Wie lassen sich versiegelte Flaschen am besten öffnen?
Haben wir etwas falsch gemacht?
reischl, oberösterreich
12.Apr.2004 20:25:27
Verwenden Sie zukünftig lieber Schrumpfkappen statt Siegellack. Bei Siegellack bleibt Ihnen nur die Möglichkeit, ihn abzukratzen. Danach die Reste eventuell mit Aceton entfernen, mit Wasser nochmals feucht abwischen, damit kein Aceton in den Schnaps gelangt.
Eintrag Nr. 1323
Hallo,
In ihrem Buch wird gesagt dass man Reinzuchthefen in der Natur finden kann. Aber wo genau kann ich solche 'Naturhefe' finden? Und wie sehen diese Pilze aus?
Peter, Deutschland
09.Apr.2004 14:22:28
Das steht so nicht im Buch. Es gibt im Unterschied zu den Reinzuchthefen sogenannte Wildhefen, die Alkohol erzeugen, wenn ein Fruchtbrei, dem keine Reinzuchthefe zugegeben wurde, gärt. Wildhefen kommen überall in der Natur vor und werden zusammen mit dem Obst ins Maischefaß gebracht. Wildhefen haben im Vergleich zu Reinzuchthefen mehrere Nachteile, die alle im Buch erklärt sind. Der wichtigste: Es entstehen auch unerwünschte (giftige) Nebenprodukte, daher fällt beim Destillieren auch soviel Vorlauf an. Reinzuchthefen wurden, wie der Name schon sagt, gezüchtet. Bei Gärungen solcher Hefen entstehen diese Gifte nicht bzw. in einem viel geringeren Ausmaß als bei Wildgärungen.
Sehen können Sie Hefepilze nur unter dem Mikroskop.
Eintrag Nr. 1322
zu Eintrag 1321: wir dichten unseren portugiesischen Alambique (mit Turmaufsatz), der aus 3 Teilen besteht, auch immer mit Mehlteig ab - geht wirklich prima und ist garantiert dicht! Der Teig sollte die Konsistenz von Knete haben, also recht fest sein, nicht breiig.
Frohe Ostern!
Sabine, Kanarische Inseln
09.Apr.2004 11:56:51
Danke, ebenfalls frohe Ostern!
Eintrag Nr. 1321
In Siebenbürgen dichtet man zusammensteckbare Kupferkessel mit einfachem Mehlkleister, d.h. Mehl mit Wasser zu einen dicken Brei verrührt, ab.
Ist garantiert frei von Schadstoffen, muß nur immer neu gemacht werden.
Peter, RO
08.Apr.2004 19:00:08
Danke für den Hinweis. Diese Methode scheint international bekannt zu sein. Sowohl in Südamerika wie auch in Südostasien werden Selbstbauanlagen damit abgedichtet.
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

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