SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

SCHNAPS SELBST HERSTELLEN Fachfragen für Hobbybrenner

Schnaps selbst herstellen: Dr. Schmickl beantwortet Ihre Fragen zum Herstellen von Schnaps – Maische, Destille, Verdünnen, Geiste, Rezepte…

Suchen nach:
Von der Suche ausschließen:
Derzeit enhält dieses Forum 4363 Einträge.
Einträge in Deutsch: 4360, Englisch: 3
Eintrag Nr. 3340
Hallo,
Habe vor ca 2,5 Wochen Apfelmaische aus 10 kg gekauften Äpfeln gemacht. Zuerst gewaschen, die Stiele entfernt und mit einer Culinare zerkleinert. Dazu habe ich ca 2 Liter Wasser, aus unwissenheit nur ca 500g Zucker und dazu Reinzuchthefe mit der angegebanen Menge Nährsalzen. Wie gesagt das war vor 2 einhalb Wochen und es tut sich so gut wie gar nix in meinem Gärspund. Die Maische riecht auch nicht sauer oder so, sondern ein bisschen nach Apfelmost. Die Maische steht im Keller bei ca 16-18 Grad. Soll ich nochmals Zucker zusetzen oder villeicht noch mal Reinzuchthefe dazu geben??
Oder kann ich das Ganze wegschütten. Bitte um Hilfe.
joschie, bw
27.Okt.2009 16:55:00
Maische umrühren und riechen. Wenn es in der Nase sticht (Kohlensäure) und schäumt, gärt's. Auch wenn nur sehr langsam und im Gärspund nicht wirklich bemerkbar.
Sollte es tatsächlich nicht gären, Maische warm stellen (ein Tag lang ca. 20-22°C) und schnellst möglich frische Hefe zugeben, aber nicht mehr dieselbe, da diese, warum auch immer, kaputt. Am besten eine Hefe von einem anderen Hersteller verwenden. Normalerweise beginnt Gärung ca. 12-24 Stunden nach der Hefezugabe. Sobald es zu gären begonnen hat das Fass wieder zurück in den Keller.
Eintrag Nr. 3339
Hallo Herr Dr. Schmickl....
Ich habe mir zu Herzen genommen, eine Walnussmaische anzusetzen. Der Bauer, welcher mir dir Nüsse verkaufte, ermahnte mich:" Junge! Brauchsch dann noch Enzyme dazu zum geben sonscht wird des nix..." Ich habe nun gegoogelt, alle Foren durchsucht und bin diesbezüglich nicht fündig geworden. Ich habe stundenlang Nüsse geknackt bis ich Schwielen an den Händen hatte und möchte darum nichts falsches machen. Lange Rede kurze Frage:
- Sind Enzyme notwendig? Beziehungsweise verbessert sich die Ausbeute dadurch, oder ist es schlicht (wie im Rezept aus Ihrem tollen Buch beschrieben) überflüssig?
Besten Dank im vornherein...
Flachlandyeti
Flachlandyeti, CH Nord
27.Okt.2009 10:21:10
Da hat der Bauer vollkommen recht. Nüsse so fein wie möglich mahlen, ca. 1:1 Wasser zugeben (je Liter gemahlene Nüsse ein Liter Wasser), alle notwendigen Zutaten (Hefe, Biogen M usw) und sehr viel Verflüssiger (das ist das Enzym, was er gemeint hat). Beim "Verflüssiger Spezial" (siehe Produktliste) sind das ca. 30-50 ml je 100 Liter Maische. Ein wenig überdosieren schadet nicht.
Eintrag Nr. 3338
Hallo!
Wie funktioniert bei dreifacher Destillation in einer Kupferblase (Rauhbrand -> Feinbrand1-> Feinbrand2) die Vorlauf-/Nachlauftrennung?
Trennt man beim ersten Feinbrennen nur den Vorlauf ab und geht weiter nach unten bis beispielsweise 25%alc und trennt erst beim zweiten Feinbrennen den Nachlauf bei 91°C ab?
Ab wieviel %alc ist der Nachlauf beim zweiten Feinbrand etwa zu erwarten? (aber das kann man wohl nicht generell sagen)
Vielen Dank!
Stefan
Stefan Mann, Wien
26.Okt.2009 12:13:38
Stimmt, das ist am zweckmäßigsten:
Rauhbrand: alles inkl. Nachlauf
Feinbrand1: Vorlauf abtrennen, inkl. Nachlauf
Feinbrand2: Vorlauf gibt es keinen mehr, jetzt erst Nachlauf abtrennen.
Variante: es macht durchaus Sinn einen Großteil des Vorlaufes bereits beim Rauhbrand abzutrennen (sodass der letzte Vorlaufanteil mit Absicht nicht abgetrennt wird) und beim Feinbrand1 dann den Rest. Dann fällt es in der Regel leichter beim Feinbrand1 die Grenze Vorlauf/Mittellauf sensorisch zu finden.

Ab wieviel %vol Nachlauf: Am besten sich an den 91°C orientieren und den Alk.gehalt laufend in der Vorlage messen. So können Sie den Wert selbst bestimmen. Er ist abhängig von sehr vielen Faktoren, insbesondere bei einer Dreifachdestillation, daher leider kein allgemeiner Richtwert.
Eintrag Nr. 3337
Hallo Herr Dr. Schmickl,
ich habe Ihr Buch schon gelesen und dieses Forum schon gründlich durchsucht was mir in vielen dingen weiter geholfen hat dennoch hätte ich zwei Fragen.
Ich habe ca. 50L Mirabellenmaische mit 14%vol. In der Abfindungsbrennerei sagte man mir dass die Maische mit Wasser auf 80L aufgefüllt werden muss um Brennen zu können. Nun zur Frage.
1) Sind durch die Wasserzugabe Aromaverluste zu erwarten oder wird nur das Destillat etwas weniger Alkohol enthalten und muss nicht mehr so stark verdünnt werden.
2) Kann ich herkömmliche Maische durch Schwefelung oder anderst länger Haltbar machen?
Danke und weiter so.
Chris, Stuttgart
23.Okt.2009 21:25:54
ad 1) Es werden sogar erhebliche Aromaverluste auftreten. Daher die Maische nicht verdünnen, außer die Maische ist dermaßen dick, dass das Ganze eher an Marmelade als z.B. an Apfelmus erinnert. Der Brenner hat schon recht: je dünnflüssiger die Maische, desto besser kann sie gebrannt werden. Jedoch sollten Sie dazu die Früchte möglichst fein zu einem Brei verarbeiten, Verflüssiger verwenden und VOR der Gärung Wasser mit Augenmaß zugeben (je weniger desto besser, max. ca. 1/3 der Fruchtbreimenge).
ad 2) Ja, Schwefelung ist möglich. Aber nur, wenn Sie die Maische danach nicht mehr brennen möchten, da sich die schwefelige Säure im Destillat anreichert. Diese kann beim Verdünnen des Destillates zwar "ausgemixt" werden, dennoch sollten Sie eher Antioxidantien (im Fachhandel erhältlich, hier als Suchbegriff eingeben) verwenden und die Fässer möglichst voll machen, sodass der Luftpolster über der Maische so klein wie möglich ist. Lagern bei Kellertemperatur.
Anmerkung: hochgradige Maischen konservieren sich selbst durch den hohen Alkoholgehalt. Dadurch sind hochgradige Maischen ohne weitere Zutaten oder Maßnahmen auch mehrere Jahre lagerbar (auch in halb leeren Fässern mit Gärspund drauf). Je länger die Lagerdauer, desto besser das Destillat.
Eintrag Nr. 3336
Guten Tag
Obwohl ich die Suchfunktion benutzt habe, bin ich nicht wirklich fündig geworden.
Es handelt sich um ein Problem (Trübung) NACH Filtration.
Nachdem ich das Destillat auf Trinkstärke eingestellt habe, wurde es mit mittleren Filterschichten filtriert (Beco BM).
Ergebniss war klar und ordentlich, allerdings am Tag danach erfolgte eine neuerliche Trübung
Wasser und Destillat hatten gleiche Temperatur.
Faltenfilter oder ähnliches scheiden leider aus, da es sich um eine grössere Menge Destillat handelt und somit auch starke Kühlung vor Filtration (auf etwa 0°) ausscheidet.
Eine Möglichkeit meinerseits wäre noch, vor der Filtration einen Durchlaufkühler zu schalten.
Die Brände sind teilweise mehrjährig als Mittellauf in Glasballon gelagert (Lagertemperatur ca 13-15° konstant)
Mit der Bitte um Antwort
mfg aus NÖ
Michael, Niederösterreich
21.Okt.2009 22:23:07
Wenn sofort nach der Filtration das Filtrat bereits klar ist, eignet sich Ihr Filtermittel zunächst einmal für die Klärung des Destillates. Das Problem sind Nachtrübungen, zu denen es in der Regel immer kommt, wenn gleich nach dem Verdünnen filtriert wird.
Daher: Nach dem Verdünnen das Destillat bei Kellertemperatur ca. 2-3 Wochen lagern, erst danach filtrieren. Dann kommt es nicht mehr zu Nachtrübungen.
Eintrag Nr. 3335
Hallo!
Womit kann ich den Alkoholgehalt bei einer Maische aus Rohrzucker und turbohefe messen.
Aerometer oder Kapillarmesser?
Danke
Navigon Papa, Sachsen
21.Okt.2009 14:11:29
Aräometer: misst zwar sehr genau, aber nur für reine Destillate, da bei der Messung z.B. gelöster Zucker oder andere gelöste Stoffe stören.
Vinometer (Kapillare): ist zwar kein besonders genaues Messgerät, jedoch stören gelöste Stoffe nicht so sehr, als dass die Messung sinnlos wäre.
Somit: Vinometer verwenden
Eintrag Nr. 3334
Hallo,
es ist ja so dass bei verschimmeltem Obst (auch leicht) des öfteren Patulin gefunden wird, ein Schimmelpilzgift.
Für dieses gibt es im Lebensmittelrecht Grenzwerte, zumindest was Obstsäfte betrifft.
Angesichts der molren masse des patulins müsste est relatif spät verdampfen, genaueres dazu habe ich nicht gefunden.
Wissen sie ob das gelöste patulin bei der Destillation mit ins destillat uebergeht?
Wie steht es mit der Destillation von schimmeligen Maischen?
Ist die Lebensmittelrechtlich zulässig?
Danke für ihre Hilfe.
patrick Hau, Luxembourg
20.Okt.2009 21:01:11
In Destillaten ist mir kein Grenzwert diesbezüglich bekannt. Auch wenn Patulin nicht ins Destillat gelangt, ist es nicht ratsam verschimmelte Maischen zu brennen, weil dann auch noch andere unerwünschte Abbauprodukte enthalten sind, die, weil leicht flüchtig, sehr wohl im Destillat angereichert werden. Mit dem Vorlauf werden diese zwar Großteils abgetrennt, aber leider nicht vollständig, gravierende Geschmacksfehler sind die Folge. Solche Brände kann man schlichtweg als grauenhaft bezeichnen.
Eintrag Nr. 3333
Hallo Hr. Dr. Schmickl,
Ich habe einen likör mit einem zuckergehalt zu sehr mit dest. wasser verdünnt. nun ist er unter den % vol. die ich benötige/ möchte. Koennen Sie mir eine Formel geben um den Likör aufzuspriten?
danke für Ihre hilfe
Freddy Jahn
Fredda Jahn, Deutschland
20.Okt.2009 13:09:35
Geht meines Erachtens nur iterativ. Hier das Ergebnis einer Beispielberechnung:

1,0 l (15%vol) vermischt mit
0,14 l (96%vol), ergibt
1,14 l (25%vol).
Eintrag Nr. 3332
Hallo Herr Dr. Schmickl,
ich habe eine Frage zu Flaschenverschlüssen:
Wie alkoholresistent sind die Innenseiten der normalen Flaschenverschlüsse? Werden da bei > 90% Stoffe herausgelöst? Oder kann man hochprozentige Erzeugnisse da unbedenklich über einen langen Zeitraum lagern?
Auch die bekannten Kraut- oder Gurkengläser eignen sich sehr gut um hochprozentige Angesetzte herzustellen. Da ist die Oberfläche der Deckel ja sogar noch deutlich größer. Wie schaut es denn damit aus?
Vielen Dank und
viele Grüße
Teedrinker, Süden
19.Okt.2009 09:07:14
Stehend gelagert sollten metallische Schraubverschlüsse kein Problem darstellen (das innere Dichtungsblättchen ist kein Problem). Ansonsten die Flaschen mit Kork verschließen.
Die Gefäße die wir zum Ansetzen verwenden, haben einen Glasdeckel mit Gummidichtung. Statt dieser Dichtung einen längsseitig aufgeschnittenen Silikonschlauch oder Teflonband verwenden.
Eintrag Nr. 3331
In meinem destillat (wein) ist immer ein starker kupfergeschmack von meiner destille (hab sie nicht bei Ihnen gekauft) was kann ich tun??
Paul, Schleswig-Holstein
17.Okt.2009 22:34:07
Spricht nicht gerade für die Qualität der Anlage...
Vielleicht bringt es etwas die ganze Anlage mit heißer Zitronensäure-Lösung (ca. 100 g je Liter sehr heißem Wasser) zu behandeln.
Eintrag Nr. 3330
Guten Tag
In ihrem Buch steht beim Thema Angesetzte auch was über Liköre. Frage: Wie mache ich aus einem Angesetzten einen guten Likör.
Vielen Dank im Voraus
M.f.G. Rücker
Rücker, Deutschland
17.Okt.2009 19:47:22
Durch Zugabe von Zucker. Am besten Invertzucker verwenden oder den Zucker vorher in warmen Wasser auflösen.
Eintrag Nr. 3329
Guten Tag
Ich habe ihr Buch gelesen habe aber noch ein paar fragen
1. Zum Ansetzen habe ich ein großes Einmachglas (Gurkenglas) genommen und den Gummiring am Glasdeckel herausgenommen wegen den Weichmacher wo der Alkohol entzieht. Aber wie kann ich das Einmachglas Luftdicht verschließen.
2. Ich habe einen Angesetzten (Einmachglas Bananen klein geschnitten und mit Wodka aufgefüllt) und nach einer Woche weiter verarbeitet zu einem Geist (Destillieren mit Aromakorb und frischen Bananen) und danach auf 43%vol mit Destillierten Wasser Verdünnt danach in einer durchsichtigen Flasche abgefüllt und einen Korken drauf Gelegt (wie im Buch geschrieben) und nach 2 Wochen noch einmal den Alkoholgehalt gemessen lag leider dann bei 41% danach habe ich die 2 Flaschen fest verschlossen. Nach ca. 2 Monaten wollte ich mit freunden einen Trinken.
2.1 Die eine Flasche war nur ein drittel voll und das Aroma war schon fast ganz weg. Die zweite Flasche habe ich beim abfüllen vollgemacht und da war das Aroma und der Geschmack und Geruch noch wie am Anfang nach dem Destillieren. Nach einer weile wollte ich wissen was aus der zweiten Flasche mit dem Aroma geworden ist. Leide war das Ergebnis wie bei der ersten Flasche. Warum?
2.2 Da das Aroma im Schnaps nur noch ganz leicht vorhanden ist und ich ihn nicht wegschütten möchte, könnte ich den Schnaps mit Aktivkohle zum geschmacklosen Alkohol machen so das kein Aroma mehr da ist das ich ihn für neue Schnäpse verwenden kann (z.B. Angesetzten oder Geist)
2.3: Und wie behandelt man den Schnaps mit Aktivkohle in ihrem Buch steht leider nicht viel über dieses Thema.
2.4: Würde das auch was bringen wenn man denn gekauften Wodka mit Aktivkohle Behandeln würde?
3: Woher kriegt man eigentlich gescheite Temperaturmesser ich habe leider zur Zeit von der Heizung ein Temperaturmesser was nicht so gut ist wie es sie auch im Buch geschrieben haben. Ich würde es gerne in ein Geschäft kaufen weil ich von der Internetbestellung nichts halte und der Paketdienst nicht Funktioniert.
Ich würde mich sehr freuen über ihre Antworten
vielen Dank ihm voraus
Rücker, Deutschland
17.Okt.2009 10:38:59
ad 1) Silikonschlauch der Länge nach aufgeschnitten oder Teflonband (Gewindedichtband aus dem Baumarkt).
ad 2.1) anscheinend zu warm gelagert, da Alkohol verdunstet, besser bei Kellertemperatur lagern.
ad 2.3) entweder zu ca. 5 Liter Alkohol einen gehäuften Esslöffel Aktivkohle geben und nach ein paar Tagen das Ganze destillieren, vorher filtrieren ist nicht unbedingt notwendig. Oder Säulen: in ein vertikal aufgestelltes Glasrohr ca. 1-1,5 m und D: ca. 4-5 cm (unten mit Stoppel, Schlauch und Schlauchklemme verschlossen) eine Mischung aus Alkohol und Aktivkohle geben, sodass keine Luftblasen eingeschlossen sind. Das Gemisch im Rohr absetzen lassen, dann den Alkohol unten tropfend ablassen und oben den frischen, zu reinigenden Alkohol entsprechend nachgießen.
ad 2.4) Ist normalerweise nicht notwendig, echter Wodka ist nahezu geschmacklos.
ad 3) Mir wurde gesagt, dass man bei jedem Optiker auch Thermometer bestellen kann (haben sowas in der Regel nicht lagernd).
Eintrag Nr. 3328
Hallo Hr. Dr. Schmickl,
ich habe Vogelbeermaische mit Turbohefe wie in Ihrem Buch beschrieben angesetzt, Gärung ist beendet, Fruchtkuchen abgesunken, Alkoholgehalt ca. 21 %, Maische riecht und schmeckt hervorragend.
Muß ich bis zum Brennen (in ca. 4 Monaten) die Maische noch umrühren od besser das Fass geschlossen lassen?
Noch eine Frage: Wie reinigt man am besten Meisterwurz um bei der Vergärung keine Probleme zu bekommen ?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Franz, EU
16.Okt.2009 16:53:48
ad 1) wenn die Gärung beendet ist, nicht mehr umrühren, einfach stehen lassen. Den Gärspund müssen Sie dabei nicht abnehmen. Dann allerdings von Zeit zu Zeit das Wasser im Gärspund nachfüllen, falls es zu sehr verdunstet ist.
ad 2) Die Wurzel am besten mit einer Bürste und warmen Wasser gründlich reinigen. Dann klein würfelig (ca. 0,5 - 1 cm) schneiden und entweder direkt einmaischen (Wasserzugabe ca. 1:1) oder trocknen und nächstes Jahr zusammen mit Äpfel einmaischen. Ca. 1/2 kg getr. Wurzel je 50 Liter Fruchtbrei.
Eintrag Nr. 3327
Eine Frage der Sicherheit.
Können sie mir sagen, ob es möglich ist über IP Adressen o.ä. Forumsuser zu identifizieren?
qwertzuiopü, ölkjhgfdsa
15.Okt.2009 16:31:45
Nein, nur wenn im Eintrag vom user selbst der volle Name (und eventuell sogar noch der Wohnort) angegeben wird. IP Adressen werden bei uns selbstverständlich NICHT gespeichert.
Eintrag Nr. 3326
Hallo, ich wollte mal nachfragen ob es sinnvoll wäre, wenn ich in meinen Brennsaft (Apfelsaft) vor dem Gären Zucker hinzugebe? Wenn ja wieviel, Wenn nein wieso nicht?
Gruß Markus
Markus Bodenmüller, Baden-Württemberg
14.Okt.2009 22:36:12
Ist sinnvoll, jedoch nicht bei jeder Art von Brennrecht erlaubt. Wieviel hängt von der verwendeten Hefe ab, im Buch "Schnapsbrennen als Hobby" ist dieses Thema sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich erklärt.
Eintrag Nr. 3325
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
habe in den SuFu's schon nachgesehen aber nichts gefunden. Frage: Kann ich einen fertigen Apfelwein,der ja nur so um 5% hat, Aufzuckern und mit einem Gärstarter auf sagen wir 14% erhöhen, ohne einen Aromaverlust zu erleiden. Mir geht es darum nur einmal zu brennen, das könnte ich mit 14%.
Für eine Auskunft wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Anton
Anton, Hessen
14.Okt.2009 19:10:03
Ja, das funktioniert, Aromaverlust tritt dabei keiner auf.
Bei einer Potstill genügen bereits ca. 10-11%vol im Kessel, damit das Destillat nach einer Destillation zumindest Trinkstärke (ca. 43%vol) hat.
Eintrag Nr. 3324
Hallo,
in Ihrem superinformativen Buch, aber auch in den Fachfragen, findet man Informationen zur 4-5 monatigen "Reifezeit" von Zuckermaische, vor dem Brennen. Der Alkoholgehalt ändert sich doch nach 2-3 Wochen nicht mehr wesentlich.
Warum soll man die, schon nach ca. 2-3 Wochen mit Turbohefe gewonnenen, 16-18% Alkohol nicht in einer Reflux-Destille gleich ausbrennen, um >90% geschmacks- und geruchsneutralen Alkohol zu erhalten? Gibt es einen plausiblen Grund dafür?
Danke für die Antwort.
Gruß Rainer
Rainer, Norddeutschland
13.Okt.2009 15:20:32
Wirklich nahezu vollkommen geschmacks/geruchsneutral wird das Destillat erst wenn die Maische vorher entsprechend gelagert wurde. Wird sie jedoch zu früh gebrannt bleibt trotz Reflux-Destille und (intensiver) Aktivkohle-Behandlung (mehrmaliges Säulen) immer noch ein gewisser "geschmacklicher Rest".
Eintrag Nr. 3323
Hallo,
ich bin dabei einen Zuckerrohrschnaps (Cachaca) herzustellen. Nun, mein Problem ist dass die Gaerung nicht voellig zu ende geht: Ich habe einen Zuckerrohrsaft mit 16% Brix, setze ihn mit frischer Backhefe an und gaere bei 25C. Ich habe ca. 10 Versuche gestartet den Brixwert auf 0% zu bringen aber es ist mir nicht moeglich unter 4% zu kommen. Der Gaervorgang stoppt meistens bei 4%. Bei meinen Versuchen habe ich die Temperatur auf 28C erhoeht, den PH Wert kontrolliert und auf PH5 gehalten und mehr oder weniger Hefe benutzt. Alle Versuche sind gescheitert um den Zuckergehalt auf 0% zu bringen. Kann es sein dass er wirklich nicht unter 4% geht? Nach den Informationen die ich aus Brasilien habe sollte der Wert im Idealfall auf Null gehen. Ach ja, mein Refraktometer ist geeicht. Was mache ich nur falsch?
Danke und Gruesse
Werner
Werner, Indien
13.Okt.2009 12:40:19
Zwei Punkte:
1) 16% Brix entsprechen ca. 9%vol Alkohol bei vollständiger Vergärung. Backhefe hat eine relativ geringe Alkoholresistenz, daher können damit grob geschätzt nur ca. 4-6%vol erreicht werden. Dann wirkt der Alkohol für die Hefe toxisch, sie stirbt ab. Es wäre daher besser stattdessen z.B. Weinhefe zu verwenden.
2) Sowohl Zucker als auch Ethanol (Trinkalkohol) beeinflussen den Brechungsindex. Somit können Sie ein Refraktometer zur Zuckergehaltsmessung nur dann sinnvoll einsetzen, wenn in der Messflüssigkeit KEIN Alkohol enthalten ist. Umgekehrt: Refraktometer zur Bestimmung des Alkoholgehaltes liefern nur sinnvolle Messwerte bei Alkohol/Wasser-Mischungen, die vollkommen zuckerfrei sind (kurzum: Destillate).
Fazit:
Refraktometer für Zucker: nur für unvergorene Fruchtsäfte.
Refraktometer für Alkohol: nur für Destillate.
Eine Maische (auch im ausgegorenen Zustand) enthält immer beides, somit sind die Messergebnisse bei beiden Geräten sehr weit weg von den tatsächlichen Werten.
Eintrag Nr. 3322
Guten Tag Herr Schmickl,
leider habe ich trotz des ausgesprochen guten Kurses sowie sauberer und guter Vergärung bislang kein geschmacklich vernünftiges Ergebnis erzielen können. Der Brand riecht und schmeckt nur nach Alkohol ist aber „Aromafrei“. Langsam gehen mir die Ideen (und nach einigen Misserfolgen auch die Lust) aus und ich führe es nun auf das Obst zurück.

Ich möchte nun Birnen einmaischen und habe daher ein paar Fragen.

- Ich habe mal gelesen dass ein Unterschied zwischen Pflückreife und Genussreife besteht. Darum sollte man wie in meinem Fall Birnen nachreifen lassen bis die Genussreife erreicht ist und dann erst einmaischen.
- Ist es sinnvoll neben den Stielen auch die Kerne bzw. das Kerngehäuse zu entfernen?
- Kann es an der regionalen Bedingung des Obstes liegen?
- Ich habe in dieser Woche gelbe Birnen mit roten Wangen gepflückt. Saftig, weich und süß, jedoch geschmacklich bitter und fühlen sich trocken im Mund an. Lohnt sich die Mühe diese zur Maische zu verarbeiten? Oder kann man schon jetzt Rückschlüsse auf das zukünftige Ergebnis ziehen das sich die Arbeit nicht lohnt.

Vielleicht haben Sie auch noch einen anderen Tipp.

Vielen Dank schon im Voraus
Klaus
Klaus, Deutschland
13.Okt.2009 09:42:01
- Wie im Seminar besprochen, ist die Gärtemperatur diesbezüglich sehr wichtig. Je heftiger es gärt, desto mehr Aroma wird ausgeblasen. Daher darauf achten, dass die Umgebungstemperatur des Gärfasses zwischen ca. 15 und 19°C liegt.
- Der Zerkleinerungsgrad ist ebenfalls ausschlaggebend: prinzipiell gilt, der Fruchtbrei kann nicht fein genug sein.
- auf Verflüssigerzugabe achten (setzt Aromastoffe frei)
- Reifegrad: richtig, ein sehr wichtiger Punkt! Es ist geschmacklich nicht egal, ob z.B. "vollreifes" (in Wirklichkeit von innen bereits teilw. verfaultes) Obst im Abverkauf aus dem Supermarkt eingemaischt wird, weil in diesem Fall die Früchte unreif gepflückt werden (damit sie im Supermarktregal länger "frisch" bleiben) oder tatsächlich vollreife Früchte direkt vom Baum bzw. noch frisches Fallobst verwendet werden.
- Obstsorte: nicht jedes Obst schmeckt im späteren Destillat gleich intensiv. Als Daumenregel kann man davon ausgehen, dass die alt-bekannten Obstbrandsorten (Zwetschken, Williamsbirnen, Schlehen usw.) sehr geschmacksintensiv sind. Leider sind wir alle als Konsumenten an künstliche Aromen gewöhnt und sind oft enttäuscht, wenn die Natur da nicht mehr mithalten kann. Insbesondere bei Birnen gibt es hier sehr große geschmackliche Unterschiede.
- Natürlich können Sie beim Brennen versuchen frisches (tiefgefrorenes Obst) in den Aromakorb zu geben. Aber nach unseren Erfahrungen bringt dieses Verfahren bei vielen Obstsorten gar nichts (außer eventuell bei Äpfel) bzw. die Maische ist so schon geschmacksintensiv genug.
- Oft entwickelt sich das optimale Aroma erst nach einer gewissen Lagerung. Daher werden professionell hergestellte Brände auch ausnahmslos immer zumindest ca. 1-2 Jahre gelagert, bevor sie in den Verkauf gelangen.

Antworten:
ad 1) Ja, ist bei Birnen durchaus sinnvoll, da je nach Birnensorte diese bei der Ernte oft steinhart sind und dann eher nach Kürbis als nach Birnen schmecken.
ad 2) Nein, Kerngehäuse nicht entfernen, sonst fehlt dem Brand eine gewisse Geschmacksnote im Bukett.
ad 3) Ja, selbstverständlich.
ad 4) Ja, lohnt sich auf jeden Fall! Aber vergleichen Sie den Geschmack dann bitte nicht mit einem (künstlich aromatisierten) Williamsschnaps aus industrieller Herstellung.

Noch ein Punkt, den ich persönlich zwar ablehne aber nicht unerwähnt lassen möchte: es ist erlaubt eine geringe Menge Zucker dem fertigen Brand zuzugeben ohne diese Zugabe auf dem Etikett angeben zu müssen (ich meine mich erinnern zu können bis zu 4 g je Liter). Durch den lieblicheren Geschmack tritt das Fruchtaroma deutlicher hervor.
Eintrag Nr. 3321
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
mit Interesse habe ich Ihr, für meine Begriffe hervorragendes Buch „Schnaps brennen....“ gelesen.
Nun habe ich, nachdem ich selbst in das Hobby eingestiegen bin, viel in den Fachfragen und in der Diskussion gelesen.
Aufgefallen ist mir, dass viele Leute, wie auch ich, Probleme mit der Messgenauigkeit der Vinometer haben.
Ich habe zwei Vinometer, eins aus Österreich (1), eins aus Deutschland (2). Die Messergebnisse der beiden weichen stark voneinander ab. Z.B. eine noch leicht gärende, nur leicht süßlich schmeckende Maische zeigt bei (1) 25%vol., bei (2) 14%vol. Nun wollte ich es wissen und habe den folgenden Vergleich gemacht: Habe mir durch Verdünnung mit Aquadest ein Wasser-Alkoholgemisch mit 20%vol. Alkohol (Messung mit Spindel) hergestellt. Damit zeigt (1) ~30%vol. (außerhalb des Messbereichs) und (2) zeigt 15%vol. Die Wiederholung der beiden Messungen ergab die gleichen Werte. Offenbar messen beide sehr falsch. Die Nr. (1) habe ich jetzt „entsorgt“, da damit nichts anzufangen ist.

Meine Frage lautet nun: Ist ein Vinometer auch für die Messung des Alk.-Gehaltes eines reinen Wasser-Alkohol-Gemisches in dem eingeschränkten Messbereich von 0 bis 25 %vol. einsetzbar und ist der Messwert mit dem einer gehaltgleichen Maische vergleichbar? Ich meine nach den der Messmethode zu Grunde liegenden physikalischen Sachverhalte: JA.
Wenn ich richtig liege und Sie der gleichen Meinung sind, ist das folgende „Verfahren“ zur Eichung eines Vinometers möglich.

So habe ich es gemacht:
Ich habe durch Verdünnen und Messung mit der Spindel Wasser-Alkohol-Gemische mit 10; 20; und 25%vol. hergestellt. Zusätzlich habe ich einen gekauften Rotwein mit 13,5%vol. benutzt.
Alle vier Gemische habe ich mehrmals sorgfältig (s. unten) mit dem Vinometer gemessen. (Eine sorgfältige Messung je Gemisch reicht aus, weil die Abweichungen zu vernachlässigen sind).
Aus den erhaltenen Messwerten habe ich eine Kurve gezeichnet, die übrigens sehr stetig ist, (nicht linear), und aus der kann man eine Tabelle aller Zwischenwerte erstellen, die zu jedem abgelesenen Vinometer-Wert den tatsächlichen Wert der Alkoholkonzentration ergibt. Der Wert für den gekauften Rotwein reiht sich übrigens exakt in die Reihe der anderen Werte ein, was mich bestärkt, nicht völlig Sinnloses getan zu haben.
Diese so erhaltene Kurve/Tabelle gilt natürlich nur für das eine Vinometer, das man auf diese Weise geeicht hat.
Die Genauigkeit leidet hier haptsächlich unter der Ablesung der Spindel. Ich schätze, der Fehler des ganzen Verfahrens liegt in der Größenordnung von +/- 1 bis 1,5 %vol., was aber trotzdem schon eine Verbesserung darstellt.

Vielleicht habe ich hiermit anderen Gleichgesinnten geholfen, zu einer genaueren Messung des Alkoholgehaltes ihrer Maischen zu gelangen. Nachahmung wird empfohlen.
Mit besten Grüßen HorstN

PS: Bei dieser Gelegenheit möchte ich alle darauf aufmerksam machen, das Vinometer bei der Messung exakt senkrecht zu halten, am besten erschütterungsfrei aufzustellen, und Luftblasen zu vermeiden, so wie es Herr Dr. Schmickl in seinem Buch beschreibt. Sonst kann es zu Abweichungen von mehreren % kommen.
HorstN, Berlin
12.Okt.2009 19:44:45
Vielen Dank für diese sehr ausführliche Beschreibung! Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer vielleicht ein Punkt, den wir zusätzlich beobachtet haben: der Zustand des Vinometers VOR der Messung ist nicht zu vernachlässigen. Es ergeben sich relativ große Unterschiede bei den Messwerten, je nachdem ob das Vinometer vorher vollständig trocken war (nach längerer Lagerung oder trockenblasen, Heizschrank o.ä.) oder ob z.B. (destilliertes) Wasser oder eine bestimmte Alkohol/Wasser-Mischung gemessen wurde.
Wenn vor der eigentlichen Messung der Zustand immer gleich ist, z.B. vorher drei mal mit dest. Wasser durchspülen oder vorher immer dieselbe "Eichlösung" mit z.B. 15%vol messen, ist es gemäß unseren Erfahrungen egal welche Methode man wählt.
Wir behalten uns das Recht vor, jederzeit Einträge ohne Angabe von Gründen zu löschen.

Kommentare sind geschlossen.