SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Eintrag Nr. 1840
Hallo,- bei meiner Internetsuche nach einer Destille bin ich auf diesen Link und auf die "Vetro" gestossen. Meine Frau würde gern ein wenig Öl aus unserem Lavendel gewinnen... und ich was trinkbares aus meinem Trester. Kann die Vetro beides??
Gruß und Danke
KHW
Ventro, Provence
24.Nov.2004 15:54:28
Ja, die Vetro kann prinzipiell beides. Bezüglich Lavendelöl sollten Sie aber bedenken, daß die Ausbeute des Öles sehr gering sein wird (<0,1 ml), da nicht sehr viele Kräuter in die Destille passen.
Eintrag Nr. 1839
Hallo Herr Dr. Schmickl,
haben Sie schon mal einen Angesetzten mit Gingkoblättern gemacht? Soll ja sooo gesund sein. Habe keine Ahnung was zu beachten ist, damit man sich nicht einen qualvollen und langsamen Tod ansetzt. Gruss und Dankeschön für die Antwort.
hugo, Mittelerde
24.Nov.2004 15:26:59
Nein, haben wir noch nicht gemacht. Sie sollten die Blätter, wie bei Kräutern, zumindest 2-3 Monate in ca. 45%vol Alkohol ziehen lassen. Ein kurzer Ergebnisbericht wäre interessant.
Eintrag Nr. 1838
Hallo Herr Schmickl,
bestimmt können Sie mir Antwort auf folgende Frage geben. Nach dem Abfüllen des verdünnten Destillates in Flaschen bildet sich nach kurzer Zeit ein Kondensat als Niederschlag am restlich nicht gefüllten Glas der Flasche. Dieser Niederschlag, zum Teil auch Tropfen, verschwindet auch nach langer Zeit nicht. Ist es möglich, dass ich beim verdünnen mit destl. Wasser einen Fehler gemacht habe.
Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Luis,Bayern
Luis, Bayern
24.Nov.2004 13:23:35
Das ist nur Kondenswasser bzw. Kondensalkohol. Sie haben das Destillat wahrscheinlich wärmer abgefüllt als er dann lagert, dadurch kondensiert dann der Dampf in der Flasche an der kalten Außenwand. Das ist kein Fehler, das können Sie auch so lassen, kein Problem. Wenn Sie die Flasche schütteln, sind die Tropfen weg.
Eintrag Nr. 1837
Wie hoch darf der Methanolgehalt im Schnaps maximal sein? Habe mein Destillat untersuchen lassen und festgestellt dass es noch 0,4% Methanol aufweist. Ist dass zu viel?
Weinmann, aut
24.Nov.2004 07:38:21
Wenn Sie "Methanol" rechts oben als Suchbegriff eingeben, finden Sie was Sie suchen.
Eintrag Nr. 1836
eine frage!:
ich möchte gerne und billig einen hanfschnaps aus hanftee(20g)+weiswein machen! wie? könnte ich die kräuter zb. 2 wochen in dem wein einlegen und dann die kräuter absieben und dann destillieren...... oder einen sud aus den kräutern herstellen und dann mit dem wein mischen und dann destillieren? ich bitte um hilfe!
danke schon im voraus!
lg leon
leon, weißwein brand
23.Nov.2004 23:21:48
Setzen Sie die Kräuter in 45-50%vol Alkohol wie z.B. Korn an, lassen Sie dies 5-8 Wochen ziehen. Bei Wein wird es nicht funktionieren, für eine ausreichende Extraktion ist der Alk.gehalt zu gering. Wenn es sich nicht um THC-freien Industriehanf handelt, empfiehlt es sich nicht zu Destillieren, außer der Schnaps soll THC-frei werden.
Eintrag Nr. 1835
hallo Leute,
ich würde mal gern einen einfachen Schnaps herstellen. Ich wollte hefe (1/3 Hefestückt aus dem Supermarkt) mit traubenzucker(40g) und 800ml Wasser ansetzen und das gemisch eine Woche lang Gären lassen und anschließend destillieren. Den erhaltenen Alkohol würde ich dann mit einem beliebigen Fruchtsaft vermischen. Meine Fragen:
1. Ist meine Vorstellung machbar?
2. Könnte das Gemisch aus dem Alkohol und dem Saft giftig sein?
3. Wenn ja wie sollte ich dem Alkohol mit dem Saft mischen?
DANKE im Voraus!
Herr Misch
Herr Misch, NRW
23.Nov.2004 22:01:22
ad 1: Backhefe ist zwar nicht optimal, aber für einen Versuch, insbesondere mit Traubenzucker (Glucose), wird es sicher reichen.
ad 2: Backhefe ist keine Brennhefe, Sie sollten daher unbedingt auf Vorlauf achten und diesen gut abtrennen.
ad 3: Verdünnen Sie das Destillat auf 40-45%vol mit dem Fruchtsaft, d.h. die Menge hängt von Ihrer Alkoholkonzentration nach der Destillation ab.
Eintrag Nr. 1834
Hallo Herr Dr. Schmickl,
bei meinen Maischen geht es dem Ende zu. So langsam setzt sich alles nach unten ab. Erstaunlich wie hartnäckig der Fruchtkuchen 7 Wochen lang oben geblieben ist und wie turboschnell dann innerhalb von 3 Tagen die Maische sich klärt.
Nun ja aber ich habe ein paar Fragen:
Wenn mir bei meiner Zwetchgenmaische Steine kaputtgegangen sind, bei wievielen wird es problematisch oder muß ich alles verwerfen wenn auch nur ein Stein kaputt ist? (30 Liter)
Wie lange soll ich die Maischen jetzt noch stehen lassen und bei welcher Temperatur? (ich kann es nicht erwarten)
viele Grüße und alles Gute
Frank, Essen
22.Nov.2004 20:00:10
Nein, ein paar zerstörte Steine sind nicht so schlimm, aber bei z.B. 10 Litern Maische sind 10 kaputte Steine schon erheblich, Sie erhalten dann auch einen starken Marzipangeschmack. Es wäre daher besser, wenn überhaupt kein Stein kaputt gegangen ist.
Lassen Sie die Maische noch zumindest 4-5 Wochen bei ca. 16-19°C stehen, dann können Sie brennen.
Eintrag Nr. 1833
Hallo Herr Schmickl,
Da ich alles aus Glas habe,möchte eine Extraktion nach Soxhlet machen,nun habe ich aber keine Extraktioshülsen. Was könnte ich als "Extraktionshülse" (oder Filter) benutzen? Kaffeefilter? Oder ist es zu feinmaschig? Da ich die Anlage noch nie benutzt habe, habe ich ein wenig Angst. Aber der Druck kann sich doch nicht aufbauen, wenn der kühler nicht verstopft ist. ODER? Haben sie Erfahrungen mit frischen oder getrockneten Obst?
Vielen Dank
Hadria, Deutschland
22.Nov.2004 17:43:34
Sie können Kaffeefilter verwenden, die Extraktionshülsen sind jedoch zumeist viel feinporiger, in etwa so wie die Faltenfilter in unserer Produktliste. Nein, Druck kann sich keiner aufbauen (wenn Sie die Apparatur auch richtig zusammengebaut haben). Eine Extraktion mit dem Soxlett ist eigentlich nichts anderes als extrem-Kaffeekochen, das Lösemittel rinnt in einen mit dem Extraktionsgut gefüllten Filter. Mit dem Unterschied, dass die "Kaffeekanne" unter dem Filter so beheizt wird, dass das Lösemittel wieder verdampft und nach der Kondensation im Rückflußkühler wieder in den Filter rinnt. Auf diese Weise entsteht ein Kreislauf der sich selbst überlassen werden kann und nach ein, zwei Tagen ist das Extraktionsgut vollkommen ausgelaugt. Wird Ethanol als Lösemittel verwendet, ergibt sich das Problem, dass der Alkoholgehalt im Dampf und Kondensat unterschiedlich als der im Kessel ist. Abgesehen davon haben andere organische Lösemittel weit bessere Extraktionseigenschaften als Ethanol/Wasser, wie z.B. n-Hexan, Tetrachlorkohlenstoff oder Chloroform. Da wir jedoch nur mit Ethanol arbeiten (schließlich soll das Produkt nicht giftig sein), haben wir mit getrocknetem oder frischen Obst noch nie eine Soxlett-Apparatur betrieben.
Eintrag Nr. 1832
Hallo lieber Doc,
in unserem Arzneischränlchen habe ich noch Kohle-Compretten gefunden. Wirkstoff ist "Medizinische Kohle", wobei 1 Tablette 250 mg enthält. Frage dazu: Kann ich diese Tabletten auch dazu benutzen, aus Nachlauf geschmacklosen Alkohol zu erzeugen? D.h. ich löse die Tabletten in dem Alk auf und lasse das ganze einen Monat ziehen, danach brenne ich alles nochmal.
Wie wäre die Dosierung?
Auf Antworten freut sich
Schuppi
- der Fischesser -
schuppi, D
22.Nov.2004 16:44:20
Nein, wie hier schon öfters beschrieben, gibt es verschiedenste Sorten Aktivkohle, die sich in ihren Adsorptionseigenschaften unterscheiden. Die Kohletabletten für den Magen haben eine andere Porengröße und sind somit nicht für die Alkoholbehandlung geeignet.
Dosierung (der geeigneten A-Kohle): 1 gehäufter Eßlöffel je 5 Liter Alkohol.
Eintrag Nr. 1831
Hallo,
ich habe am Wochenende von einem Freund ca. 15 kg Quittenreste, die vom Entsaften übrig geblieben sind mitgenommen. Kann man daraus noch einen Quittengeist oder -brand herstellen?
Viele Grüße,
Dirk
D. Deichmann, Hessen
22.Nov.2004 09:28:00
Ich bin mir nicht sicher, ob nach dem Entsaften in den Quittenresten noch genug Aromastoffe übrig geblieben sind, dass eine sinnvolle Verwertung noch möglich wäre. Aber ein Versuch ist es sicher wert. Anleitung für Quitten siehe auch Eintrag Nr. 1827.
Eintrag Nr. 1830
Lieber Herr Dr. Schmickl
Kann eine etwa 6-8-tägige kalte Lagerung von Aprikosen-Rauhbrand bis zum Feinbrand im dicht verschlossenen Kupferkessel zu Aromaverlusten führen? Verdunstungsverluste können völlig ausgeschlossen werden. Im Prinzip wurde der Aprikosen-Rauhbrand, der an sich schon ein starkes Aprikosen-Aroma -und Geruch hatte und mit seinen 44 Vol-% auch schon recht angenehm schmeckte, in den Kupferkessel eingefüllt und dicht verschraubt. Aus organisatorischen Gründen kam es erst nach etwa 1 Woche Kesselliegezeit zum Feinbrand, wobei der Mittellauf mit 65 Vol-% anfiel. Dieser Mittellauf hatte nach Verdünnung auf etwa 42 Vol-% einen milden, allgemein fruchtigen Geschmack, aber praktisch ohne Aprikosen-Note. Wodurch kann das ehemals starke Aprikosen-Aroma verschwunden bzw. in ein allgemein schwachfruchtiges Aroma umgewandelt worden sein (katalytische Wandeffekte im Cu-Kessel bei Raumtemperatur???)? Der Kessel hatte vom Aprikosen-Maischerauhbrand her im oberen, nicht beheizten Schaumbereich leichte, schmierige Wandanhaftungen, die beim Spülen nicht vollständig entfernt worden sind. Der Kessel selbst hatte unmittelbar vor dem Rauhbrandeinfüllen einen unauffälligen, neutralen Innengeruch. Zwischen Aprikosenrauh- und Feinbrand wurde keine andere Destillation außer einer Reinigungs-Ausdämpfung mit reinem Wasser durchgeführt, wobei allerdings die erwähnten leichten Wandanhaftungen erhalten geblieben sind. Zwischenzeitlich wurde das Kesselinnere intensiv mechanisch gereinigt und außerdem mit Salzsäure ausgesäuert. Nun hat er wieder eine glänzende, sauber Kupferoberfläche. Würde evtl. ein dritter Brand in diesem sauberen Kessel das Aprikosenaroma wiederherstellen können?
Hilli, Thuringia
22.Nov.2004 08:51:49
Sie haben also bereits trinkfertigen Aprikosenschnaps mit 44%vol nochmals destilliert. Durch diese zweite Destillation ging sehr viel Aroma verloren. Warum das so ist steht sehr ausführlich in unserem Buch erklärt. Ich denke, daß der Aromaverlust nur mit der zweiten Destillation zu tun hatte, nicht mit der zwischenzeitlichen Lagerung. Eine weitere Destillation würde noch mehr Aroma wegnehmen. Und wenn Sie z.B. zehn- oder zwanzigmal hintereinander destillieren würden, hätten Sie vollkommen geschmacksneutralen Alkohol.
Eintrag Nr. 1829
Betr. Eintrag 1815!!
In Bezug auf Geiste sind Meine Erfahrungen folgende:
Früchte und Kräuter mahlen oder sehr fein hacken und in den Aromakorb geben. Meiner ist aus Edelstahlgaze und superfein, damit so wenig wie möglich in die Maische fällt. Außerdem ist der Aromakorb relativ flach gewöblt und liegt dampfdicht am Kesselrand, dadurch kann man die gesammte Fläche mit den gemahlenen Ingredenzien auslegen. So muß der Dampf durch sie hindurch, es gibt keinen Weg vorbei! Durch "trail and error" habe ich mir meine Geistrezepte selbst ausgetüftelt. Z.B. ist mein Anisschnaps um Längen besser als der teuerste gekaufte. Ich verwende jedoch im Gegensatz zu Ihrer These Sternanis, den ich mir aber aus der Apotheke besorge, weil Apothekenkräuter um ein vielfaches im Aroma besser sind als herkömmliche aus dem Supermart. Dieser wird in einer Kaffemühle frisch gemahlen und dann in den Aromakorb gegeben - ganz gleichmäßig verteilt. Das Aroma des Destillats ist umwerfend.
Bei der Vanille bin ich einen anderen Weg gegangen. Da ich als Hobbykoch weiß, daß Vanille das beste Aroma beim Kochen abgibt, habe ich die ausgekratzten Stangen in den Maischetopf gegeben, sie quasi gekocht. Probieren sie es, das Aroma ist fantastisch. Allerdings braucht man auf 8 - 10 Liter Zuckermaische schon 25 - 30 ausgekratzte Stangen. Also bei der Weihnachtsbäckerei gleich mit dem Sammeln anfangen.
Beim Weihnachtsschnaps gebe ich fertigen Vanillleschnaps dazu, bis das Aroma perfekt ist. Sonst ist es mir zu kompliziert ein super Aroma zu bekommen.
Im übrigen kann man so mit allen Kräutern und Früchten so verfahren, in dem man sie getrennt detilliert und dann im nachhinein sich seinen Cuveé-Geist mischt.
pillipallekarl, Kärnten
21.Nov.2004 12:10:13
Sehr interessant, danke für die Tipps. Wir werden es nochmals mit Vanille versuchen.
Eintrag Nr. 1828
Hallo Dr. Schmickl,
ich als "Lötanfänger" habe wohl beim Bau meiner Destille mit zuviel Hitze gearbeitet. Meine Frage: Ist die beim Löten entstandene schwarze Schicht im Innern meiner Kupferrohre schädlich (gesundheitlich/geschmacklich)?
Vielen Dank für Ihre Antwort,
Thomas W.
PS: Sie ist sehr schön geworden! Wenn sie poliert ist, werde ich Ihnen ein Foto senden.
Thomas W., Hannover
20.Nov.2004 17:23:25
Normalerweise wird Kupfer bei Überhitzung hell. Kann es sein, dass es sich bei dieser Schicht um Russ handelt? Dann mit Flaschenbürsten und Spülmittel o.ä. gründlich reinigen. Eine Möglichkeit wäre auch, den betreffenden Anlagenteil für ein paar Stunden in ein (heißes) Zitronensäurebad stellen, dazu je Liter Wasser zwei bis drei Eßlöffel Zitronensäure auflösen.
Eintrag Nr. 1827
Hallo Dr. Schmickl,
ich habe heute ca. 5 kg Quitten bekommen. Zum einmaischen ist das natürlich zu wenig, aber was kann ich damit anfangen? Kann ich einen Angesetzten mit den Quitten herstellen? (z.B. mit 40% Vodka aus der Hausbar?). Sollte ich die Quitten dann vorher abkochen? Mit Quitten habe ich bisher noch nichts gemacht und in den Fachfragen habe ich nichts über Angesetzten mit Quitten gefunden.
Gruß, Michael
michael, D
20.Nov.2004 12:21:25
Zum Einmaischen wäre das nicht zu wenig, viele Hobbybrenner arbeiten mit solchen Mengen.
Sie könnten die Quitten in 50%vol Alkohol ansetzen, die Quitten vorher kochen. Es wäre auch einen Versuch wert, z.B. 3-4 Quitten, ungekocht, in kleine Würfel zerschnitten, als Geist zu destillieren. Mit Äpfel funktioniert dieses Verfahren hervorragend. Für diese Menge genügen dazu 1,5 Liter geschmacksneutraler Alkohol mit ca. 11-13%vol im Kessel, im Dampfraum, also im Aromakorb, die zerschnittenen Quitten.
Eintrag Nr. 1826
hallo herr doktor,
es kommen im forum gerade diskussionen über die notwendigkeit von rührwerken bei 30l destillen auf. wie ist ihre meinung zu dem thema?
ist es bei solch grossen doppelwandigen destillen für den optimalen aromaübergang nötig ein rührwerk zu installieren?
in voraus danke für die antwort
mr. mojo, Unterfranken
19.Nov.2004 12:32:21
Bei doppelwandigen Destillen mit 30 Litern oder mehr ist ein Rührwerk sinnvoll, eigentlich unerläßlich. Das hat nicht direkt etwas mit dem Aromaübertrag zu tun, sondern mit der Verteilung der Wärme. Durch das Rühren haben Sie im Kessel eine bessere Wärmeverteilung und es kommt nicht zu diesen unangenehmen "blubs" (Siedeverzug), die dann das ganze Geistrorh verstopfen könnten.
Eintrag Nr. 1825
Hallo Doc,
ich geb`s zu, die Seite und das Buch sind einfach nur gut. Basta! Habe jetzt meinen ersten Versuch mit der Anlage von "Schwedenpower" hinter mir.
Die Daten: Pflaumemaische 50 Liter, sauber verarbeitet, 3,5 ph-Wert, Pektinasezugabe, Turbohefe und Zucker nach Angabe, Gärtemperatur 17- 19 Grad, Gärzeit 3 Wochen. Anzeige im Vinometer nach dieser Zeit ca 16%. Maische gefiltert,da kein Anbrennschutz vorhanden, 10% Steine mitgebrannt.
Anlage langsam hochgefahren, aus Sicherheitsgründe ca 1cl Vorlauf abgetrennt und bei 50% den Nachlauf separiert.
Ergebnis: 8,7 liter Brand mit 67%. Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden, irgendwie riecht alls im frischen Zustand leicht muffig/brotig und hat wenig von dem erhofften Aroma nach Pflaumen. Der geschmackliche Abgang stimmt für mich (kratzt nicht, ist relativ rund). Bei der Verdünnung habe ich mich an Ihrem Rechner orientiert (67% ist zu 43% soll = 4.7 Liter dest. Wasser). Nach der Messung hatte das Ganze immer noch 49%. Was kann den Aromaverlust verursacht haben und warum stimmt meine Herabsetzung auf Trinkstärke nach Ihrem Rechner nicht?
Wenn sich nun mein erster Versuch durch Lagerung bezüglich des Aromas nicht verbessert, möchte ich ihn durch Aktivkohle neutralisieren. Dazu werde ich die Kohle in den Glasballon einfülle. Muss ich hierfür Kohle in Pulver- oder in Granulatform nehmen. Habe die Antworts trotz eifrigen Lesens nicht gefunden. Danke für das Lesen und die Antwort.
Gruss, Hotte
Hotte, Schwarzwald
18.Nov.2004 22:28:20
Danke!
🙂
Bei einer Gärzeit von 3 Wochen ist es kein Wunder, daß Sie kaum Geschmack haben, Sie haben viel zu rasch vergoren. Die 17-19°C würden stimmen, war die Gärung eventuell noch gar nicht zu Ende? Denn bei dieser Temperatur brauchen Sie sicherlich 5-7 Wochen (eher länger), bis sich der Fruchtkuchen im Maischefaß am Boden absetzt, oben bildet sich eine klare Flüssigkeit. Erst dann ist die Gärung tatsächlich zu Ende, es reicht nicht, wenn es im Gärspund nicht mehr blubbert. Und wenn Sie danach die Maische noch zumindest 2 Monate stehen lassen, tritt der "brotige" Geruch auch nicht mehr auf, dies ist der Hefegeschmack, von dem hier und in der Diskussion schon so oft geschrieben wurde.
Eine weitere Ursache für das mangelnde Aroma ist natürlich das Abfiltrieren und daß Sie die Destillation viel zu früh beendet haben. Bei 16%vol Maische sollte der gesamte Mittellauf (Edelbrand-fraktion) etwa 55%vol haben.
Bezüglich Verdünnen: wenn man von hohen Alkoholgraden herunterverdünnt (also viel Wasser zugeben muß), macht sich auch die Kontraktion bemerkbar (steht auch bei der Verdünnungsformel erwähnt). Die Abweichung ist aber keinesfalls so hoch wie bei Ihnen, nur etwa +2%vol. Haben Sie auch ein Aräometer mit Temperaturkorrektur verwendet bzw. richtig abgelesen? Das Aräometer muß frei schwimmen, darf nicht an der Meßzylinder-Wand ankommen.
Wenn Sie im Destillat kaum Aroma haben, wird sich durch Lagerung nicht mehr wirklich viel verändern. Verwenden Sie A-Kohle in Granulatform, sonst kommt es beim Destillieren zu explosionsartigen Verpuffungen wegen der pulverisierten A-kohle.
Eintrag Nr. 1824
Hallo Herr Dr. Schmickl
gerade habe ich mir mal wieder die Fotogalerie angeschaut.....nun um es kurz zu machen
seit ca. 1,5 Jahren lese ich hier Ihre Foren und bin mehr als erstaunt was mancher sich so einfallen lässt. Mein Vorschlag:
im oberen Teil der Seite Fotogalerie einen Hinweis anzubringen, der darauf hinweist, das nicht alle Materialien die auf dieser Seite gezeigt bzw. verarbeitet werden (die bestimmt auch Nachahmer finden) wirklich zum Alkoholdestillenbau geeignet bzw. gesundheitsschädlich sind. Vielleicht ein kleines Stichwortverzeichnis für die Suchenfunktion?
viele Grüsse
Nick
Nick, Kärnten
18.Nov.2004 00:34:14
Ist gemacht, danke für den Hinweis.
Eintrag Nr. 1823
Hallo Herr Dr. Schmickl,
ich benutze eine Destille bestehend aus einem 6l Dampfkochtopf, ein in den Deckel geschraubtes Geistrohr mit 24mm Durchmesser und 50mm Länge, daran seitlich ein Dampfrohr mit 15mm Durchmesser, ca. einen Meter lang. Ein größeres, um das Dampfrohr gelötetes Rohr wird zur Kühlung mit Wasser durchflossen. Gebrannt habe ich z.B. eine mit Turbohefe angesetzte Pflaumenmaische (5l, 18% Alkohol). Das Ergebnis war ein Brand mit 70% Alkohol (laut Ihrem Buch viel zu viel!) aber leider keinem Pflaumengeschmack. Ist an der Konstruktion irgendetwas falsch ?
Für einen Tip wäre ich Ihnen dankbar.
Viele Grüße,
Rainer W.
Rainer Windhorst, Deutschland / NRW
17.Nov.2004 22:21:21
Wenn ich Ihre Erklärung richtig verstehe, geht Ihr "Geistrohr" senkrecht nach oben, es handelt sich also um ein Steigrohr, dies würde das geschmacksarme Destillat und die hohe Alkoholkonzentration erklären. Die Grundlagen für dieses Phänomen sind im Buch erklärt, außerdem erhalten Sie weitere Infos, wenn Sie rechts oben als Suchbegriff "Rektifikation" eingeben.
Eintrag Nr. 1822
Hallo Dr. Schmickl
ich habe in nächster Zeit vor Äpfel einzumaischen.
Hat es Auswirkungen auf den Fruchtwein, wenn ich zum einmaischen Biogen M verwende? Sollte man den Fruchtwein destillieren oder ist er auch so genießbar?
Vielen Dank
mfg erwin
erwin, Tiefstes Oberbayern
17.Nov.2004 21:03:10
Fruchtwein ist direkt genießbar, Sie brauchen nicht zu destillieren. Biogen sollte immer zugefügt werden, wenn der pH zu hoch ist. Dadurch habe Sie eine reinere Gärung, was sich natürlich auch auf die Weinqualität auswirkt.
Eintrag Nr. 1821
Würde ich es merken, wenn ich kein Lot für Wasserinstallation (Eintrag 161) verwendet hätte und sich Metalle lösen? Geschmack, Farbe, etc., oder würde ich mich einfach langsam ohne es zu merken vergiften?
Frank, Bayern
17.Nov.2004 13:32:33
Geschmacklich ergibt sich kein nennenswerter Unterschied, es könnte sein, dass das Destillat eine blaue Farbe hat, aber zuverlässig ist dies auch nicht. Daher trifft der letzte von Ihnen genannte Punkt zu.
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

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