SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

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Eintrag Nr. 2100
Hallo zusammen,
kann man mit Rosmarin auch eine Maische ansetzen? Bisher nirgends etwas darüber finden können was dafür oder auch dagegen spricht. Nur Rezepte für Likör und Geist gefunden.
Würde das mal gerne probieren, wenn nichts dagegen spricht. Wer kann mir helfen.
Danke im Voraus.
Gregor
Gregor Mombauer, NRW
07.Mai.2005 18:53:33
Nein, eine reine Rosmarinmaische wäre geschmacklich viel zu intensiv. Sie können Rosmarin in Form von Geisten destillieren. Eventuell wäre es möglich, eine Apfelmaische herzustellen und dieser etwas Rosmarin zuzugeben.
Eintrag Nr. 2099
Lieber Dr. Schmickl!
Mir ist aufgefallen, dass Sie immer von Zwetschen schreiben, mir ist jedoch der Ausdruck Zwetschken oder Zwetschgen geläufig.
Beim systematischen Durchlesen der Fachfragen ist mir aufgefallen, dass Sie z.B. im Eintrag #179 und #181 plötzlich auch Zwetschken schreiben.
Was bewegt Sie dazu, das lila Obst als Zwetschen zu bezeichnen?
Soll keine Kritik sein, ich bin nur neugierig.
Gruß
Harry.
Harry, Nö
07.Mai.2005 18:31:16
Die verschiedenen Schreibweisen haben wir auch erst von unserer Lektorin beim Verfassen des Buches kennengelernt:
Österreich: Zwetschken
Süddeutschland und Schweiz: Zwetschgen
Rest: Zwetschen
Es ist aber immer dieselbe Frucht.
Eintrag Nr. 2098
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
ergänzend zu Eintrag 2080 folgendes: Gute Nasen sagen es riecht nach Formalin/Formaldehyd. Kann selbiges im Gärprozess entstehen und kann man den Stoff entfernen?
Herzlichen Dank im Voraus
Ihr Detlef Sönnichsen
Detlef Sönnichsen, NRW
06.Mai.2005 15:21:07
Bei Fehlgärungen können jede Menge verschiedener organischer Verbindungen entstehen, besonders hervorstechend ist aber meist der "Klebergeruch", also Ethylacetat. Durch eine richtige Vorlaufabtrennung können Sie solche organischen Lösemittel zum größten Teil entfernen.
Eintrag Nr. 2097
Hallo Frau Malle,
Hallo Herr Schmickl,
ich habe zwei Fragen
1. auf die Antwort Nr. 2089: Soll ich den erzeugten Alkohol sofort nach dem Brennen trinkbar machen, wenn ich diesen in Glasflachen lagern möchte?
2. Außerdem habe ich versucht meine Anlage beim Zoll anzumelden. Böse Falle, der Zollbeamte sagte zu mir, das es in Deutschland verboten sei eine solche Anlage zu besitzen (7 Liter Kesselvolumen), mit dieser zu brennen und das für solche Anlagen keine Brennrechte verteilt werden. Gibt es eine Möglichkeit der geduldeten, angemeldeten Kleinstbrennerei?
Vielen Dank für die viele Arbeit
Al Blindo
Al Blindo, NNW
04.Mai.2005 22:55:48
ad 1: ja, sofort nach dem Brennen verdünnen. Dann bei Kellertemperatur ca. 2 bis 3 Wochen in offene Glasflaschen stehen lassen (nur mit einem Wattebausch verschlossen). Erst danach die Flaschen luftdicht verschließen.
ad 2: Es gibt hier sehr große regionale Unterschiede in Deutschland, diese Frage müssen Sie mit dem Zollamt klären. Sie sollten jedoch bedenken, dass die nicht-gewerbliche Alkoholherstellung in Deutschland verboten ist, außer mit nicht-registrierungspflichtigen Anlagen (Kesselvolumen < 0,5 Liter). Ohne bestehendes Brennrecht und einer Großanlage wird Ihnen die Kleinanlage daher nicht genehmigt werden. Ist dies der Fall, kann diese sehr wohl als "Probedestille" angemeldet werden.
Zur Info: Nur der Besitz von Brennanlagen, egal welcher Größe, ist in Deutschland NICHT verboten! Sie sind ab 0,5 Liter Kesselgröße lediglich registrierungspflichtig und ohne Brennrecht darf damit kein Alkohol destilliert werden.
Eintrag Nr. 2096
hab vor kurzem Löwenzahnblüten und einige grüne blätter bzw. Gnseblümchen in Tequila angesetzt und an ein sonniges Plätzcjen gestellt. Der Ansatz steht un seit ca. 2 Wochen. Vor einigen Tagen hab ich je 2 Scheiben v. BioZitrone zugesetzt --> der ansatz riecht und schmeckt extrem scharf (viel mehr als vorher) Was hab ich falsch gemacht haben vielleicht die schalen (ungespritzt) das ausgelöst
mit bestem Dank im Voraus
Philipp Niederschick
philipp niederschick, OÖ, Austria
03.Mai.2005 20:43:42
Angesetzte Zitronenschalen schmecken sehr aromatisch, keinesfalls scharf. Auch die anderen Zutaten rufen keine Schärfe hervor. Vielleicht liegt es am verwendeten Ansatzalkohol, jetzt ist er warm, dadurch riecht man eventuell vorhandene Schärfe deutlicher und schmeckt sie auch.
Eintrag Nr. 2095
Moin,
ich habe Reste Eichengelagerten Schnaps, der sonst kein Aroma mehr hat. Kann man den Eichengeschmack durch Destillation entfernen?
Gruß aus unbiskant, XXX
xxx, unbiskant
02.Mai.2005 19:25:32
Nein, das können Sie durch Destillieren alleine nicht entfernen. Lagern Sie zuerst das Destillat in Aktivkohle, danach destillieren.
Eintrag Nr. 2094
Hallo,
bei meiner 2ltr Classic ist der Dichtungsring rausgegangen - ist ja kein Problem, weil ich den eh nur reinlegen muss. Leider ist er aber beim Waschen an der Naht gerissen. Wo bekomme ich einen neuen bzw. kann man den kleben, vulkanisieren, ...?
Danke im Voraus
Richard, NÖ
02.Mai.2005 09:26:41
Der Dichtungsring der Classic hat eine Naht, diese mit Aceton reinigen und einen Tropfen Superkleber zusammenkleben (wie in der Anleitung für die Anlage beschrieben). Wenn Sie den Dichtungsring nicht mit einem Messer o.ä. zerschneiden, kann er eigentlich nicht kaputt werden.
Eintrag Nr. 2093
Hallo!
Super Seite und toller Service von Ihnen - vor allem ein sehr interessantes Buch, das Sie geschrieben haben! Ich interessiere mich seit Jahren für das Ansetzen von Likören und hatte nun auch Obst (nach Ihren Anleitungen und Tipps hier im Forum) für "Schnaps" eingeworfen. Ich hatte eine Fläche Land mit Zwetschgenbäumen gepachtet und diese warfen im letzten Jahr soviel ab, dass ich circa 850 l Maische an eine örtliche Brennerei übergeben konnte. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Denn nach dem Brennen kam die mittelschwere Enttäuschung - neben immensen Steuern - nur knapp 46l Schnaps (50%). Ist diese "Ausbeute" normal, oder ist dort mitunter etwas schiefgelaufen? Ich habe nämlich einmal grob überschlagen: Nach meinen Berechnungen hätte die 850l Maische mit vielleicht 5% Alkohol dann 42,5 Liter reinen Alkohol (100%), und in Folge circa 80 Liter 50%igen ergeben müssen. Durch Kontraktion wohl etwas weniger. Wo könnte mein Fehler liegen?
Viele Grüße
und ALLERBESTEN DANK!!!!!!!!!!!!!
Machen Sie weiter so mit Ihrer tollen Seite!
Rudolph Breunzle, Deutschland
30.Apr.2005 21:07:58
Danke!
Die Alkoholmenge ist im Rahmen des normalen. Sie dürfen nicht vergessen, daß mit Sicherheit auch Vorlauf und Nachlauf abgetrennt wurde.
Eintrag Nr. 2092
Hallo Herr Dr. Schmickl!
Wie groß sollte der Abstand bei einer Wasserbadbrennanlage zwischen dem äusseren Kessel (ein Edelstahlgroßkochtopf mit Sandwichboden und ca. 70 l Volumen) und dem inneren Kessel (aus 2 mm Kupferblech) sein? Können/sollten die Abstände unten zum Boden und an den Seiten unterschiedlich groß sein? Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Peter, Hannover
30.Apr.2005 11:54:13
Das Wasserbad sollte zumindest 2 cm Abstand haben, unterschiedliche Abstände sind nicht erforderlich. Bedenken Sie aber, daß das Wasserbad unter Druck stehen muß, nur ein Kessel mit offenem Wasser macht keinen Sinn, da dann die maximal erreichbare Temperatur zu gering ist, um die Destillation bis zum Ende durchzuführen.
Eintrag Nr. 2091
Hallo Hr. Dr. Schmickl!
Wenn ich eine Holunderblütenmaische habe, die fertig vergoren ist, beim brennen die Dolden herausnehmen und nur den vergorenen Saft brennen, oder kann ich sie mitbrennen?
Ich selber habe eine 50l Brennanlage.
Vielen Dank im voraus!
schuler stefan, Vorarlberg
29.Apr.2005 18:33:44
Sie können die Dolden mitbrennen.
Eintrag Nr. 2090
Wieso gibt man bei der Zuckermaische eigentlich die gesamte Zuckermenge am Anfang und bei Obstmaischen auf 3 Mal in die Maische?
Ich möchte die gebrannte Maische für einen Nussansatz verwenden - wie lange sollte die Maische dafür lagern, bevor ich die Nüsse & Kräuter damit ansetzte?
Danke im Voraus
Richard, NÖ
29.Apr.2005 09:22:10
ad 1: Aus zwei Gründen:
- Um Zuckerschock der Hefe zu vorzubeugen. Da Obst ja auch Zucker enthält, könnte es zuviel auf einmal sein.
- Je mehr Zucker, desto heftiger ist die Gärung. Dies ist bei Obstmaischen jedoch nicht unbedingt von Vorteil, da die Aromastoffe vom CO2 ausgeblasen werden können.
ad 2: Hochgradige Maische vor dem Brennen am besten zumindest 3 Monate im ausgegorenen Zustand stehen lassen (herkömmliche Maische maximal 1 Monat, weil der Alkoholgehalt zu gering ist, um Faulen, Schimmeln usw. zu verhindern), damit im Brand kein Hefegeschmack entsteht. Nach dem Destillieren können die Nüssen & Kräuter sofort angesetzt werden.
Eintrag Nr. 2089
Hallo,
soll ich meinen Alkohol ver- oder unverdünnt lagern.
Danke
Herbert
Herbert, Oldenburg
28.Apr.2005 22:52:32
Lagerung in Glasbehälter: verdünnt. Bei Lagerung in Holzfässern: unverdünnt.
Eintrag Nr. 2088
Hallo Doc, wenn ich Hochprozentige Maische als Fruchtwein nutzen will, was geschied dann mit dem evtl. vorhandenen Methanol oder Methylalkohol? Wie sieht das eigendlich bei gekauften weinen aus? Wie wird verhindert das im kaufwein Methanol oder Methylalkohol entsteht, nur saubere arbeit kann das ja wohl nicht ganz verhindern.
gruss wilbur
wilbur, niedersachsen
28.Apr.2005 12:10:40
Methanol kann natürlich nicht von selbst verschwinden, allerdings besteht diesbezüglich kein Problem, wenn keine holzigen Bestandteile eingemaischt wurden. Für gekaufte Weine gilt dasselbe: normalerweise wird Wein nicht mit Blättern, Rispen und Ästen vergoren, bei Weißwein wird sogar nur der Traubensaft verarbeitet. Deswegen entstehen auch bei Wein keine nennenswerten Mengen Methanol. Anders sieht's natürlich mit Trester aus: Dies ist der Pressrückstand von der Weinherstellung und besteht eigentlich nur aus Kernen und Schalen. Wird dieser eingemaischt entsteht wegen der Kerne relativ viel Methanol. Deswegen gibt's auch keinen Trester"wein" zu kaufen.
Eintrag Nr. 2087
Hallo Doc,
habe vor einiger Zeit Zuckermaische gebrannt, das Ergebnis auf 12% herunterverdünnt, Sternanis und Anissamen in den Aromakorb gegeben und nochmals durchgebrannt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Was geschieht, wenn ich mir den zweiten Brennvorgang erspare und Anis gleich beim Brennen der Zuckermaische mit zufüge? Hier habe ich ja mehr als 12% Alkoholgehalt.
Welche "Zutaten" würden Sie für einen ersten Aquavit-Versuch (ausser geschackloser Alkohol) verwenden?
Danke für die Hilfe, Hotte
hotte, Schwarzwald
26.Apr.2005 20:39:13
Richtig, Sie müssen nicht unbedingt zweimal Brennen: Die hochgradige Maische hat bereits ca. 20%vol. Daher die Maische mit Leitungswasser auf ca. 12%vol herunterverdünnen und direkt für den Geist verwenden.
Aquavit: 5 g Kümmel und 15 g Dill je 1,5 Liter mit 12%vol.
Eintrag Nr. 2086
Hallo Herr Dr. Schmickl,
unter Suchhilfe nichts zu dem Thema gefunden!
Habe zwei 10 Liter Trinkwasserkanister mit Verschlußventil und (aufgestülpten Luftballon) mit folgenden Säften befüllt,und da mir die Turbohefe nicht termingerecht geliefert wurde, normale Trockenbackhefe (Dr.Oetker)verwendet.
Kanister1:9L naturtrüben Apfelsaft und 3Kg Zucker
Kanister2:9L roten Traubensaft und 2Kg Zucker.
Den Zucker habe ich bei beiden Gemischen mit 2L Saft erhitzt, bis er sich unter ständigem Rühren total aufgelöst hat. Nach der Abkühlphase unter 25C°, habe ich jeweils noch den ausgepressten Saft von 3Zitronen beigemischt, die Backhefe hinzu gegeben und dann die Kanister mit der Zuckermischung und dem Saft befüllt.
Schon nach einem Tag startete der Gärprozess in beiden Kanistern und läuft auch jetzt, nach 5 Tagen weiter (die Luftballons sind trotz Nadelloch prall gefüllt). Habe aber Ihrem Buch und Forum entnommen, das mit einer relativ geringen Alkoholausbeute zu rechnen ist.
Deshalb meine Frage:
Kann ich nachträglich noch Turbohefe hinzugeben?
Wenn ja, soll ich die Turbohefe vorgären lassen?
Was passiert mit der Backhefe?
Stefan Keutner, NRW
26.Apr.2005 16:11:10
Ja, Sie können noch Turbo hinzugeben, hierfür aber unbedingt einen Gärstarter machen (= vorgären). Die Backhefe stirbt dann ab und setzt sich am Boden ab.
Eintrag Nr. 2085
Hallo,
Was ist der unterschied zwischen Vor,- Mittel, und Nachlauf? Muss ich diese Trennen?
Stimmt es das Ethanol nur bei der Beisetztung von Kernen, Holz, etc enstehen kann?
Wobei ensteht Methanol?
Was passiert wenn ich diese Giftstoffe einnehme?
Danke
F Sander, NRW
26.Apr.2005 15:08:38
Das sind die drei Fraktionen beim Destillieren. Wie der Name besagt, kommt zuerst der Vor-, dann der Mittel- und zum Schluss der Nachlauf beim Kühler heraus.
Vorlauf ist ein Gemisch aus mehreren giftigen Substanzen, die beim Einmaischen durch Fehlgärungen entstehen.
Mittellauf ist der Edelbrand, muss nur noch verdünnt werden, dann kann man ihn genießen.
Nachlauf beinhaltet verkochte Substanzen, eignet sich also auch nicht zum Trinken.
Ja, Sie müssen diese Trennen, wenn Sie Ihr Produkt auch Trinken wollen.
Ethanol oder Ethylalkohol wird auch als "Alkohol" oder "Trinkalkohol" bezeichnet. Ist in allen alkoholischen Getränken enthalten.
Methanol oder Methylalkohol ist giftig, entsteht bei Vergärung holziger Bestandteile.
Was bei der Einnahme von Giften wie Vorlauf und Methanol passiert, hängt von der Dosis ab. Die Einnahme kann Kopfschmerzen verursachen, zu Blindheit führen oder Ihr Leben kosten.
Wenn Sie sich mit dem Gedanken spielen selbst einzumaischen oder zu Brennen sollten Sie vorher unbedingt das Buch "Schnapsbrennen als Hobby" lesen...
Eintrag Nr. 2084
Hallo Herr Schmickl,
ich habe mir vor geraumer Zeit zwei neue 10-Liter Eichenfässer gekauft. Ich möchte im nächsten Jahr darin meinen eigenen Whisky darin lagern. Ich habe die Fässer mit Rotwein aus dem Supermarkt befüllt, schon allein um den holzigen Geschmack zu mindern. Bei einem Fass hatte ich die Idee, den Wein regelmäßig zu trinken und wieder nachzufüllen. Als nun, nach mehrfachem Wiederbefüllen, das Fass nach einer Feier fast leer war, bemerkte ich einen starken Klebergeruch in der befüllten Weinflasche, den Gläsern und im leeren Fass. Ich habe nun folgende Thesen: 1. Eine / Mehrere Flaschen Rotwein waren falsch vergoren (Acetaldehyd), welches sich am Fassboden abgesetzt hat. 2. Durch das immerwährende Nachfüllen hat sich das Ethylacetat und Acetaldehyd aus den jeweiligen Flaschen am Boden gesammelt (Fassboden unterhalb des Zapfhahns).
Meine Fragen: Kann so etwas sein? Wie stehen Sie zu dieser Sache?
Das andere Fass ist übrigens vollkommen in Ordnung, wurde aber auch nicht ständig befüllt.
Eine weitere Sache interessiert mich noch: Ist so ein Fass nach mehrjähriger Whiskylagerung wieder zu benutzen, oder muss dann wieder erneut Wein / Portwein befüllt werden? Sie merken, der eigentliche Sinn der vorherigen Weineinlagerung ist mir noch nicht klar geworden. Hat dies nur geschmackliche Gründe, oder auch chemische?
Vielen Dank!
Gruß Michael
Michael, Friesland
26.Apr.2005 12:49:00
Nein, Vorlaufbestandteile, wie z.B. Acetaldehyd oder Ethylacetat, setzen sich leider nicht von selbst ab (das würde den Brennvorgang wesentlich erleichtern), sie sind vollständig gelöst. Ich fürchte eher, daß der Alkohol den Kleber bzw. Lack aus dem Faß herausgelöst hat, das ist leider ein Problem bei vielen billigen Holzfässern, diese eignen sich daher nur zur Dekoration.
Ja, Sie können das Fass sehr oft wieder verwenden, das ist geschmacklich sogar sinnvoll. Die weinlagerung hat nur geschmackliche Gründe, damit der hochprozentige Inhalt nicht tatsächlich nach Holz schmeckt.
Eintrag Nr. 2083
Hallo, Doc.
Wollte fragen ob Sie mir erläutern können wie es in Dt.(bay) mit dem Gesetz aussieht (also wieviel ich gesetzlich brennen darf und wie es mit Zoll und Steuern ect. aussieht).
danke,
FLO
flo, bay
25.Apr.2005 20:43:16
In Deutschland sind Anlagen, die ein Kesselvolumen von 0,5 Liter nicht überschreiten nicht registrierungspflichtig, wenn diese nicht gewerblich genutzt werden. Größere Anlagen dürfen nur im Rahmen eines Brennrechtes betrieben werden. Die Alkoholsteuer pro Liter reinem Alk. und die jährliche Brennmenge hängt von der Art und vom Umfang des Brennrechtes ab. Es gibt in Deutschland in Bezug auf die Vergabe von Brennrechten regionale Unterschiede, Infos dazu bekommen Sie beim, für den Aufstellungsort der Anlage zuständigen, Zollamt.
Eintrag Nr. 2082
Hallo Herr Schmickl!
Ich habe da mal eine Frage! Und zwar habe ich Kornmaische angesetzt zwecks Whiskeyherstellung! Die Maische ist nun gut durchgegoren und am Boden des Fasses haben sich die Mehlrückstände angesammelt. Die Masse am Boden ist recht zäh und dick. Wie verfahre ich beim brennen dieser Maische? Muß ich die Maische gut durchrühren und dann den Brei brennen oder muß ich die Masse am Boden auspressen und dann erst brennen?
Also kurz, müssen die Mehlrückstände mit in den Kessel?
Vielen Dank schonmal für die Antwort!
MFG DamDan
DamDan, Deutschland
25.Apr.2005 14:08:38
Am besten natürlich gut durchrühren und alles brennen. Sollte das Gemisch jedoch zu dickflüssig zum Destillieren sein, dann auspressen und nur die Flüssigkeiten verwenden.
Eintrag Nr. 2081
Hallo Herr Dr. Schmickl,
ich habe eine Frage.
20L Einkochtopf, sehr kurzes Steig- und Geistrohr, 12 Meter Spiralkühler 12mm Durchm.
Wie groß kann denn der Zeitversatzes sein, vom Dampf messen (z.B. 75°C für Vorlauf)bis zum Austritt der Flüssigkeit?
Soll der Kondensierte Dampf im Kühler (also die Flüssigkeit) durch leichten Dampfdruck oder nur durch Fließen durch die Kühlerschlange befördert werden?
Wenn ich zum Test 100ml Wasser in den 12 Meter Spiralkühler 12mm Durchm. einfülle, dauert es fast ewig und nur durch drehen und schütteln des Kühlers kommt das Wasser auch unten wieder raus.
Das ist doch sicher nicht richtig so, oder?
Danke für Ihre Mühe
Gruß Tom
Tom, DT
25.Apr.2005 09:35:31
Der zeitliche Unterschied hängt von Ihrer Heizquelle und der Alkoholkonzentration im Kessel ab, also wie stark es kocht. Das Kondensat sollte von selbst abfließen, ohne dass (durch einen Überdruck) durchgeblasen werden muss. Das Wasser müßte also komplett - ohne schütteln usw. - unten wieder herausrinnen. Es ist nicht gerade von Vorteil, wenn ein gewisser Rest immer im Kühler verbleibt. D.h. Sie haben Dellen bzw. Unebenheiten in der Kühlspirale, die Sie entfernen sollten.
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

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