SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Eintrag Nr. 1560
Hallo
Kann mir bitte jemand sagen ab welcher Kesselgrösse oder welcher Maischemenge das brennen versteuert werden muss???
Danke
Hechenberger Gerald, Niederösterreich
29.Aug.2004 20:46:44
Für Österreich gilt: eine Brennanlage ist ab einen Kesselvolumen von 2 Liter meldepflichtig. Benutzen Sie eine Anlage kleiner als 2 Liter, ist das Gerät zwar nicht meldepflichtig, der damit hergestellte Alkohol muss jedoch trotzdem beim zuständigen Zollamt versteuert werden.
Eintrag Nr. 1559
Hallo !
Es ist hier schon vieles über das Filtern gesprochen worden. Mein Vater hat eine Minibrennerei und betreibt das Schnapsbrennen akribisch und erzeugt tolle Produkte. Nur der %-Gehalt der fertigen Schnäpse liegt immer bei 40 bis 41 %. Er schafft es mit seinen Filtern (u.a. hat er auch Faltenfilter) nicht, die Schnäpse auf unter 40 % zu bringen ohne dass sie dabei trüb werden. Mit welchen Spezialfiltern könnte dies doch möglich sein ??
Wäre toll wenn sie uns weiter helfen könnten.
lg
Hebert
Herbert Benedikter, Niederösterreich !
29.Aug.2004 09:25:05
"Faltenfilter" ist nur die Bezeichnung der Filterart, hat jedoch nichts mit der Durchlässigkeit zu tun. Zum Entfernen von Trübungen im Destillat eignet sich nur der Typ "fein, für Weine und Spirituosen". Lassen Sie das fertige Destillat, verdünnt, ca. 14 Tage stehen, und filtrieren Sie erst danach. Wir stecken immer zwei Filter ineinander, damit erhöht sich die Filterwirkung. Ist's beim ersten Mal nicht klar, noch einmal, mit dem noch feuchten Filter, filtrieren. Solange wiederholen bis der Schnaps klar ist. Mir ist keine Trübung bekannt, die sich dadurch nicht entfernen läßt. Sollte es trotzdem noch trüb sein, Schnaps über Nacht in den Tiefkühlschrank stellen und dann filtrieren.
Eintrag Nr. 1558
Hallo,
habe heute das erste mal destilliert, und zwar eine Zucker-Maische. Mein Stolz kennt keine Grenzen. Nein, nein, ich habe nicht verkostet.
Meine Frage: Bei ca. 70 Grad kam schon das erste Destillat heftig aus der Destille. Bei 82 Grad blieb die Temperatur konstant und konnte dann vernünftig destillieren.
Habe ich vielleicht zu stark aufgeheizt?
Wenn ja, wie sollte ich mich bei der Benutzung eines E-Herdes verhalten?
Danke
Ernst
Ernst, Norddeutschland
29.Aug.2004 00:37:09
Ja, dieser Effekt deutet daraufhin, dass Sie zu stark aufgeheizt haben. Wenn der Kesselinhalt keinen Vorlauf enthält, ist das an sich kein Problem. Wenn Sie jedoch Vorlauf abtrennen müssen, sollte sich doch ein Temperaturgleichgewicht einstellen können. Heizen Sie bei Obstmaischen generell nur bis 60°C stark auf, dann die Heizleistung reduzieren, bei einem E-Herd muß wegen der Zeitverzögerung diese Reduzierung je nach Leistung der Platte früher erfolgen.
Eintrag Nr. 1557
Hallo Herr Dr. Schmickl,
tolle Seite! Hier nun meine (Anfänger-)Frage:
habe 28L Mirabellenmaische am 22.08. mit Turbohefe angesetzt, lt. Formel müsste die Zuckerzugabe insgesamt bei 6,5 - 7,5 Kg liegen (es waren nicht alle Früchte vollreif), 2Kg Zucker habe ich sofort dazugegeben, die Temperatur lag in den ersten Tagen bei ca. 21-22 Grad Celsius. Nach 2 Tagen schmeckte die Maische bereits herb, habe nochmal 1,5 Kg Zucker hinzugegeben. Mittlerweile ist der 28.08. und nach einer weiteren Zuckerzugabe von 1,5 Kg am 26.08. zeigte das Vinometer heute 19 %Vol (!) Alkohol an. Geschmacklich würde ich höchstens zwischen 12-14 %vol tippen und habe heute nochmals 1,5 Kg Zucker beigemengt. Die Temperatur ist bei 19 - 20 Grad C. Kann innerhalb einer Woche eine Maische mit 19 %Vol Alkohol entstehen? Kann ich weiteren Zucker (bisher insgesamt 6,5 Kg) hinzugeben, denn es schäumt noch kräftig und der Gärspund deutet auch auf eine ungebrochene Tätigkeit der Hefepilze hin. Habe ca. 1ml Verflüssiger (Spezial) zu Beginn verabreicht, reicht das um die Schalen zu spalten? Kann ich nachträglich noch Verflüssiger hinzugeben? Vielen Dank für Ihre Antworten schonmal...Viele Grüße
Torsten, Ostwestfalen
28.Aug.2004 23:31:13
Sie hatten zu Beginn, also gerade dann, wenn die Gärung ohnehin sehr schnell verläuft, eine Temperatur von 22°C, was die Gärung nochmals beschleunigt. Ja, es wäre möglich, daß die 19% stimmen. Wurde mit dem Vinometer richtig gemessen?
- vor der Messung ein bis zwei Esslöffel Maische in einem Kaffeefilter filtrieren, das Filtrat dann einfüllen
- auf Blasenfreiheit in der Kapillare achten
Ihre Maischemenge kann maximal 10,5 kg Zucker vertragen, dies würde dann aber auch zu einem höheren Alkoholgehalt als 20%vol führen. 1 ml Verflüssiger ist OK.
Eintrag Nr. 1556
Ok, danke für den Tipp.
Dennoch werde ich es mit dem %-Gehalt mit dem etwas höheren also 53 % probieren, habe in der letzten Zeit 3 verschiedene Vogelbeeren-Destillate getestet und ich muss sagen der mit den höheren Gehalt (kommt aus Tirol) schmeckt etwas besser.
Was meinen den die Tirolerbesucher hier davon. Würde mich sehr interessieren.
Habe auch einen alten erfahren Brenner gefragt und der meinte auch es wäre besser nicht zu viel zu verdünnen.
Selbst bei Alfons Schuhbeck in München hat der Vogelbeeschnaps 52,5%
GG, Bayern
28.Aug.2004 12:26:13
Tja, jedem das Seine. Frei nach dem Motto: ein "guter" Schnaps muss stark sein
😉
Eintrag Nr. 1555
bin ein laie. Wer kann mir den Unterschied zwischen Abfindungsbrennerei und Verschlussbrennerei sagen
stefan, Tirol
27.Aug.2004 20:59:41
Bei einer Abfindungsbrennerei wir auf Grund der verwendeten Fruchtsorte der dabei entstehende Alkoholgehalt berechnet, dies gilt dann als Grundlage für die Besteuerung. Bei einer Verschlußbrennerei wird laufend die Menge und der Alkoholgehalt des Destillates gemessen und diese Daten dann für die Versteuerung verwendet.
Eintrag Nr. 1554
Hallo Herr Schmickl
Da das dieses Jahr nicht so richtig mit dem Brennen funktioniert (Eintrag 1514 und 1530) versuche ich es trotzdem wieder. Ich hoffe ja das es am "zu-langen-Stehen" der Maische hing - ich rede es mir zumindest ein ;-( Ich habe mal nachgeschaut: Eingemaischt 05.09.2003, Gärung beendet Ende Okt. - Anfang Nov., gebrannt Anfang August 04.....
Jetzt zu meinen Fragen: Ich habe 50 L Mirabellenmaische. Anfangs waren es nur 35 L. Dann habe ich 1Woche später nochmal 15 L Früchte zugegeben, aber dies bei meiner Zuckerration "übersehen. Gesamt sollten es 6,9 kg sein, ich habe 2 mal 2,5 hinzugefügt im Abstand von 6 Tagen. Die letzte Dosis war vor 10-11 Tagen.
1.Kann ich die letzten 1,9 kg noch zugeben oder besser ganz sein lassen?
2.Zu den Kernen. Durch die Zugabe der 15L war mein erstes Fass zu klein. Darum schüttete ich die Maische gleich in ein größeres. Dabei fiel mir auf, dass sich die Kerne fast alle auf dem Boden ansammelten. Sollen nun beim Brennen gar keine Kerne dabei sein, oder muss ein gewisser Anteil an Kernen mitgebrannt werden. Dadurch, dass sie sich alle am Boden absetzen kann man ja mit einer größeren Schöpfkelle o.ä. bis zum Boden abschöpfen, in den Kessel füllen und die Kerne aussortieren - oder?
3.Ich bin durch Zufall an 30 kg Williamsbirnen gekommen. Diese sind noch nicht 100%tig reif. Kann ich diese jetzt irgendwo lagern damit sie nachreifen und wenn wie lange ungefähr oder nutzt das gar nichts.
4. Gibts bei Williamsbirnen irgend etwas besonderes was ich beachten muss beim Einmaischen.
5. Sollte ich da Turbo oder normale Reinzuchthefe oder Gärfix verwenden?
Ich weiß - mal wieder sehr viel auf einmal - und dafür mal wieder meinen allerherzlichsten Dank.
Gruß Roland
Roland, deutschland
26.Aug.2004 23:55:44
ad 1: Gärt es noch? Wenn ja, kann der Zucker zugegeben werden.
ad 2: Beim Brennen sollten im Kessel nicht mehr als ca. 10% der Kerne mit dabei sein, d.h. Sie können den Großteil der Kerne entfernen.
ad 3: Ja, lassen Sie diese nicht zu warm nachreifen, bis die Früchte weicher werden, d.h. wenn Sie mit dem Finger andrücken, sollte die Frucht leicht nachgeben und nicht steinhart sein. Im Sinne des Aromas je reifer (weicher) desto besser, aber faul sein dürfen sie natürlich nicht.
ad 4: Nein. Nur die Stengel der Birnen entfernen. Alles andere wie gehabt: gut zerkleinern, Gärspund, Hefe, Verflüssiger, pH...
ad 5: Je nachdem, was Sie möchten. Wenn Sie hochgradig Einmaischen, dann die Turbo. Vergären Sie normal, dann Gärfix oder eine andere Reinzuchthefe. In beiden Fällen Verflüssiger zugeben, pH einstellen und Gärspund verwenden. Destillate aus hochgradigen Maischen sind wesentlich geschmackvoller und aromatischer als aus herkömmlichen Maischen.
Eintrag Nr. 1553
Oh, das ging ja wieder mal fix mit der Antwort!!!
Danke danke!!
Mache mich gleich ans einmaishen da die Vogelbeeren so langsam reif werden und ich nächstes Jahr ein schönes Geschenk für Freunde und mich selbst habe. Ist es richtig das der Vogelbeerschnaps gut ein Jahr lang gelagert werden soll und nicht unter 53% getrunken wird? Gibt es den auch noch einen Zusatz damit er noch leckerer wird?
GG Bayern
GG, Bayern
26.Aug.2004 19:57:12
Kein Problem!
Lagern Sie das fertig verdünnte Destillat ca. 14 Tage nicht luftdicht, sondern nur mit z.B. Watte oder Filter verschlossen, danach die Glasflaschen verschließen und fertig. Sie sollten den Schnaps generell immer auf 40-45%vol verdünnen (wir stellen alles, egal welche Sorte, immer auf 43%vol ein), über 50% werden durch den hohen Alkoholgehalt die Geschmacksnerven taub und Sie haben vom besten Destillat nichts. Schade um die Arbeit. Und wenn es nur um die Alkoholmenge geht, dann trinken Sie eben zwei Stamperln. Beim Einmaischen auf keinen Fall Verflüssiger vergessen.
Noch was: am besten bei Zimmertemperatur genießen, dann entfaltet sich das Aroma am besten.
Eintrag Nr. 1552
Ich komme nicht umhin lauthals festzustellen, daß diese Seite außerordentlich ist. Man könnte meinen es ist alles klar, wenn man sich hier umgelesen hat - aber leider eben doch nicht. Bitte was kann man mit dem alkoholärmeren Nachlauf anfangen? kann er durch nochmaliges Brennen die Qualität des Mittellaufes erreichen. Oder sind die Fraktionen oberhalb von 91" als Abfall zu betrachten und zu verwerfen?
Im Vorraus Danke
Benno
benno, Sachsen
25.Aug.2004 22:05:41
Danke!
Am sinnvollsten: Sie können den Nachlauf sammeln, mit Aktivkohle behandeln und nochmals destillieren, so erhalten Sie geschmacklosen Alkohol z.B. zum Ansetzen.
Eintrag Nr. 1551
Hallo zusammen,
ich würde gerne Vogelbeere (Eberesche) einmal einmaischen und brennen lassen. Nun habe ich einige Rezepte gefunden dennoch habe ich die entscheidende Frage!
Warum kann ich den vobelbeerschnapps oder auch Angesetzten ohne gesundheitliche Folgen (vorausgesetzt man trinkt nicht zu viel) geniesen??
GG Bayern
GG, Bayern
25.Aug.2004 16:58:03
In den Früchten findet man unter anderem Parasorbinsäure. Beim Verzehr größerer Mengen roher Beeren kann es zu Reizungen der Schleimhäute kommen, unter Umständen auch zu Erbrechen und Durchfall. Im gekochten Zustand (Maische, also Vogelbeerbrand) wird der Stoff unwirksam. Den Angesetzten also auch destillieren.
Eintrag Nr. 1550
Sehr geehrter Herr Doktor!
Ich hätte mir das mit meinem Vogelbeerbrand wie folgendermaßen vorgestellt:
1.Vogelbeeren gepflückt, ausgesucht und gerebelt (schon geschehen). Waschen.
2.Einige Zutaten bestellt (auch schon geschehen).
3. Einmaischen ohne Zerstampfen und ohne Verflüssiger; Turbohefe und "Drittelzuckerlösung nach Abschmecken" Warum: Ich denke mir, daß ca.1/5 Ethanol genügen müßte, um das Aroma herauszulösen, außerdem will ich die Früchte noch zumindest Teilweise in den Aromakorb legen, was mit verflüssigten Beeren naturgemäß schwierig wäre.
Die Fruchtgärung selbst spielt wohl keine Rolle. Der Ethanoldampfdruck beim Brennen sollte dann den Rest des Aromas mitnehmen, außerdem vielleicht noch frische Früchte in den Aromakorb, das wird nach dem Geruch des Weines entschieden werden.
3a. Trinken
Nun bitte ich Sie, etwaige Fieberphantasieen vorher zu korrigieren und zu kommentieren.
4. Ich habe bisher immer mit Hefewürfeln aus dem Supermarkt gearbeitet (jetzt warte ich auf Ihre Turbo). Warum sind Bierhefewürfel hier kein Thema?
Herzlichen Dank, Ihr Ergebener K.S.
K.S., Waldviertel
25.Aug.2004 15:58:53
Bei Vogelbeeren sollten Sie auf den Verflüssiger auf keinen Fall verzichten, denn sonst kann es passieren, daß Ihnen die Maische geliert, dadurch die Gärung stoppt und Sie diese gar nicht Brennen können. Die Früchte ganz zu lassen ist nicht sinnvoll, denn so bekommen Sie zuwenig Aroma. Denn einerseits werden die Aromastoffe frei gesetzt durchs Zersetzen vom Obst (macht die Hefe) und andererseits, so wie Sie schreiben, durch die Extraktion vom Alkohol. Geben Sie doch beim Brennen noch frische Vogelbeeren dazu (wie Sie auch schreiben). Aber auch die zermatschten Vogelbeeren kommen ja in den Kessel, so kommt auch bei diesen das Aroma komplett heraus. Also mein Vorschlag wäre:
Verflüssiger verwenden und unbedingt zermatschen. Alles andere ist OK.
ad 4: Jede Hefe ist auf das spezielle Endprodukt spezialisiert. Natürlich kann man auch Bierhefe oder Weinhefe verwenden (Alkoholresistenz beachten). Weinhefe bildet jedoch auch andere Substanzen wie Glykol, die zwar im Wein gewünscht werden, nicht jedoch im Destillat.
Alternative für geringe Mengen: Vogelbeeren in ca. 40-50%vol Alkohol ansetzen (z.B. Gurkenglas zu 1/3 mit Früchten füllen und dann mit Alkohol vollfüllen) und nach ca. 1 bis 2 Monaten destillieren. Angesetzte Früchte in den Aromakorb. Die Extraktionskraft ist hier durch den höheren Alkoholgehalt stärker. Ist auch sehr gut!
Eintrag Nr. 1549
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl!
Ich sehe mich als Kuturbringer in einer Gegend, die von Obst nur so strotzt. Und sogar hochoffizielle Schwarzbrenner kommen gerne zu mir, um den nach ihrer Methode gebrannten zu verkosten. Und so habe ich ein Nachschubproblem.
Um dieses zu lösen durchstreifte ich am Sonntag die Schluchten des Matzner Hügels auf der Suche nach Mirabellen. Gefunden habe ich alles mögliche: gelb, rot, rot durchscheinend wie Weichseln, blau, dunkelblau (fast schwarz), orange etc.
Und verschiedenste Formen, die an Kirschen, Herzkirschen, Zwetschken und anderes Steinobst erinnern.
Wo gibts Auskunft (Link), um welche Art von Mirabellen, Kriegerl, Kirschpflaumen etc es sich handelt? Bei den vorhandenen Mengen und Geschmacksunterschieden wäre gesonderte Bezeichnung eine feine Sache.
Tincturifax
Tincturifax, Matzner Hügel
24.Aug.2004 12:21:41
Eintrag Nr. 1548
Hallo Hr. Schmickl!
Ich habe in Ihrem Buch gelesen, daß eine Gärtemperatur zwischen 17 und 27 Grad C° geeignet wären. Ich habe durch einige Gespräche mit "routinierten Schnapsbrennern" aus Tirol erfahren, daß die optimale Temperatur zwischen 18 und 20 Grad C° liegt.
Wird die Maische mitten im Fass durch 27 GradC° Außentemperatur nicht zu heiss für einen guten Gärvorgang? Danke für Ihre Meinung!
Mfg
Uwe
uwe, tirol
23.Aug.2004 22:39:12
Für die Hefen ist eine Gärtemperatur von 17-25°C in Ordnung, auch für die Zuckervergärung, d.h. geschmacklosen Alkohol. Über 27°C sterben sie dann ab. Bei einer Vergärung von Früchten sollten Sie jedoch nicht über 20°C kommen, sonst läuft die Gärung zu schnell ab und Sie verlieren sehr viel Aroma durch die starke CO2 Entwicklung. Die Tiroler haben schon recht.
😉
Eintrag Nr. 1547
Guten Abend, Herr Dr. Schmickl,
können Sie mir ad hoc eine Zutatenliste für die Bereitung von Mirabellenlikör, der gern etwas stärker sein darf, geben?
Was muß ich wann machen, damit die Sache normalerweise gelingt?
Ich will es zunächst einmal ohne Brennen, nur durch Vergärung ausprobieren und danach entscheiden, ob ich mir eine kleine Hausbrennerei zulege.
Mirabellen sind ohne Ende vorhanden sowie ein Weinballon von ca. 30 ltr.
Haben Sie vielen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung.
Beste Grüße aus Gießen
Jan
Jan, Deutschland
23.Aug.2004 20:55:17
Für einen Likör können Sie direkt eine hochgradige Maische machen, dann haben Sie ohne Destillation den fertigen "Likör" mit 20%vol nach der Gärung. Für 30 Liter Mirabellenbrei brauchen Sie ca. ein Viertel Säckchen Turbohefe und 380g Zucker je Liter Brei. Geben Sie zu Beginn ein Drittel der Zuckermenge zu, nach fünf Tagen das zweite Drittel usw.
Eintrag Nr. 1546
Hallo Herr Schmickl,
Ich habe vor ca. 5 Wochen Weichseln eingemaischt (Eintrag 1487). Danach habe ich die Maische alle 3-4 Tage umgerührt. Als ich gestern die Maische wieder umrühren wollte, bemerkte ich eine dünne weisse Schicht auf der Maische. Ich habe wiederum alles kräftig durchgerührt. Die weisse Schicht hat sich dadurch in viele kleine Teilchen (wie gebrochene Milch) zerlegt. Nach dem Umrühren probierte ich eine noch nicht verflüssigte Frucht, und konnte dabei keinen geschmacklichen Fehler bemerken.
Was kann das sein, bzw was ist die Folge bzw Konsequenz?
Das Gärgefäss ist ca. 1/3 gefüllt und noch mit einem Gärspund versehen, da die Gärung noch nicht ganz abgeschlossen ist (schäumt noch leicht beim Umrühren). Ist es normal, dass nicht alle Früchte verflüssigt sind?
Was soll ich weiter tun?
Vielen Dank im Voraus.
Gruss Thomas
Grebenz Thomas, Vorarlberg
23.Aug.2004 10:44:35
Die weiße Schicht ist Kahmhefe (für weitere Infos rechts oben als Suchbegriff eingeben, auch bei Rezepte und Diskussion), diese kann bei nicht hochgradigen Maischen immer wieder auftreten. Solange die Maische aber geschmacklich in Ordnung ist, ist alles in Ordnung. Sie sollten aber sofort nach Gärungsende destillieren. Die Früchte, die Sie nicht zermatscht haben und jetzt noch ganz sind, können sich auch durch die restliche Gärung nicht mehr zersetzen.
Eintrag Nr. 1545
Guten Morgen!
Ich habe vor 4,5 Wochen ca 40 kg Marillen in einem 50 l Maischebehälter angesetzt, Zucker lt. Buch zugegeben, ph Wert 3,5.
Weil es im Keller wahrscheinlich einige Tage zu kalt war, dürfte die Gärung unterbrochen gewesen sein. Ich habe nach Umrühren die dritte Zuckerzugabe gegeben. Dann hat die Gärung wieder voll eingesetzt.
Nun dürfte die Gärung abgeschlossen sein. Was mich irritiert ist, dass im Maischebehälter drei Schichten aufscheinen:
unten bis etwa zur Hälfte eine flüssige, leicht breiige Masse
in der Mitte (ca.30%) eine Flüssigkeit
oben (ca. 20%) eine dicke breiige Masse
Wenn ich umrühre, bildet sich ganz wenig Schaum, eigentlich unbedeutend wenig. Die Gärung steht, der Gärspund bewegt sich nicht mehr.
Die obere breiige Masse weist vor dem Umrühren "eingefallene" Bläschen auf.
Ist die Gärung wirklich abgeschlossen?
Was soll ich jetzt weiter tun?
Wolfgang Reiter, Österreich
23.Aug.2004 07:47:27
Die eingefallenen Bläschen und der Schaum zeigen, daß die Gärung noch nicht ganz fertig ist. Sie ist nur noch sehr langsam, daher sehen Sie am Gärspund nichts. Lassen Sie die Maische ausgären, zum Schluß wird die klare Flüssigkeit obenauf sein, dann ist alles fertig.
Eintrag Nr. 1544
hallo herr dr. schmickl,
ich habe ca. 15 kg zwetschen mit ca. 6 litern wasser und 6kg zucker mit turbohefe angesetzt. nach dem einsatz einer heftigen gärung habe ich festgestellt, dass die maische extrem angefangen hat zu schäumen. ist das u.U. normal oder ist da was falschgelaufen?
peter, nds
22.Aug.2004 21:04:38
Das ist in Ordnung so.
Eintrag Nr. 1543
Hallo Herr Dr. Schmickl,
ich hab jetzt alle Beiträge zum Thema Grappa gelesen, aber ich konnte keinem Beitrag eindeutig entnehmen, ob roter oder Weißer Wein verwendet wird. Wie hoch darf das Geistrohr zur Grappaherstellung sein?
Besten Dank,
Thomas
Thomas, Germany
22.Aug.2004 09:06:50
Sie können rote oder weiße Trauben verwenden. Das Geistrohr kann ruhig länger sein, aber das Steigrohr sollte, wie bei allen Destillationen für geschmackvollen Alkohol, nur sehr kurz gehalten werden.
Eintrag Nr. 1542
Hallo,
hab viel Zwetschgen und Äpfel... gibts da ein gute Schnapsrezept bzw. für eine gute Maische?
harry, BW
20.Aug.2004 19:12:49
Siehe Rezeptbörse.
Eintrag Nr. 1541
Moin, Drs. Schmickl, zu Beitrag 1449 habe ich noch eine Nachfrage: Wenn Obst in die noch gärende Maische nachgegeben wird, müssen doch auch gewichtsbezogen Verflüssiger, Zucker, Hefe, Biogen nachgegeben werden. Oder kann man eines der Zutaten vernachlässigen? Danke
W.Büschenfeldt, Nds.
20.Aug.2004 13:50:03
Hefe brauchen Sie keine mehr zugeben, die vermehrt sich von selbst, Biogen auch nicht notwendig, aber Zucker und Verflüssiger nachgeben.
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

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